Grevenbrück. . Reinhard Schmidt ist tot. Der Grevenbrücker Unternehmer ist in Namibia Opfer eines Raubüberfalls geworden. Die Polizei ermittelt wegen Mordes.

Der Grevenbrücker Unternehmer Reinhard Schmidt ist in Namibia Opfer eines Raubüberfalls geworden. Der 78-Jährige wurde bereits am Freitag letzter Woche auf seiner Ranch nahe Kalkrand, 220 km südlich der Hauptstadt Windhoek, tot aufgefunden.

Afrikanische Medien berichten, dass Schmidt in der Nacht von Donnerstag auf Freitag allein im Wohnhaus auf seiner Ranch war. Angestellte hatten den Lennestädter am Morgen mit gefesselten Armen und verbundenen Augen tot aufgefunden. Die Polizei ermittelt wegen Mordes. Die genaue Todesursache ist noch unklar.

Auch Herzversagen möglich

Nach Informationen der Westfalenpost kommt auch Herzversagen in Betracht. Das Ergebnis der Obduktion ist noch nicht bekannt. Nach Angaben der Polizei in Namibia weisen Spuren darauf hin, dass mehrere bislang unbekannte Personen den Raubüberfall begangen haben. Angestellte sprechen ebenfalls von drei oder vier Tätern. Die Räuber raubten aus dem Haus lediglich ein TV-Gerät und eine Handfeuerwaffe.

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Der 78-Jährige Unternehmer gründete 1950 die Firma RSL in Lennestadt-Grevenbrück, ein Unternehmen der Automobilzulieferer-Industrie, das heute zur KDK Automotive Gruppe gehört und Kunststoffteile herstellt.

Nach dem Verkauf des Unternehmens widmete sich Schmidt zunehmend seinem Jagd-Hobby. Schmidt war ein begeisterter Freund des afrikanischen Landes und kaufte in der Kalahari-Namibwüste die 12.000 Hektar große Hoodia-Hunting-Ranch, die er zusammen mit seiner Gattin betrieb. Schmidt bot dort Jagd- und Urlaubsreisen für Gäste aus Europa an. Auf der Ranch richtete er auch eine Schule für Arbeiterkinder ein.

Schmidts Familie nach Namibia gereist

Jagdfreunde und Bekannte aus Lennestadt und Umgebung, wo der tragische Tod des Unternehmers große Betroffenheit auslöste, besuchten Schmidt regelmäßig auf seinem Anwesen in Namibia. Die Gegend galt bisher als sicher. So soll es auf der Hoodia-Hunting-Ranch noch nie zu gewalttätigen Übergriffen gekommen sein.

Schmidt hinterlässt seine Frau, eine Tochter, Enkelkinder und Stiefkinder. Die Familie ist nach Namibia gereist, wo Schmidt in der nächsten Woche beigesetzt werden soll.