Herdecke/Arnsberg. . Es war einer der größten Feuerwehreinsätze der letzten 20 Jahre: Im August rückten Dutzende Chemie-Experten ins Industriegebiet “Loerfeld“ in Herdecke aus. Ein Lkw voller giftiger Putzlappen verbreitete stark ätzenden Geruch. Jetzt liegt der Fall bei der Bezirksregierung.

Den Tag und die Nacht vom 7. auf den 8. August wird die Freiwillige Feuerwehr so schnell nicht vergessen, gehörte der ABC-Einsatz doch zu den größten in den letzten 20 Jahren in Herdecke.

Zur Erinnerung: Ein Laster voller ätzend riechender Putzlappen ließ ein Großaufgebot ins Industriegebiet "Loerfeld" ausrücken. Löschzüge aus Herdecke, Wetter, Gevelsberg und der Kreisfeuerwehrzentrale EN, ein Chemie-Experte, die "Task Force" aus Dortmund, Polizei, Ordnungsamt und THW waren im Einsatz. Sie sollten das Gift "Tetrahydrothiophen" so sicher wie möglich entsorgen.

Bei der Bezirksregierung Arnsberg als zuständiger Aufsichtsbehörde wird dieser Einsatz immer noch nachbereitet. Fachleute sollen klären, ob sich die betreffenden Firmen etwas zu Schulden haben kommen lassen.

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Giftige Lappen riechen "zur Sicherheit"

Noch gibt es kein Ergebnis. Auch keine Strafandrohungen. Sicher ist laut Regierungsbezirks-Sprecher Christoph Söbbeler nur, dass es tatsächlich Putzlappen waren, die den intensiven Geruch verbreiteten. „Die werden bei der Gas-Produktion verwendet. Da Gas in der Regel geruchsneutral ist, wird dieses über Lappen mit intensiven Gerüchen versetzt, damit Mitarbeiter den Stoff und Gefahren besser einschätzen können.“

Dieses Material sollte ein Gefahrgut-Lkw zwecks Beseitigung im August zu einer Firma nach Herdecke bringen. Normalerweise, so Söbbeler, erfolge dies ohne Geruchsbelästigung für Anwohner. Auch wenn für die Bevölkerung keine Gefahr bestanden habe, so will die Behörde den zweifelhaften Transport aufklären, da bei dem Einsatz hohe Kosten (Material und Personal) entstanden.