Herdecke. . Langwieriger ABC-Einsatz: Die Feuerwehr musste am Mittwoch gleich zwei Industriegebiete in Herdecke räumen. Mittags wurde sie wegen massiven Gasgeruchs ins Gahlenfeld gerufen. Giftige Putzlappen führten sie dann ins Loerfeld, wo die Entsorgung begann.

Vollalarm, Vollsperrung, voller Einsatz vieler Behörden: Um 13.08 Uhr ging am Mittwoch bei Herdeckes Feuerwehr ein Notruf ein. Im Industriegebiet Gahlenfeld gebe es massiven Gasgeruch, was mehrere Betriebe den Einsatzkräften bestätigten. In ABC-Schutzanzügen und mit Gasmasken machten sich die Männer ans Werk.

Die erste Vermutung: Bei Reifen Dietze könnte Erdgas, Methan, Acetylen oder ein anderer Gefahrenstoff entwichen sein. „Das Firmengebäude war schon vorbildlich geräumt, als wir eintrafen“, sagte Feuerwehrsprecher Christian Arndt vor Ort. „Wir mussten da nur noch etwas nachbessern.“ Auch der daneben liegende Betrieb Publitec und ein zwischen den Firmen befindliches Wohnhaus wurden evakuiert. Zugleich sperrten Feuerwehr und Polizei für eine halbe Stunde alle Zufahrten zum Gahlenfeld.

Putzlappen waren mit Chemie verunreinigt

Nachdem erste Messungen negativ verliefen, gab die Feuerwehr schnell Entwarnung für das Gahlenfeld. Dann begann die Suche nach der Quelle: Durch Zeugenaussagen ermittelten die Einsatzkräfte, dass ein durchgefahrener Lkw für die intensiven Gerüche verantwortlich gewesen sein könnte. Diesen fanden sie schließlich in einer Lagerhalle einer Entsorgungsfirma im Industriegebiet Loerfeld, wo es direkt im Anschluss mit Blaulicht hinging.

ABC-Einsatz der Feuerwehr Herdecke

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Wurde zunächst Altöl als Ursache angenommen, bestätigte der Fahrer, dass sich auf der Ladefläche des Lkw Putzlappen befanden, die mit Chemie verunreinigt seien und von denen Gerüche ausgehen. „Das war intensiver als sonst der Fall“, berichtete Michael Tillmanns.

Feuerwehr sperrte 50-Meter-Radius ab

Auch hier sperrte die Feuerwehr die Umgebung wegen aufkommender Winde in einem Radius von 150 Metern ab, evakuierte umliegende Betriebe, woraufhin etwa 20 bis 25 Angestellte am frühen Nachmittag nach Hause gehen konnten. „Für die Bevölkerung bestand aber zu keinem Zeitpunkt eine akute Gefahr“, so Tillmanns.

Zudem verständigten die freiwilligen Kräfte der Herdecker Feuerwehr zwecks Entsorgung Fachleute der Bezirksregierung Arnsberg und Experten des sogenannten Transportunfallinformationssystems, die in solchen Fällen beratend zur Seite stehen oder vor Ort eingreifen. Überlegt wurde bis zum Abend, ob die chemische Fracht mit Vorsichtsmaßnahmen zur Müllverbrennung gebracht werden kann oder ob dafür eine Spezialfirma mit behördlicher Unterstützung nötig sei.