Wetter. In Wetter war wiederholt Land unter. Nach dem Starkregen vor drei Jahren war es besonders schlimm. Seitdem ist einiges getan worden.

In Wengern und im Schöntal war das Hochwasser im Juli 2021 besonders stark zu spüren. Angesichts der Bilder von überfluteten Straßen und voll gelaufenen Kellern aus dem Süden Deutschlands werden auch in Wetter Erinnerungen an den Starkregen vor drei Jahren wach. Auch vorher schon wie im Jahr 2013 war in Wengern wiederholt Land unter. Was hat die Stadt seitdem unternommen, um ihre Bürger vor Wassermassen besser zu schützen? Die Redaktion hat nachgefragt.

Hochwasserschutz in Wetter muss auf ganz unterschiedliche Weise angepackt werden, heißt es bei der Stadt grundlegend: Neben dem großen Flusslauf der Ruhr spielen auch die Bachläufe der Schmalenbecke und der Elbsche mit hinein. Daher müssten die Maßnahmen zum Hochwasserschutz im Stadtgebiet ineinander greifen.

Messstellen schon im Oberlauf der Bäche

Seit dem Jahrhundertregen und den katastrophalen Folgen für Haushalte und Betriebe wurden bereits mehrere Maßnahmen umgesetzt. In der Antwort auf die Fragen der Redaktion verweist die Pressestelle der Stadt auf die Schmalenbecke in Wengern, die renaturiert worden ist. Ebenso sei der Einlaufbereich der Schmalenbecke umgestaltet worden. Der Bach laufe jetzt in die Verrohrung unterhalb der Schmiedestraße.

Zum Hochwasserschutz zählt auch eine Pegelmesskampagne, die von der Stadt bei der Schmalenbecke und der Elbsche in Zusammenarbeit mit dem Ennepe-Ruhr-Kreis umgesetzt werde: Fünf Messstellen seien eingerichtet worden, die den Pegel der Elbsche und Schmalenbecke messen. Die Daten der Messeinrichtungen laufen beim Kreis zusammen und dienen der Warnung vor örtlichem Hochwasser, beschreibt die Stadt das Verfahren.

Mauer an der Ruhr wurde erhöht

Besonders heftig waren die Schäden im Juli 2021 durch den Starkregen und den Druck auf die Flüsse im Schöntal. Hier wurde mittlerweile die Mauer an der Ruhr bei der Firma Wiedemeyer erhöht. Ebenfalls erhöht wurde die Aufschüttung im Bereich des Wasserkraftwerkes der Ruhr. Sie hat jetzt das Niveau für ein statistisch hundertjähriges Hochwassers. Das soll nicht alles sein: Laut Stadt laufen weitere intensive Gespräche mit den betroffenen Unternehmen im Schöntal.

Hochwasserschutz ist aber auch ein Dauerthema beim Stadtbetrieb. Dieser Stadtbetrieb wird im Rahmen der Gewässerunterhaltung bereits im Vorfeld aktiv: Wenn der amtliche Wetterdienst Starkregenereignisse meldet, fahren Mitarbeiter der Gewässerunterhaltung des Stadtbetriebes vorab gefährdete Bereiche im Stadtgebiet ab und kontrollieren und reinigen im Bedarfsfall Sinkkästen, Gitterdurchläufe in verrohrten Bachbereichen und kleinere Pumpwerke.

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Weitere Maßnahmen zum Hochwasserschutz sollen in Wetter künftig umgesetzt werden. Dazu gehört der Bau des Hochwasserrückhaltebeckens Elbsche sowie eine hydraulische Neuberechnung des Kanalnetzes für den Bereich Schöntal. Um den Dorfkern von Wengern vor Hochwasser zu schützen, ist ein Hochwasserrückhaltebecken am Viadukt geplant, so die Stadt. Dieses Vorhaben sei bereits auf seine Machbarkeit überprüft und im Fachausschuss vorgestellt worden. Die Planung wurde europaweit ausgeschrieben und wird dieses Jahr vorangetrieben. Für Planung und Grundstückserwerb stehen im laufenden Jahr über eine halbe Million Euro zur Verfügung.

Auch aus Arnsberg kommt eine beruhigende Nachricht für die Eigentümer von Häusern und Betrieben in Flussnähe: Die Bezirksregierung überarbeite in ihrer Zuständigkeit derzeit die Hochwassergefahrenkarten für die Ruhr, lässt die Stadt wissen. Die Maßnahmen, die sich daraus ergeben, würden dann mit dem Ruhrverband und den übrigen Beteiligten umgesetzt.