Herdecke. Das heimische Rock-Trio Jonoto filmt eine Wohnzimmer-Session. Musikvideo soll zur Visitenkarte der Band werden.

Die Kamera zoomt nah an die Finger heran, die in die Saiten greifen. Dann sind wieder die drei Band-Mitglieder an Bass, Cajun und Gitarre zu sehen. Mal fängt der Film die Atmosphäre in Farbe, mal in Schwarz-Weiß ein. Fast sechs Minuten lang ist der Trailer, der ab sofort auf der Website der Band Jonoto zu sehen ist. Das lokale Rock-Trio hat in seinem Herdecker Akustik-Proberaum ein professionelles Musikvideo aufgenommen.

Einen ganzen Tag lang hat die Bands sechs ihrer Songs am Feiertag Anfang Mai in Wohnzimmer-Atmosphäre filmen lassen. „Während andere den Bollerwagen gezogen haben, hatte ich die Gitarre in der Hand“, erzählt Jo Raidt und muss bei dem Verweis auf die Vatertags-Tradition schmunzeln. Dass er an den Tag viel lieber an der Gitarre verbracht hat - daran lässt er keinen Zweifel. „Ich mache seit mehr als 50 Jahren Musik“, erklärt der Wetteraner. Mit zwölf Jahren habe er angefangen. „Seitdem ich 17/ 18 Jahre alt bin, spiele ich in Bands“, erklärt er.

Gefilmte Visitenkarte

Seit 2017 heißt die Kombo, in der Jo Raidt in die Saiten greift, Jonoto. Gemeinsam mit Manni Schulz (Schlagzeug) und Arnold „Nölli“ Rissel (Bass) steht er regelmäßig auf der Bühne. Mit „bluesbasiertem Rock“, wie Raidt es nennt, tritt das Trio in der ganzen Umgebung auf. Auch beim Feierabend-Markt in Wetter wird Jonoto in diesem Jahr noch zu sehen sein. Wer nicht auf die Live-Auftritte der Band warten möchte, kann jetzt mit nur einem Klick in die Vielfalt der selbst geschriebenen Songs eintauchen. „Das Video zeigt einen Querschnitt der Musik, die wir machen“, sagt Jo Raidt. Für ihn und seine Bandkollegen soll der Trailer quasi zur gefilmten Visitenkarte werden. „Früher wurden Demokassetten an Veranstalter geschickt, heute ist ein Verweis auf die Homepage die beste Art, sich zu vermarkten“, weiß der Musiker.

Wir waren positiv überrascht, wie wir das technisch in einem so kleinen Raum hinbekommen haben.
Jo Raidt - Gitarrist der Band Jonoto

Darum setzt die Band auch bewusst auf ein professionell gefilmtes Video, für das sie mit dem Filmemacher Peter Brinkmann aus Dortmund zusammengearbeitet haben. „Das ist schon sehr aufwändig produziert“, so Raidt, der leicht mit dem Kopf schüttelt, als er auf das ganze Equipment zu sprechen kommt, das in dem kleinen Proberaum Platz finden musste. „Wir waren positiv überrascht, wie wir das technisch in einem so kleinen Raum hinbekommen haben“, sagt er. Mehrere Kameras und Mikrofone hielten die sechs Songs in Bild und Ton fest, die Jonoto in voller Länge gespielt haben. Das war „alles live und handgefertigt“, erklärt Jo Raidt nicht ohne Stolz. Anschließend seien die Stücke dann gekürzt und zu dem Trailer zusammengeschnitten worden. „In voller Länge gibt es die Songs aber auch noch zu sehen, auf Youtube“, verrät der Gitarrist. Den Trailer hingegen gibt es nur auf der Website der Band zu sehen, die ihre Musik auch als „funkig-rockigen Sound mit Blues-Note“ beschreibt.

Der Trailer zeigt auf verschiedene Art und Weise einen Querschnitt durch die Musik der Band Jonoto.
Der Trailer zeigt auf verschiedene Art und Weise einen Querschnitt durch die Musik der Band Jonoto. © WP | Peter Brinkmann

Foolish Man, Cold Water oder auch Road to you heißen die musikalischen Kostproben, die in dem Trailer eine Bühne bekommen. Geschrieben hat die Songs Jo Raidt zusammen mit Bassist Nölli Rissel. Beide sind – ebenso wie Manni Schulz – bei Jonoto auch für den Gesang zuständig. Seit etwa 30 Jahren machen der Wetteraner und der Herdecker mittlerweile schon gemeinsam Musik - wenn auch nicht immer mit Jonoto.

Man merke dem Trio an, dass seine Mitglieder schon viele Jahre in diversen Bands zusammen gespielt hätten, verkündet auch der Internetauftritt der Rock-Kombo, bei der Jo Raidt auch mal zum Bass greift. Zumindest bei dem „Song für zwei Bässe“, der auch den Weg ins Video gefunden hat. Den Abschluss des Clips macht dann ein Stück, das den Namen der Band trägt. „Wir sind Jonoto“ heißt es da. Und wer sich den Trailer anschaut, weiß noch besser, was für ein Sound sich hinter den sechs Buchstaben verbirgt. Jo Raidt: „Uns ist es wichtig, dass man einen Eindruck von dem bekommt, was wir machen.“