Wetter. Kunden in Volmarstein kommen erst später in den Genuss von Glasfaseranschlüssen. Zum Glück bleibt ein anderer Belieferungsbereich unberührt.
Die Arbeiten an den Glasfaserleitungen kommen nicht zum Abschluss. Diesen Eindruck hat jedenfalls ein Kunde in Volmarstein. Er wohnt in der Straße „Zur Alten Schule“ und berichtet von Kabeln, die unangeschlossen aus der Erde ragen. Bei Vertragsunterzeichnung sei ihm in Aussicht gestellt worden, dass in diesen Tagen sein flottes Internet frei geschaltet sei. Davon merke er allerdings nichts, so der Mann. Und Westconnect, Auftraggeber für die Kabelverlegung in Volmarstein, kann sich auf Nachfrage der Redaktion nur entschuldigen für die Verspätung beim Ausbau und um Verständnis bitten.
Im Juli letzten Jahres war in Volmarstein der erste Spatenstich für die Verlegung der Leitungen, die einen deutlich schnelleren Datentransfer möglich machen sollen. Für rund 10,5 Millionen Euro sollen rund 2500 Adressen im Bereich Volmarstein/Grundschöttel und später 1500 in Wengern einen Glasfaseranschluss bekommen. Bauleiter Stephan Krummheuer hatte beim Baustart in Aussicht gestellt, dass die ersten Anschlüsse „im zweiten Quartal 2024 zur Verfügung stehen.“ Nun ist vom Spätsommer oder Herbst die Rede.
25 Prozent der Tiefbauarbeiten sind abgeschlossen
Zwar muss mit der Freischaltung nicht gewartet werden, bis alle Anschlüsse im Verlegungsgebiet auch fertig sind. Wie dem Kunden aus der Straße „Zur alten Schule“ versprochen, können die Nutzer schrittweise angeschlossen werden. Nur eben nicht in diesen Tagen. Grund sind Verzögerungen bei den Tiefbauarbeiten. Bei der Abnahme hätte sich herausgestellt, dass in Teilbereichen noch Nacharbeiten durch die Baufirmen nötig seien. Das geschehe in Abstimmung mit der Stadt Wetter. Parallel dazu würden die übrigen Arbeiten voran getrieben. Ein Abschluss in Volmarstein im Januar, wie zunächst in Aussicht gestellt, sei nicht mehr realistisch.
Jetzt wird Mitte nächsten Jahres als möglicher Fertigstellungstermin in Volmarstein genannt, was auf eine halbjährige Verzögerung hinaus laufen würde. Nach aktuellem Stand sind 25 Prozent der Tiefbauarbeiten abgeschlossen. Nach diesem Schritt ist noch das sogenannte Einblasen der Glasfaserkabel in die verlegten Rohre notwendig. Danach würden die Kundinnen und Kunden freigeschaltet. Aktuelle und genaue Angaben zur Zahl der gebuchten Anschlüsse aber möchte Westconnect „aus Wettbewerbsgründen“ nicht machen.
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Das Unternehmen nutzt die Nachfrage der Redaktion zu der Verzögerung für eine kleine Werbeaktion. „So lange sich der Bagger noch in der Straße befindet, können sich Interessierte in Wetter auch nach Ende der Vermarktungsfrist noch für einen kostenlosen Glasfaser-Hausanschuss entscheiden“, werden Kurzentschlossene umgarnt. Das sei die letzte Chance, die Anschluss-Gebühr von rund 1500 Euro zu sparen. Seien die Tiefbauarbeiten in den jeweiligen Straßen erst einmal abgeschlossen, würde die nachträgliche Verlegung der Glasfaserleitungen bis ins Gebäude kostenpflichtig.
Ist die Nachricht von der Verzögerung in Volmarstein eine schlechte Nachricht für die wartende Kundschaft in Wengern? Nein, versichert ein Pressesprecher von Westconnect. Der bisherige Zeitplan für Wengern bleibe vom Stand der Arbeiten in Volmarstein unberührt. Grund für die Entkoppelung: Das Glasfaserprojekt in Wengern wird mit einem anderen Generalunternehmen durchgeführt.