Wetter. Wenn Routineeinsätze sich als große Tragödie herausstellen und Heiligabend nicht mehr der Familie gehört: Emotionaler Rückblick auf 2023
Die Jahresdienstbesprechung der Freiwilligen Feuerwehr Wetter ist ein Anlass, um über die Einsätze des vergangenen Jahres zu sprechen. Fünf Alarmierungen sind dabei ganz besonders im Gedächtnis geblieben.
Fünf besondere Einsätze
Am dritten Februar des vergangenen Jahres wurden die Einsatzkräfte zu einer Person hinter verschlossener Wohnungstür in der Kaiserstraße alarmiert. Wie heute klar ist, hatte damals eine Mutter ihren Sohn laut Gericht heimtückisch ermordet und versucht, sich dann selbst das Leben zu nehmen. „Der Einsatz war eine große Belastung für die eingesetzten Einsatzkräfte“, erklärt Feuerwehrchef Ralf Tonetti. Am 19. April 2023 gab es einen Verkehrsunfall an der Eisenbahnbrücke „In der Aue“. Ein Lkw blieb mit seinem Auflieger unter der Eisenbahnbrücke hängen. Der Fahrer wurde dabei schwerverletzt. Mitte September rückte die Feuerwehr zu einem ungewöhnlichen Einsatzort aus: Gasgeruch auf der Polizeiwache. Dieser stellte sich als undichtes Notstromaggregat heraus, aus dem Kraftstoff auslief. In drei Stunden wurde die Verunreinigung und die Leckage beseitigt. Im Dezember gab es gleich zwei Großeinsätze: Am 21. Dezember 2023 fuhr die Feuerwehr mehrere Unwettereinsätze im Stadtgebiet und an Heiligabend waren die Freiwilligen bei einem ausgedehnten Wohnungsbrand in der Straße „Am Rohlande“ den ganzen Abend im Einsatz.
28 Einsätze mehr als im Vorjahr
Die Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Wetter wurden im Jahre 2023 insgesamt zu 435 Einsätzen alarmiert. Das sind 28 mehr als im Vorjahr. Aufgeschlüsselt nach Einsatzarten: 69 Brandeinsätze, 292 Technische Hilfeleistungen (davon 53 Personen hinter Tür und 57 Unterstützung Rettungsdienst). Es gab 74 Fehlalarmierungen, davon: 5 böswillige Alarmierungen, 28 Fehlalarmierungen, 15 Fehlalarmierungen durch Heimrauchmelder und 26 Falschalarme in Brandmeldeanlagen.
6452 Einsatzstunden
Von der insgesamten Anzahl an Einsätzen entfielen auf die Löschbezirke: Alt-Wetter 176 Einsätze; Grundschöttel 94 Einsätze; Wengern 72 Einsätze; Volmarstein 58 Einsätze; Esborn 30 Einsätze. Hinzukamen fünf überörtliche Einsätze. Die Gesamtdauer der Einsätze betrug rund 458 Stunden, die Gesamteinsatzzeit aller eingesetzten Einsatzkräfte betrug etwa 6452 Stunden.