Wetter/Herdecke. Drei Jahre ruhen die Arbeiten am Kreisel über der Bahn in Wetter. Ab Sommer gilt „freie Fahrt“ nach Hagen. Das spart Zeit, Geld und Nerven.
Seit gut einem Jahr gibt es die Baustelle über der Bahnlinie in Alt-Wetter. Genau so lange schon kann sich der PKW-Verkehr durch eine eigens eingerichtete Umfahrung im Schöntal schlängern. Genau so lange aber ist der LKW-Verkehr von dem toten Einmündungsarm der Friedrichstraße in den Kreisel betroffen.
Bahn sorgt für Verzögerung
Weil zugleich die Overwegbrücke über die Ruhr wegen ihres schlechten Zustandes nicht mal mehr von Bussen befahren werden darf und den Brummis der Verkehr durch die untere Kaiserstraße verwehrt ist, bleibt nur der Umweg über Herdecke. Den Warenverkehr ins und aus dem Schöntal berührt das, vor allem aber die Spedition Wiedemeyer. Sie hat ihren Hof im Schöntal.
Die Arbeiten an der Bahnbrücke unter dem Kreisel sind zwar nicht abgeschlossen. Aber sie werden auf absehbare Zeit ruhen. Die Bahn ist mit den nötigen Vorbereitungen nicht schnell genug gewesen. Wichtige Sperrzeiten beim Bahnbetribe sind frühestens in drei Jahren zu bekommen. Deshalb hat der Landesbetrieb Straßen.NRW angekündigt, den Kreisel an Juni provisorisch wieder zu öffnen.
PKW zwängen sich durchs Schöntal
Für die Autofahrer ist das eine gute Nachricht. Sie müssen nicht mehr die Behelfswege am Aldi oder in Gegenrichtung am Wertstoffhof vorbei nehmen. Aber auch für die Lieferfahrzeuge und vor allem die Spedition bringt die mittelfristige Öffnung weitreichende Veränderungen: Der Umweg wird deutlich kürzer. Die Schleife über Herdecke ist nicht mehr nötig.
„Das bringt extrem viel“, freut sich Matthias Wiedemeyer. Es kostet seine Fahrer viel Zeit und sein Unternehmen zusätzlich viel Geld für Sprit, wenn es immer durch Herdecke und über die Freiheit ins Schöntal geht. Die Wiedereinrichtung des Kreisels „ist für uns schon sehr gut“, sagt Wiedemeyer. Wobei nicht selbstverständlich ist, dass auch die schweren Fahrzeuge davon profitieren.
Ampel zur Entlastung kommt wieder
Marode Brücken gibt es in Wetter nämlich nicht nur über der Bahnlinie im Bereich der Kaiserstraße oder bei der Overwegbrücke über die Ruhr. Von den beiden Brücken der Friedrichstraße in Richtung Vorhalle war das Bauwerk über die Ruhr schon vor der Baumisere am Kreisel nicht mehr voll belastbar.
Mit Baken war die Fahrbahn an der Grenze zu Vorhalle so verengt worden, dass Verkehr immer nur in eine Richtung möglich war. So konnten zwar Lastwagen die Brücke überqueren. Das Gewicht von LKW im Gegenverkehr konnte auf nicht auf die Konstruktion drücken. Eine Ampel regelte den Verkehr mit nur einer Spur. Diese Regelung wird wiederkommen, heißt es beim Landesbetrieb NRW auf Nachfrage. Einschränkungen zur Fahrtrichtung werde es auch für schwere Fahrzeuge nicht geben.