Wetter. Noch gibt es keinen Durchlass nach Vorhalle an der Baustelle über der Bahn in Wetter. Für drei Jahre soll sich das ändern - bis zum Weiterbau.

Ein Anfang bei den neuen Brückenplatten über der Bahn in Wetter ist gemacht. Nun aber ist klar: Frühestens im Jahr 2027 wird es weitergehen mit den Arbeiten im Knick der Kaiserstraße. Statt des Kreisels gibt es aktuell einen Bogen, den der Verkehr nehmen muss. Der Verkehrsarm nach Vorhalle ist seit Ende 2022 komplett abgetrennt. In absehbarer Zeit wird die Sperrung aufgehoben, die teils weite Umwege nötig gemacht hat: Im Juni soll der zentrale Kreisel provisorisch wieder hergestellt sein.

Ein Ineinander von Baumaßnahmen

Die Brücke über die Eisenbahn ist nicht das einzig marode Bauwerk in Wetter, das dringend gemacht werden muss. Die drei Jahre Verzug bei der Baustelle unter dem Kreisel sollen aber nicht dazu führen, dass andere Maßnahmen erst mit einer Riesenverspätung angepackt werden. Im Sommer dieses Jahres soll der Ausbau der unteren Kaiserstraße zwischen dem Kreisel am Ruhrtalcenter und der Tankstelle Richtung Gedern beginnen. Danach dann, immer noch in der Baupause am Kreisel, wird die Behelfsbrücke neben der Overwegbrücke errichtet. Die jetzige Brücke über die Ruhr ist kaum mehr belastbar. Busse oder LKW dürfen sie nicht mehr nutzen. Sie wird durch einen Neubau ersetzt.

Am Kreisel kann wegen fehlender Sperrzeiten nicht weiter gebaut werden. Für einen Teil der Arbeiten muss der Verkehr auf den Gleisen immer mal wieder ruhen. Der Plan mit den genehmigten Sperrzeiten für Wetter war durcheinandergeraten, weil die Bahn mit wichtigen Arbeiten nicht nachkam. Damit die Deckenplatten ausgewechselt werden können, mussten die Oberleitungen umgehängt werden. Die Planungen waren aber nicht rechtzeitig fertig, Sperrzeiten verfielen und haben nun bei der neuerlichen Beantragung einen langen Vorlauf.

SPD macht Regress-Ansprüche zum Thema

Vor einem Jahr schon hatte der Landesbetrieb Straßen.NRW für 2026 neue Sperrzeiten angemeldet. Drei Jahre gelten als Mindestvorlaufzeit. Die Genehmigung wurde versagt. Aktuell läuft ein neuer Antrag. Wird ihm stattgegeben, könnten die Arbeiten frühestens 2027 weitergehen. Auch wenn der Grund für den aktuellen Verzug bei den Planungskapazitäten der Bahn liegt, sehe das Unternehmen sich keineswegs verpflichtet, unter den üblichen Fristen neue Sperrpausen anzubieten. Das berichtete jetzt im Verkehrsausschuss Stephanie Schmitz vom Landesbetrieb Straßen.NRW.

Holen Sie sich das von der Bahn wieder?“
Axel Peitz - (SPD) als Frage an den Landesbetrieb Straßen gerichtet

Damit hatte sie auch schon eine der insgesamt mehr als ein Dutzend Fragen beantwortet, die von der SPD für die Sitzung zusammengetragen worden waren. Axel Peitz wollte unter anderem wissen, wie es mit Regressforderungen aussehe. Die Verzögerungen würden doch sicherlich erhöhte Baukosten zur Folge haben, die vom Landesbetrieb zu begleichen seien. Axel Peitz: „Holen Sie sich das von der Bahn wieder?“ Sicherlich werde das bei Gesprächen Thema sein, erklärte Stephanie Schmitz, ohne dabei ins Detail gehen zu wollen.

Für Friedrichstraße kein Fußgängerüberweg

Das Kreiselprovisorium wird nicht ganz deckungsgleich sein mit dem früheren und auch dem endgültigen Kreisel am Knick der Kaiserstraße. Zwar sollen befristet die Verkehrsverbindungen an allen vier Einmündungen wieder funktionieren. Das gilt aber nur für den Straßenverkehr. Auf den Plänen, die im Ausschuss für die nächsten Jahre vorgestellt wurden, waren zwar an mehreren Stellen Fußgängerüberwege eingezeichnet. Eine direkte Verbindung von der einen Seite der Friedrichstraße auf die andere Seite auf Höhe des Ärztehauses aber war nicht zu erkennen.

Die schwächsten Verkehrsteilnehmer müssen den größten Umweg machen.
Norbert Klauke - (Grüne) zum fehlenden Überweg für die Friedrichstraße direkt am Kreisel

Birgit Gräfen-Loer, bei der Stadt Wetter Fachbereichsleiterin fürs Bauen, bestätigte: Ein Überweg an dieser Stelle sei leider nicht möglich. Es blieben in der Übergangszeit unüberwindliche Höhenunterschiede. Für den Ausschussvorsitzenden Norbert Klauke (Grüne) war das Anlass für eine deutliche Kritik. „Die schwächsten Verkehrsteilnehmer müssen den größten Umweg machen“, sagte er mit Blick auf Senioren, Rollstuhlfahrer oder auch Schulkinder. Monika Arntzen, ebenfalls Grüne, stellte enttäuscht fest: „Das ist keine gute Lösung.“