Herdecke. Beim Gebäudemanagement herrscht Personalnot. Auch wenn wichtige Stellen bald besetzt sein sollen: Erst mal haben andere Projekte Vorrang

Mehr Geburten als gedacht und viele Flüchtlingsfamilien mit kleinen Kindern: Die Stadt Herdecke hat zur Kenntnis nehmen müssen, dass ihre Planungszahlen nicht verlässlich waren. Mit einer Erweiterung der Hugo-Knauer-Grundschule in Ende soll gegengesteuert werden. Die Planungen sind weit fortgeschritten, erfuhren jetzt die Mitglieder im Ausschuss für Schule und Kultur. Mittlerweile würde der Entwurf des Architekten vorliegen. Nach den Osterferien solle die Planung gemeinsames Thema von Stadt Herdecke, Schule und offenem Ganztagsbereich sein.

Zuschüsse sollen nicht verloren gehen

Lange schon macht auch das Friedrich-Harkort-Gymnasium auf ein großes Raumproblem aufmerksam. Sechs Jahre ist es her, dass die Stadt einen Neubau in naher Zukunft ankündigte. Immer wieder wurden neue bauliche Varianten vorgestellt. Und obwohl das Projekt nicht etwa abgeblasen wurde, hat die Stadt mit der Planung des Erweiterungsbaus für die FHS noch nicht begonnen. Eine Begründung liefert die Schulverwaltung im Ausschuss gleich mit: Personalnot. Das Gebäudemanagement sei aktuell gerade mal mit zwei Teilzeitstellen besetzt.

Geplant worden ist zuletzt auch ein Umbau innerhalb der Werner-Richard-Grundschule. Hier werden die Voraussetzungen für die Umsetzung neuer pädagogischer Konzepte geschaffen. Aktuell nun habe die Vorbereitung auf den millionenschweren Umbau der Bäderlandschaft am Bleichstein Vorrang. Hier geht es darum, innerhalb vorgegebener Fristen zu einem Ergebnis zu kommen. Sonst sind wichtige Zuschüsse in Gefahr.

Besserung bei Stellenbesetzung in Aussicht

Sylke Gröne von der SPD hielt es „für nachvollziehbar, dass der Personalmangel drückt.“ Ihre Partei hatte im Schulausschuss nach dem Stand des Verfahrens bei der Hugo-Knauer-Schule und dem Gymnasium im Schulzentrum gefragt. Für die FHS bleibt es somit bei dem Sachstand, den die Verwaltung im vorigen Jahr formuliert hatte. In einer Übersicht für alle Schulen finden sich zum Schulergänzungsbau als zukünftige Maßnahmen: Prüfaufträge bearbeiten - Planung - Bauliche Umsetzung. Jahreszahlen sind nicht vermerkt. Es geht um einen zusätzlichen Flächenbedarf von weit mehr als 1000 Quadratmetern.

Wie groß und anhaltend ist aber nun der personelle Engpass im städtischen Planungsbereich? Die Antwort aus dem Rathaus: Aktuell seien zwei Vollzeitstellen für Architekten im Gebäudemanagement der Stadt Herdecke nicht besetzt. Der Stellenplan sehe eine Vollzeitäquivalenz von 3,28 Architekten vor, die Leitung eingerechnet. Derzeit besetzt seien 1,28 Stellenanteile.

Stadt hat regelmäßig externe Unterstützung

Der Fachkräftemangel sorge dafür, dass es immer schwieriger werde, Personal zu finden. Das gelte besonders für kleinere Verwaltungen wie die in Herdecke. Das zeige sich gerade im Bereich der Ingenieure. Ab 1. März soll sich die Situation in Herdecke bessern: Ein Hochbauingenieur in Teilzeit (0,77 Vollzeitstelle) sowie eine Bauzeichnerin in Vollzeit sollen dann ihren Dienst antreten.

Welche Rolle können externe Büros spielen, wenn es im städtischen Gebäudemanagement beim Personal eng wird? Auf die Unterstützung externer Planer werde ohnehin regelmäßig zurückgegriffen, heißt es bei der Stadt. Das geschehe nicht nur aufgrund der personellen Lage in den Fachabteilungen. So kämen externe Planer bei komplexen Bauvorhaben zum Zuge, wie aktuell bei der Sanierung von Frei- und Hallenbad.