Herdecke. Herdecke braucht mehr Kindergartenplätze. Eine neue Kita soll Abhilfe schaffen. Im Sommer schon soll der Betrieb starten.

Schon einmal war die frühere Vinkenberg Grundschule Unterschlupf für einen Kindergarten: Weil die Räume für den neuen Kindergarten Sonnenhaus an der Goethestraße noch nicht fertig waren, startete die Einrichtung des Gemeinnützigen Vereins für Sozialeinrichtungen (GVS) zunächst einmal in den ehemaligen Klassenräumen am Ende der Vinkenbergstraße. Nun soll hier wieder ein Kindergarten einziehen. Von einer Übergangslösung ist nicht die Rede.

Im Untergeschoss der ehemaligen Grundschule, die vor einem Jahrzehnt komplett nach Ende umgezogen ist, solle ein Kindergarten mit zwei Gruppen einziehen. Das berichtete die zuständige Amtsleiterin jetzt im Ausschuss für Schule und Kultur. Die Stadt sei aktiv geworden, weil ein wichtiger Anbieter von Kindergartenplätzen im Stadtgebiet nicht wie erhofft und in die Planungen eingerechnet vorangekommen sei.

Start in diesem Sommer

Gemeint ist der katholische Kindergarten an der Wallstraße. Vor zwei Jahren hatte ein Vertreter der katholischen Kindergartengemeinschaft mit Sitz in Dortmund bereits Pläne für einen Umbau und eine deutliche Aufstockung bei den Plätzen vorgestellt. Nur ein Investor fehle noch, hieß es im März 2022. Der Investor fehlt weiterhin, ließ Amtsleiterin Jessica Rausch nun die Ausschussmitglieder wissen.

Die Stadt ist zwar aktiv geworden, damit es ein zusätzliches Angebot an Kinderartenplätzen gibt. Sie selbst betreibt aber keine Kindergärten. Größter Anbieter in Herdecke für die Betreuung der Kinder vor der Einschulung ist der GVS. Eine seiner sieben Kitas liegt Am Bremmen und damit in fußläufiger Nähe der ehemaligen Grundschule Vinkenberg. Aktuell laufen Gespräche mit dem GVS, so Jessica Rausch. Möglichst zum neuen Kindergartenjahr 2024/2025 im Sommer sollten die zwei Gruppen eingerichtet sein.

GVS ist Wunschpartner

Gespräche führt die Fachverwaltung aber auch mit der städtischen Musikschule. Sie ist in die frühere Grundschule eingezogen. Geprüft werde, ob sie im oberen Geschoss Möglichkeiten bekommen soll, die ihr dann im Untergeschoss fehlen. Besonders hart getroffen von der Neueinrichtung eines Zweigruppen-Kindergartens in der Ex-Schule ist aber der Akkordeonverein.

Bislang hat der Akkordeonverein einen der beiden unteren Räume als Probenraum genutzt. Hier war auch Platz für ein Schlagzeug und einige Instrumente. „Der Raum hatte eine gleichbleibende Temperatur, das ist für uns wichtig, denn Akkorden sind Holzinstrumente, und die mögen weder Nässe noch Kälte“, so Orchesterleiterin Korinna Schlink.

Akkordeonorchester muss weichen

Da einige Mitglieder des Orchesters nicht mehr die Jüngsten seien und so ein Instrument mit fünf bis zehn Kilogramm auch nicht zu den leichtesten gehöre, war der Probenraum für das Akkordeonorchester ideal. Nun ist das Orchester auf der Suche nach einem neuen Quartier, möglichst ebenfalls ohne Miete.

Die Kündigung zum 1. April ist Anfang des Jahres herausgegangen. Auch der Grund ist benannt: Die untere Etage werde gebraucht für einen Kindergarten. Bis zum Start im August kann der Auszug der Musiker nicht warten: Das Gebäude soll vorher brandschutztechnisch und kindgerecht umgebaut werden.