Volmarstein. Was 1924 mit August Bremicker und Söhnen in Volmarstein begann, hat Michael Bräuer über Jahre zu einer lebendigen Firmengeschichte aufbereitet.

1924 wagten August Bremicker und einige seiner Söhne in dem kleinen Dorf Volmarstein an der Ruhr den Schritt in die Selbstständigkeit, sie begannen mit der Produktion der ersten Vorhangschlösser. Aus dem ehemaligen Betrieb im Keller des Familienhauses hat sich bekanntlich eine weltweit operierende Unternehmensgruppe entwickelt. Das hauseigene Museum dokumentiert diese 100-jährige Geschichte eindrücklich. Und dafür sorgt in erster Linie ein Mitarbeiter. Ein Porträt über ihn trägt folgende Überschrift: Der Mann, der das Erbe von Abus bewahrt.

In der Historie eines Unternehmens zeigt sich, wie es sich entwickelt hat und wo seine Wurzeln liegen. Dass die Geschichte von Abus nicht nur dokumentiert, sondern auch erlebbar ist, liege zu großen Teilen an Michael Bräuer. Als Leiter der Öffentlichkeitsarbeit ist er seit nunmehr 32 Jahren für den Sicherheitsexperten tätig. Zunächst „nur so nebenbei“ begann Bräuer damit, die Sammlung an Erinnerungsstücken systematisch aufzubauen. Vor rund 25 Jahren konnten dann erstmals auch alle Mitarbeitenden und Besucher diese in einem kleinen Museumsraum sehen.

Auf rund 200 Quadratmetern wird die Historie von Abus erlebbar – im Museum in Volmarstein führt ein Zeitstrahl mit zahlreichen Exponaten durch die 100-jährige Geschichte des Unternehmens.
Auf rund 200 Quadratmetern wird die Historie von Abus erlebbar – im Museum in Volmarstein führt ein Zeitstrahl mit zahlreichen Exponaten durch die 100-jährige Geschichte des Unternehmens. © WP | Abus

2015 entstand schließlich auf dem Firmengelände am Nielande in Volmarstein eine historische Erlebniswelt im Neubau der Abus Security World. Die zeigt auf einer Fläche von rund 200 Quadratmetern viele Originalprodukte, historische Dokumente, Videos und Bilder sowie Werbemitteln aus verschiedenen Jahrzehnten. Auch die erste Verkaufsmappe mit Ledereinband aus den 1930er Jahren und der Gehstock von Emma Bremicker, der Ehefrau des Gründers August Bremicker, zählen zu den Ausstellungsstücken.

>>> hier gibt es weitere Artikel aus Wetter und Herdecke

„Mit viel Liebe zum Detail hat Bräuer diese Ausstellung aufgebaut und wird – manchmal auch recht spontan – zum Museumsführer, wenn Gäste zu Besuch sind und mehr über die Historie von Abus erfahren möchten“, teilt das Unternehmen mit. Dabei habe er einige Anekdoten zu bieten, beispielsweise zeigt er dann einen alten Kartoffelsack. Denn bis zum Jahr 1983 erhielt jeder Abus-Angestellte im Herbst einen Sack Kartoffeln. Seitdem wird bis heute stattdessen ein „Kartoffelgeld“ an die (heimischen) Mitarbeiter ausgezahlt.

Im Unternehmensarchiv von Abus sind u. a. zahlreiche Maschinen und Werkzeuge aus vergangenen Tagen ausgestellt, die früher in den Volmarsteiner Produktionshallen zum Einsatz kamen.
Im Unternehmensarchiv von Abus sind u. a. zahlreiche Maschinen und Werkzeuge aus vergangenen Tagen ausgestellt, die früher in den Volmarsteiner Produktionshallen zum Einsatz kamen. © WP | Abus

Im vergangenen Jahr kam auch das Unternehmensarchiv hinzu. Schon beim Betreten der Räume versprühen diese laut Mitteilung die altehrwürdige Historie des Unternehmens: ein Ort voller Zeitgeschichte, in dem sich unter anderem die erste Stanzmaschine und ein Original-Arbeitsplatz aus dem ersten Produktionsbetrieb befinden. Gegenüber stehen zudem ein – fahrbereites – Automobilmodell T von Ford sowie ein Motorrad von NSU aus dem Jahr 1924, dem Gründungsjahr von Abus.

Geschichte im Internet

Wer die firmeneigene Internetseite www.abus.com ansteuert und im Menüfeld „Über Abus“ auf den Link zur Historie kommt, kann sich auf eine Zeitreise begeben. Nach einer kurzen Ladezeit erscheinen quasi „in kleinen Häppchen“ Fotos und kurze Texte zu den Entwicklungen seit 1924.

Diese Darstellung, die bei den einzelnen Jahresangaben über ein Plus-Zeichen auch vertiefende Hinweise enthält, will Abus laut Michael Bräuer in der nächsten Zeit prominenter auf der Startseite platzieren.

Zudem plant das Unternehmen im Jubiläumsjahr verschiedene Aktionen, unter anderem auch mit der Lokalredaktion. Weitere Texte und Hinweise folgen in den nächsten Monaten. (gerb)

Auch zu Hause zeigt sich die Sammelleidenschaft von Bräuer, heißt es abschließend. Dort befinden sich allerdings Sammlerstücke einer anderen rot-weißen Marke: Im heimischen Fankeller steht alles im Zeichen seines Lieblings-Fußballvereins Fortuna Düsseldorf.