Wetter. Die Post räumt Probleme bei der Zustellung in Wetter ein. Jetzt soll es wieder klappen. Die Klagen der Empfänger aber reißen nicht ab.

Wenn keine Post im Briefkasten liegt, muss das nicht unbedingt an der Zustellung liegen. Vielleicht ist ja auch kein Brief unterwegs. Um das zu klären, fragte eine Wetteranerin in der Facebook-Gruppe „Wetter - meine Stadt“ in die Runde und erntete einen Sturm der Antworten.

Aus der Kaiserstraße gab es Reaktionen, aus der Königstraße, aus der Gartenstraße oder aus dem Tiefen Weg. Mal war der letzte Brief zwei Wochen her, mal fehlte Post, die bereits zum dritten Mal rausgeschickt wurde. Mal wurden Briefboten gesehen, mal fehlte trotzdem was. Mal kam allerdings aus der Runde auch zurück: Ich wohne in der gleichen Straße, und bei mir läuft alles normal.

Personelle Probleme aus Postsicht gelöst

Die Post bestätigt auf Nachfrage der Redaktion: „Ende letzter Woche war unser Zustellstützpunkt in Wetter leider von personellen Problemen geplagt. Diese resultierten aus einem erhöhten Krankenstand. Die Folge waren Zustellprobleme in dem angesprochene Bezirk. Allerdings sollten sich die Verzögerungen bei der Zustellung nur auf wenige Tage beschränkt haben, da Kolleginnen und Kollegen aus anderen Zustellstützpunkten zur Unterstützung herangezogen worden sind.“

In der Antwort der Pressestelle von Donnerstag steht: Aktuell seien die Erkrankten alle wieder genesen, „so dass wir seit dieser Woche wieder in allen Bezirken die gewohnte Qualität in der Zustellung liefern können.“ Das war der Tag, an dem die Redaktion auch eine Mail aus der Memelstraße erreichte. Ein Leser schreibt: „Die Postzustellung ist in Alt-Wetter (zumindest am Harkortberg) nicht besser geworden. Leider im Gegenteil: unterirdisch.“

Bürgermeister hat noch keine Antwort

Michael Henrichs schreibt: Nicht mal ein Mal pro Woche erfolge die Zustellung. Auch wenn er kein Ruheständler sei, der das penibel dokumentieren könne, lasse sich das anhand der Daten auf den Briefen belegen. Gleichzeitig käme es immer wieder zu Fehlwürfen. Falsche Hausnummer bei richtiger Straße, manchmal aber auch falsche Straße und nur richtige Hausnummer. „Wann passiert da dann mal eine Besserung?“, fragt der Leser.

Auch Wetters Bürgermeister wüsste das gern. Vor Monaten gab es schon einmal massive Zustellprobleme im Stadtgebiet von Wetter. Krankheit, personelle Engpässe und die Schulung neuer Zusteller nannte die Post als Begründung. Über Wochen meldeten sich immer neue Leser bei der Redaktion, die auf Rechnungen warteten oder nach wochenlanger Ebbe im Briefkasten plötzlich mit veralteter Post geflutet wurden. Dann kam das Thema auch in die Politik.

Sprecherin übergeht Frage nach Zahlen

Bürgermeister Frank Hasenberg brachte einen Brief auf den Weg an den regionalen Politikbeauftragten bei der Post. Gibt es mittlerweile eine Antwort? Die Pressesprecherin Kommunikation Mitte bei der DHL Group sagt nein, bestätigt aber den Eingang des Schreibens am 8. Dezember. Die Begründung für die bislang unterbliebene Antwort: „Da die Zustellung aber wieder wie gewohnt zuverlässig erfolgt ist, fand bis dato keine Korrespondenz statt.“

Eine andere Frage übergeht die Pressesprecherin vollends, obwohl sie von der Redaktion ein zweites Mal gestellt worden ist. Sie lautet: „Gibt es Zahlen über Beschwerden im Bereich von Wetter insbesondere auch im Vergleich zum Vorjahr?“ Dass diese Daten nicht vorliegen, ist unwahrscheinlich. Schließlich weiß laut tagesschau.de der Präsident der Bundesnetzagentur bundesweit von ähnlich vielen Beschwerden über Post- und Paketdienste „wie im bisherigen Rekordjahr 2022.“ Da waren es rund 43.000. Drei Mal so viele wie 2021.