Herdecke. Nach dem Theater um die dann doch abgewendete Teilprivatisierung stehen für die TBH nun neue Weichenstellungen an. Inhaltlich und personell.

Die Mitarbeitenden der Technischen Betriebe Herdecke (TBH) blicken auf ein unruhiges Jahr zurück. Lange stand 2023 die Gründung einer gemischtwirtschaftlichen Gesellschaft im Raum, ehe die Politik nach einem Bürgerbegehren und vielen Unterschriften doch noch eine Teilprivatisierung beziehungsweise Ausgliederung ablehnte. Auf die Angestellten kommen 2024 jedoch neue Fragen zu, sowohl personell als auch inhaltlich folgt eine Art Neuanfang.

Ruhestand

Im Dezember haben Herdeckes Lokalpolitiker den langjährigen Chef Andreas Schliepkorte in verschiedenen Sitzungen mit warmen Worten verabschiedet. Für den technischen TBH-Leiter beginnt in Kürze der Ruhestand. Bis kurz vor Weihnachten liefen Bewerbungsgespräche. Noch kennt die Öffentlichkeit den Namen der Nachfolgerin oder des Nachfolgers nicht. Seit Herbst ist zudem durch den Tod von Volker Kioschis der kaufmännische Führungsposten in dieser eigenbetriebsähnlichen Einrichtung vakant. Diese Lücke füllten Kämmerer Dennis Osberg und Lars Heismann als städtischer Justiziar.

Kaufmännisches Amt

Für das kaufmännische Amt sucht die Stadt Herdecke hingegen keine Nachfolgelösung nach dem bisherigen Modell. Der Grund: Voraussichtlich ab dem 1. Januar 2025 sollen die TBH wieder Teil der kommunalen Kernverwaltung sein. Mit dem Abschluss der Rückführung soll sich dann auch der Geschäftskreis des 1. Beigeordneten/Kämmerers ändern und vergrößern. Der Rat hat kürzlich einstimmig beschlossen, dass Dennis Osberg in dem Zusammenhang weitere Kompetenzen erhält. Er verantwortet dann wohl auch ab Beginn des neuen Jahres die bisherigen Verwaltungs- und Aufgabenbereiche der Technischen Betriebe, worum er sich derzeit schon kommissarisch in Kooperation mit Lars Heismann kümmert.

Aufgaben der TBH

Die Technischen Betriebe Herdecke bestehen als eigenbetriebsähnliche Einrichtung seit 1996. Die ungefähr 75 Bediensteten kümmern sich um Angelegenheiten rund um Tiefbau, Abfallwirtschaft, Straßenreinigung, Friedhofswesen, Gewässerunterhaltung, Umwelt und Freianlagen.

Diese eigenbetriebsähnliche Einrichtung soll zum Jahresende 2024 aufgelöst und in die Stadtverwaltung zurückgeführt werden. Aus der Betriebsleitung werde dann eine Fachbereichsleitung, das Aufgabengebiet auf städtischem Terrain bleibt im Prinzip unverändert. Für die Angestellten gelten weiter die Tarifbestimmungen des Öffentlichen Dienstes.

Im Jahr 2024 bereiten die Beteiligten nun weiter die organisatorische Eingliederung der TBH als künftigen Teil der Herdecker Stadtverwaltung vor. Dazu zählen den Angaben zufolge unter anderem kaufmännische Angelegenheiten durch die Betriebsleitung und die Finanzabteilung. Während auf technischer Ebene bald eine neue Führungskraft die Geschicke leiten soll, lautet auf administrativer Ebene das Ziel, einen reibungslosen Übergang zu bewältigen. Der soll personell vor allem durch das Amt des 1. Beigeordneten klappen.

Enge Verzahnung bei Bauthemen

„In diesem Zusammenhang sollen die technischen Bereiche der TBH in Verbindung mit der städtischen Hochbauabteilung (Gebäudemanagement) sowie dem Baubetriebshof eine eigene Fachbereichsleitung erhalten, um die verschiedenen baulich-technischen Aufgaben der Stadtverwaltung in einer Organisationseinheit zu bündeln“, heißt es. Die bisherigen kaufmännischen Bereiche Betriebsdatenerfassung, Beiträge, Zuschüsse, Friedhofsverwaltung und Rechnungswesen sollen in das Finanzwesen der Stadt Herdecke integriert werden. Also ab Januar 2025 zum Aufgabengebiet der Kämmerei gehören.

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Der 1. Beigeordnete der Stadt Herdecke steht somit dann organisatorisch auch dem Gebäudemanagement/Hochbau, Baubetriebshof, Tiefbau (Planen und Bauen) sowie der Wirtschaftsförderung mit Stadtmarketing und Tourismus vor. Das Amt beinhaltet auch die Leitung der Kämmerei sowie Angelegenheiten zu Umwelt und Freianlagen. Schon jetzt gilt Osberg als Nummer zwei der Verwaltung hinter Bürgermeisterin Katja Strauss-Köster.