Wetter/Herdecke. Die Kaiserstraße ist zwischen der Rampe neue Ruhrbrücke (Shell-Tankstelle) und Abzweig Bahnhofstraße nahe Lidl voll gesperrt. Komplizierte Lage.

Die Problemzone befindet sich auf Herdecker Gebiet, die Verkehrsauswirkungen betreffen zuvorderst die Harkortstadt: Nach einem Hangrutsch, den ein Bürger an Heiligabend bemerkt hat, ist am Ortsausgang von Wetter die Kaiserstraße voll gesperrt. Das betrifft den Abschnitt zwischen der neuen Ruhrbrücke nahe Shell-Tankstelle und dem Abzweig Bahnhofstraße (wenige Meter vor Lidl). Abgeriegelt ist auch die Zufahrt hoch zu Gut Schede.

Genau an der Stadtgrenze

Auf genau diesem Weg an der Stadtgrenze meldete ein Bewohner von Gut Schede eine mögliche Absackung der Straße und informierte am 24. Dezember um 16.24 Uhr die Freiwillige Feuerwehr Herdecke. Die ehrenamtlichen Kräfte erkannten neben der asphaltierten Strecke auf ca. 35 Metern Länge eine Hangbewegung und eine tiefe Rissbildung. Die hinzugerufenen Baufachberater und Geologin des THW unterstützten die Einsatzleitung.

Auch von der Bundesstraße 226 nahe der neuen Ruhrbrücke gelangen derzeit keine Autos nach Alt-Wetter.
Auch von der Bundesstraße 226 nahe der neuen Ruhrbrücke gelangen derzeit keine Autos nach Alt-Wetter. © WP | Steffen Gerber

Die Feuerwehr, die auch die Kollegschaft sowie die Stadtverwaltung in Wetter informierte, sperrte daraufhin die darunter liegende Kaiserstraße aus Sicherheitsgründen. Die THW-Experten schätzten ein mögliches Abrutschen des Hanges als „sehr realistisch“ ein. Der Dauerregen könne die Situation zudem verschlechtern, heiß es. Auch gegenüberliegende Anwohner wurden über die mögliche Gefahr informiert. Eine Familie musste ihr Weihnachtsessen abbrechen und verließ das Haus. Neben diesem befinden sich einige Betriebe und Firmen.

Auch für Fußgänger gesperrt

In einer gemeinsamen Lagebesprechung berieten die Beteiligten weitere Schritte, auch die Polizei und das Ordnungsamt Wetter erschienen vor Ort. Es bestehe am Hang zwischen Schnodderbach und neuer Ruhrbrücke weiter die Gefahr, dass Erdreich abrutsche oder Bäume nach unten fallen. Der Stadtbetrieb hat die Kaiserstraße daher im besagten Abschnitt sowie die Straße Schede vollständig (sowohl für Autos als auch auch für Fußgänger) gesperrt, die Tankstelle ist für Pkw vorerst nicht erreichbar.

Risse vergrößert

Am nächsten Morgen, so berichtet es Christian Arndt als stellvertretender Leiter der Herdecker Feuerwehr im Gespräch mit der Lokalredaktion, habe sich die Rissbildung am asphaltierten Weg um einige Zentimeter vergrößert. „Außerdem läuft viel Wasser den Hang hinunter.“ Am Montag schauten sich zudem weitere Einsatzkräfte zur Nachkontrolle die Böschung ebenso an wie Vertreter der Stadt Herdecke.

Regelmäßige Kontrolle

Der Hang wird nun laut Mitteilung der Wehr in regelmäßigen Abständen kontrolliert, das Technische Hilfswerk habe ein „Rissmonitoring“ angebracht. Am zweiten Weihnachtstag ist noch ungeklärt, wie lange die Straßensperrung anhält und welche Maßnahmen erfolgen könnten.

Probleme am Hang bekannt

Gefahren an dieser Örtlichkeit tauchten bereits in der jüngeren Vergangenheit auf. Im Frühjahr 2022 stürzte ein Baum aus dem problematischen Hang auf die Fahrbahn und erwischte auf der Kaiserstraße ein Auto, der Unfall ging glimpflich aus. Daraufhin entfernte der Landesbetrieb aus Sicherheitsgründen einige Stämme und Äste aus der Böschung.

Baum umgestürzt

Eine Anwohnerin, die nun am Morgen des 26. Dezember mal wieder in der Nähe von Gut Schede frische Luft schnuppern wollte und wie ein Radfahrer vor der eingerichteten Absperrung landete, erinnert sich im Gespräch mit der Lokalredaktion an weitere Vorfälle im vergangenen Jahr. „Da lag hier ein Baum auf dem Privatweg hoch in den Wald“, erinnert sich die Wetteranerin.

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Wer sich an die langwierigen sowie sehr aufwendigen Hangsicherungsarbeiten am Harkortsee sowie an der L675 zwischen Wetter und Herdecke vor wenigen Jahren erinnert, kann eine zeitliche Dimension erahnen. So weit ist es angesichts kurzfristiger Einschätzungen aber noch nicht. Gleichwohl stellt sich die Verkehrslage für Alt-Wetter ohnehin schon problematisch genug dar: Von den vier Zuwegen ist einzig jene aus Herdecke unbeeinträchtigt. Während die Baustelle am zentralen Kreisel die Verbindung nach Hagen-Vorhalle versperrt, kann die Overwegbrücke keine schweren Fahrzeuge verkraften. Sollte die Ein- und Ausfahrt an der Shell-Tankstelle länger nicht zur Verfügung stehen, droht beispielsweise für Busse ein bemerkenswertes Chaos.

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