Herdecke. Katja Strauss-Köster spricht in ihrem Weihnachtsgrußwort von einem „andauernden Krisenmodus“. Sorgen bereiten ihr Krieg, Flüchtlinge und Geldnot.
Das weihnachtliche Grußwort von Herdeckes Bürgermeisterin liest sich überwiegend wie ein Rückblick auf 2023. „Ein weiteres bewegtes Jahr liegt hinter uns“, schreibt Dr. Katja Strauss-Köster. „Ein Jahr, welches wir uns sicherlich etwas anders gewünscht hätten.“ Nach der Corona-Pandemie und dem Angriffskrieg auf die Ukraine folgte ein weiterer Krieg im Nahen Osten, der die Welt bewegt. „Viele Menschen sind auf der Flucht und suchen ein neues Zuhause – auch bei uns in Herdecke.“
Keine Turnhalle als Flüchtlingsunterkunft
Der andauernde Krisenmodus belaste auch die Stadtverwaltung erheblich, vor allem finanziell. Es brauche daher etwa kreative Lösungen für Bau- und Gebäudefragen (Inflation und hohe Kosten). Hinzu kommen Energiesorgen, zunehmende Flüchtlingsbewegungen und entsprechende Wohnraumsuche. „Bis jetzt ist es uns glücklicherweise gelungen, dass wir keine Turnhalle zu einer Unterkunft umfunktionieren mussten“, so Strauss-Köster, wobei all dies Schwierigkeiten für eine kleine Stadtverwaltung mit sich bringe. „Neu ist auch, dass wir uns verstärkt mit dem Thema Cyberangriffe auf öffentliche Verwaltungen auseinandersetzen müssen.“ Folge: Mitarbeitende schulen, Schutz erhöhen.
Engere Verzahnung von Betreuung und Schule
Beim Blick auf die Bildungslandschaft und den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026 rage rückblickend die Hugo-Knauer-Grundschule heraus, das dortige Konzept mit Tages- und Themenräumen soll es auch andernorts geben. Nicht zu vergessen: die neue Mensa mit Profi-Küche und großzügigem Speiseraum an der Robert-Bonnermann-Schule. Stichwort Potenziale in städtischen Gebäuden: Photovoltaik-Anlagen zur Energiegewinnung gibt es mittlerweile auf dem Dach des Friedrich-Harkort-Gymnasiums und der Turnhalle Schraberg.
Deren umfassende Sanierung gehöre ebenfalls zu den wichtigen Projekten, die 2023 endeten. Nach dem Start der Arbeiten im Herbst 2021 kommt die Sporthalle (in den 1970-er Jahren gebaut) nun dank Fördergelder modern daher. Dazu tragen unter anderem eine Wärmepumpentechnik, eine Deckenstrahlheizung und LED-Beleuchtung bei.
Rathaus-Sanierung
Eine weitere Investition in die Zukunft: der Umbau des städtischen Rathauses, der weiter andauert. Die Fertigstellung der Sanierung und ein Umzug zurück in die gewohnten Amtsstuben stehe frühestens im Herbst 2024 auf dem Plan – auch wenn manches schon fertig sei wie etwa die Leitungsarbeiten, ein neuer Aufzugsschacht, Türdurchbrüche und Verbindungen zwischen Büroräumen.
Hochwasserschutz
„Weiterhin beschäftigen wir uns nach dem Hochwasser mit dem Wiederaufbauplan und neuen Schutzkonzepten am Herdecker Bach“, so die Bürgermeisterin. In den zurückliegenden Monaten standen die Wiederherstellung von Ufermauern und Waldwegen sowie die Beräumung eines Rückhaltebeckens auf der Agenda. Der überbaute Selmkebach an der Voßkuhle wurde von Steinen und Geröll befreit, die die dortige Schad- und Engstelle beseitigt. Aktuell arbeite die Stadt an Hochwasserschutzkonzepten für die Schmale/Hauptstraße sowie das komplette Einzugsgebiet des Herdecker Baches.
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„Sicherlich erwarten uns auch im kommenden Jahr wieder neue Herausforderungen und Zukunftsthemen. Die Bearbeitung solch unvorhersehbarer Themen gibt uns jedoch auch viel Kraft und Motivation – das kann ich Ihnen aus eigener Erfahrung als Bürgermeisterin der Stadt Herdecke versichern. Daher wünsche ich uns allen für das kommende Jahr einen starken Zusammenhalt und Gemeinsinn, denn nur gemeinsam können wir in Zeiten wie diesen die Zukunft Herdeckes gestalten“, so Dr. Katja Strauss-Köster, die der Bürgerschaft im Namen von Rat und Verwaltung besinnliche Weihnachtsfeiertage wünscht.