Volmarstein. An zentraler Stelle entsteht auf dem Firmengelände im Volmarsteiner Gewerbegebiet Nielande ein multifunktionales Gebäude. Weitere Pläne in Hagen.
Vor allem kommerziell ausgerichtete Fußballvereine betonen oft, dass sie „in Steine und Beine investieren“. Auch das Unternehmen Abus, Weltmarktführer in Sicherheitsfragen, setzt dieses Motto um. Auf dem Firmengelände im Volmarsteiner Gewerbegebiet Am Nielande endete erst im letzten Jahr eine Großbaustelle. Kürzlich sind nun wieder Bagger angerückt. Seit Mitte September entsteht direkt neben dem zentralen Empfangspavillon, der 2015 eröffneten „Security World“, ein neues Bistro als hauseigene Kantine.
Ersatz für Imbisswagen
Snackpoint heißt der Arbeitstitel für das künftige Gastronomiegebäude für Angestellte und Kundschaft der August Bremicker Söhne KG. Dieser englische Begriff stand auch an einem Imbisswagen. Den steuerten viele vor allem bei gutem Wetter an, da sich dieser an der Nielandstraße 15 auf einer erhöhten Terrasse mit einem recht großen Sonnensegel befand. Doch die Kapazitäten dieser Anlaufstelle auf dem Campus reichten nicht mehr aus. „Und bei schlechtem Wetter erwies sich die Örtlichkeit als suboptimal“, sagt Michael Bräuer. Der Leiter Öffentlichkeitsarbeit und Abus-Markenbotschafter berichtet, dass der Verpflegungs-Bedarf für die rund 700 Mitarbeitenden auf dem Gelände nahe der A1 (weltweit sind es ungefähr 4000) gestiegen sei. Viele kommen von auswärts und suchen vor allem in der Mittagszeit nach einer Stärkung.
Also entschied die Geschäftsführung, ein multifunktionales Gebäude in zentraler Lage zu bauen. Im künftigen Snackpunkt (Nutzfläche rund 700 Quadratmeter) lassen sich demnach bald auch abendliche Kundenveranstaltungen organisieren, ungefähr 180 Sitzplätze stehen dann im Inneren und außen auf zwei Terrassen zur Verfügung. Zum Konzept mit dem Schwerpunkt Bistro gehören auf den zwei Etagen auch ein Loungebereich und Fitnessareal als Ergänzung zu den bisherigen Sportmöglichkeiten. „Die Gesundheit der Mitarbeitenden spielt bei uns eine große Rolle“, so Bräuer, der seit drei Jahrzehnten für Abus arbeitet. Er geht davon aus, dass die Kantine mit einer Showküche und Köchen im Mai 2024 betriebsbereit ist.
Millionen-Projekt „Office World“
Dabei liegt das letzte Bauprojekt des Familienunternehmens im Volmarsteiner Gewerbegebiet noch gar nicht lange zurück. Zwischen 2020 und 2022 entstand bei Abus eine „Office World“, auf einer ehemaligen Werkhalle wuchs nach dem Rückbau ein dreigeschossiges Bürogebäude mit einer Ausstellungsfläche, Besprechungs- und Pausenräumen sowie Durchgängen zur „Security World“ (die ließ sich dadurch ebenfalls erweitern und neu konzipieren). Dabei handelte es sich um ein Millionen-Projekt.
Grundsätzlich steht auf der Firmenfläche am Nielande aber immer weniger Freiraum zur Verfügung, um weitere Hallen zu bauen. Daher hat sich Abus bekanntlich in unmittelbarer Nachbarschaft umgeschaut und auf der anderen Seite der Grundschötteler Straße eine sechs Hektar große Fläche von Grundbesitzer Heinz Walter Bamberger erworben. In Haspe soll nahe der Stadtgrenze von Wetter ein neues Hochregallager auf einem landwirtschaftlichen Areal entstehen. Ausmaß: 210 Meter lang, 65 breit und 30 Meter hoch.
Hochregallager Thema im Hagener Rat
Für das Großprojekt hat der Rat der Stadt Hagen 2022 den Weg geebnet, nun taucht das Vorhaben des Volmarsteiner Unternehmens erneut auf einer Sitzungsvorlage in der nächsten Woche auf. Der Anlass: Es geht um leichte Veränderungen eines neuen Bebauungsplans, der als Grundlage für das Abus-Vorhaben bald Gültigkeit erlangen soll. „Ich gehe davon aus, dass es keine Probleme gibt“, sagt Haspes Bezirksbürgermeister Horst Wisotzki im Gespräch mit der Lokalredaktion. Die Bezirksvertretung hat kürzlich bei drei Gegenstimmen (zwei von den Grünen, einer von der SPD) eine etwas abgewandelte Vorlage erneut befürwortet.
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Ein weiterer Beschluss stand und steht nun im Hagener Rat an, da sich die Verkehrspläne an der Grundschötteler Straße etwas anders als zunächst angedacht darstellen. „Um zukünftig auf das Abus-Gelände zu gelangen, braucht es eine Rechts- und Links-Abbieger-Spur“, erklärt Wisotzki, wieso die Unterlagen jetzt ein weiteres Mal öffentlich ausliegen sollen und Einwände möglich sind. Er geht davon aus, dass bis zur Verabschiedung des rechtskräftigen Bebauungsplans noch einige Monate ins Land ziehen. „Aus meiner Sicht sollten wir froh und dankbar sein, dass Abus dort bauen will.“