Herdecke. Viele Aspekte der Heimatgeschichte Herdecke stehen im Fokus der 41. Ausgabe. Zudem gratuliert Schauspieler Jörg Hartmann dem Stiftsplatz-Theater.

Einheimische mit Geschichtsbewusstsein wissen: Startet der Weihnachtszauber, erscheinen die Herdecker Blätter. So auch jetzt wieder. Der Heimat- und Verkehrsverein hat nun die 41. Ausgabe veröffentlicht, die ab sofort zum Preis von fünf Euro zu haben ist. Im Mittelpunkt steht wie üblich: ein unterhaltsamer Blick in den Rückspiegel.

Neun Autoren, zehn Beiträge

Neun Autoren, die meisten von ihnen stadtbekannt, haben sich überwiegend historischen Themen gewidmet. Zehn Beiträge haben Heinz Kühnholz, Gerhard E. Sollbach, Hendrik Cramer, Lothar Gerber, Guido Hofmann, Christoph Harder, Willi Creutzenberg und René Harder sowie Christian Münch als Vorsitzender des herausgebenden Vereins verfasst. Sie erinnern sich etwa an die erste Herdecker Maiwoche, an eine Gefängnisstrafe im Jahr 1813, an Aspekte des Nationalsozialismus, an das Jubiläum vom Theater am Stiftsplatz (mit einem Grußwort des bekannten Schauspielers und Tatort-Kommissars Jörg Hartmann), an Besonderheiten auf dem Friedhof Zeppelinstraße, die Revolution von 1848 oder die Sanierung der Ender Dorfkirche.

Tanja Münch (links) sowie Silke Schmidt vom Heimat- und Verkehrsverein mit der 41. Ausgabe der Herdecker Blätter
Tanja Münch (links) sowie Silke Schmidt vom Heimat- und Verkehrsverein mit der 41. Ausgabe der Herdecker Blätter © WP | Yvonne Held

Gestaltet hat die 41. Ausgabe mit 55 Seiten im DIN-A5-Format wieder Vereinsmitglied Tanja Münch, die seit vielen Jahren auch Stadtführungen in Herdecke anbietet. Unterstützung kommt zudem von Gerhard Schmücker und Uli Weishaupt, die als Lektoren im Hintergrund wirken. Wer sich indes die Reihe der Autoren anschaut, kommt zu der Erkenntnis: Es sind überwiegend die älteren Semester, die sich ehrenamtlich um heimische Hintergrundberichte bemühen.

Neue Autoren willkommen

„Wir sind auf der Suche nach talentierten Nachwuchsautoren für die Herdecker Blätter. Wir laden engagierte Mitstreiter herzlich dazu ein, sich aktiv im Redaktionsteam einzubringen und gemeinsam an interessanten Projekten mitzuwirken“, heißt es seitens der Verantwortlichen.

Weitere Verkaufstermine

Die ersten Herdecker Blätter erschienen 1992. Schriftleiter war von Beginn an und bis 2019 der ebenfalls stadtbekannte Wolfgang Kessler. Seit der 38. Ausgabe im Jahr 2020 gehören Willi Creutzenberg, Lothar Gerber, Hubert Köhler, Tanja Münch und Uli Weishaupt zum damals neu gebildeten Redaktionsteam.

Nach dem ersten Advents-Wochenende sind die Hefte dann im Heimatpunkt in der Fußgängerzone zu den normalen Öffnungszeiten erhältlich: Der Heimat- und Verkehrsverein öffnet seine Anlaufstelle freitags von 16 bis 18 und samstags von 10 bis 12 Uhr.

Als junger Autor sticht nun wieder Hendrik Cramer hervor. Er arbeitet nebenberuflich als Lehrbeauftragter an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf und veröffentlichte im vergangenen Jahr seinen ersten Aufsatz in den Heften (Besatzungsalltag in den Jahren 1923/1924). Nun hat er sich in seinem aktuellen Beitrag der Hyperinflation im Jahr 1923 gewidmet und blickt dabei sowohl nach Herdecke als auch nach Wetter.

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Der 28-jährige, hauptberuflich in der Wirtschaft tätig, hat sich die Ruhrbesetzung vor 100 Jahren als Thema für seine aktuell laufende Promotion ausgewählt. Die Besatzungsjahre seien heute etwas in Vergessenheit geraten, schildert er seine Motivation. „In dem Zusammenhang kam ich in Kontakt zu Willi Creutzenberg, der mich als Autor für die Herdecker Blätter gewinnen konnte“, so Hendrik Cramer. Die Hefte bezeichnet er als „interessant, da sie sich sowohl an ein fachorientiertes Publikum als auch an Leute richten, die sich nicht tagtäglich mit Geschichte beschäftigen“, sagt der gebürtige Herdecker, der auch in der 41. Auflage viel „Lesenswertes aus einer lebenswerten und spannenden Gegend“ entdeckt habe.

Verkauf der 41. Herdecker Blätter

Die aktuelle Ausgabe ist jetzt am Wochenende während des Herdecker Weihnachtsmarktes im Heimatpunkt an der Hauptstraße 58 (Freitag 16 bis 18, Samstag 12 bis 19 und Sonntag 11 bis 18 Uhr) erhältlich. Ab dem 4. Dezember verkauft auch das städtische Team von der Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Tourismus die 41. Auflage (Rückseite Rathaus, Eingang am Stiftsplatz).