Herdecke. Künftig an zwei Standorten: Die Märkische Bank in Herdecke zieht Beratung und Bankomat auseinander. Diese Rolle spielt dabei die Sicherheit

Noch laufen drinnen die technischen Arbeiten, das kastige Gebäude aber steht schon: Nur 200 Meter entfernt von der bisherigen Filiale macht die Märkische Bank einen zweiten Standort auf. Ab 18. November soll auf dem Parkplatz am Quartier Ruhraue der neue Selbstbedienungs-Pavillon den Betrieb aufnehmen. Er ist ausgestattet mit einem Geldausgabeautomaten für Aus- und Einzahlungen sowie mit einem SB-Terminal beispielsweise für die Eingabe von Überweisungen.

Mehr als ein Geldautomat

Schon einmal gab es an dieser Stelle, direkt neben der Schranke an der Einfahrt bei Edeka, einen Geldautomaten. Betrieben wurde er von der Sparkasse. Geldausgabe gibt es bei der Märkischen Bank auch für Kunden anderer Institute, insgesamt aber lässt sich in dem Pavillon für das eigene Klientel deutlich mehr erledigen als an einem reinen Bankautomaten. So lassen sich auch Kontoauszüge drucken.

Künftig barrierefreies Geldabheben

Man kann sich im neuen Pavillon, anders als in der Filiale in der Hauptstraße, barrierefrei mit Bargeld versorgen, wirbt die Bank und nennt damit einen der vielen Gründe für den Standort-Spagat: In der bisherigen Filiale, die den Kunden auch künftig für Beratungsgespräche zur Verfügung steht, führen ein paar Treppenstufen zu den Dienstleistungen. Metallschienen sollen beim Überwinden helfen. Im neuen Pavillon ist nun alles ebenerdig.

Sicherheit geht vor

Hauptgrund aber für den Ortswechsel bei den SB-Gerätschaften ist der Gewinn an Sicherheit. Immer wieder sind in den vergangenen Jahren Geldautomaten von Kriminellen gesprengt worden. Auch die Märkische Bank hat an einem anderen Standort diese Erfahrung machen müssen. Zunehmend ist ein Bewusstsein entstanden, dass auch Menschen gefährdet sind, die in einem Gebäude mit einer Bank wohnen. Die Märkische Bank ist Eigentümer der Immobilie an der Hauptstraße, sie hat Mieter. Zu deren Sicherheit kommen die Automaten aus dem Haus.

Die Kriminellen sind mit einer sehr harten Gangart unterwegs.
Achim Hahn, Vorstandsmitglied der Märkischen Bank, zu Automatensprengungen durch Verbrecher und Sicherheitserwägungen in seinem Haus

Achim Hahn, Vorstandsmitglied der Märkischen Bank, weiß, dass die Kriminellen „mit einer sehr harten Gangart unterwegs sind.“ Das hat die Bank auch bei der Ausstattung des SB-Pavillons nicht aus den Augen verloren. Die höchsten Sicherheitsstandards seien in dem kleinen Gebäude umgesetzt, so wie sie vom Landeskriminalamt festgelegt worden seien. Eine Kameraüberwachung zählt dazu.

Keine stressige Parkplatzsuche

Der neue Standort bietet einen weiteren Vorteil: Die erste Stunde parken auf dem Parkplatz vom Quartier Ruhraue ist frei. Das reicht, um die Bankgeschäfte zu erledigen und geschieht ohne stressige Parkplatzsuche. Meist ist was in der Nähe des kleinen Gebäudes frei. Das ist an der Hauptstraße anders. Da muss Glück haben, wer einen freien Parkplatz vor dem Bankhaus ergattern will, und die zugehörige Tiefgarage ist auch nicht jedermanns Sache.

Personenbedienter Service bleibt

Der bisherige Standort steht nicht zur Diskussion. Filialleiterin Iris Straßburg und ihr Team bieten hier „wie gewohnt unsere freundliche und hochkompetente Beratung sowie den personenbedienten Service an“, stellt Achim Hahn in Aussicht. Iris Straßburg sieht den zweiten Standort als Chance, dass die Bank nun auch doppelt in Herdecke wahr genommen wird. Es macht sie allerdings „etwas wehmütig“, die Kunden am Automaten nicht mehr in ihrer Nähe zu wissen.

Die Versorgung der Kunden mit Bargeld soll nicht mehr zum Risiko für unbeteiligte Mieter werden, sie hat in den vergangenen Jahren allerdings an Bedeutung verloren. Nicht erst seit Corona ist bargeldloses Bezahlen angesagt. Im internationalen Vergleich, so Achim Hahn, „spielt in Deutschland Bargeld aber immer noch eine gewisse Rolle.“