Herdecke. Die Märkische Bank hat Bilanz zum Jahr 2022 gezogen und dabei gleich ein klares Bekenntnis zum Standort in Herdecke abgegeben.

Das Gebäude der Märkischen Bank in Herdecke ist in die Jahre gekommen. Bereits im vergangenen Jahr hatte Vorstand Achim Hahn angekündigt, dass umgebaut werden soll. Bisher ist nichts geschehen. Das hat verschiedene Gründe, wie Hahn erläutert, aber: „Herdecke ist ein kleiner, aber feiner Standort, den wir auf jeden Fall moderner und digitaler aufstellen werden.“

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Einen Zeitraum für die Verschönerung der Herdecker Filiale will Hahn vorerst nicht nennen. Hatte er sich doch bereits im vergangenen Jahr weit aus dem Fenster gelehnt und dann kam alles anders: „Das Jahr hatte durch den Krieg, die explodierenden Baukosten und Energiepreise viele Besonderheiten, die so nicht absehbar waren“, erklärt Hahn. Poly-Krisen sei in diesem Zusammenhang das Stichwort.

Platz 1 bei Krediten

Doch trotz all dieser Unwägbarkeiten blickt die Märkische Bank auf ein erfolgreiches Jahr zurück, nicht zuletzt auch bedingt durch die Arbeit von Iris Straßburg, der Leiterin der Herdecker Filiale, und ihrem Team. Das lässt sich an verschiedenen Beispielen festmachen. Mit einem Neugeschäftsvolumen bei den Krediten von 230 Millionen Euro lag die Märkische Bank im Bilanzjahr 2022 auf dem hohen Niveau des Vorjahres. Dank der Nachfrage von Firmenkunden, aber auch privaten Baufinanzierungen steigerte sich das Kundenkreditwachstum noch einmal um 5,6 Prozent auf insgesamt knapp 1,1 Milliarden Euro. Hinzu kommen noch einmal 36 Millionen Euro an Konsumentenkrediten über die Easy-Credit-Partnerschaft, was der Märkischen Bank in der Vergleichsgruppe bundesweit Platz 1 bescherte. Die meisten dieser Konsumentenkredite verbuchte Iris Straßburg.

Genossenschaft

Die Märkische Bank ist eine Genossenschaftsbank und zahlt ihren Mitgliedern auch in Herdecke eine Dividende aus.

Insgesamt hat die Märkische Bank in Herdecke 836 Mitglieder. Im vergangenen Jahr kamen allein 45 neue Mitglieder dazu.

Die dürfen sich nun über eine Dividende aus dem Jahresüberschuss von 2,5 Prozent freuen.

Insgesamt hat die Märkische Bank mit ihren Filialen 70.000 Kunden. 26.000 davon haben Anteile an der Märkischen Bank gekauft und sind somit Mitglieder bei ihrer eigenen Bank.

Bei den Kundeneinlagen verzeichnete die Märkische Bank einen Zuwachs von 4,9 Prozent auf insgesamt 1.301 Millionen Euro. Sowohl Tagesgeldkonten als auch Termingelder erfreuen sich wieder größerer Beliebtheit. „Es gibt wieder Zinsen, daher erlebt gerade das Bauspargeschäft eine Renaissance“, weiß Achim Hahn.

Und wie genau sieht es nun in Herdecke aus? Die Märkische Bank setzt in der Stadt an den Ruhrseen ihren dynamischen Wachstumskurs fort. 18 Prozent Zuwachsraten sowohl im Kredit- als auch im Einlagengeschäft sind zu verzeichnen. 1993 Kunden werden in Herdecke derzeit betreut, 83 sind 2022 neu hinzugekommen. Insgesamt wurden in Herdecke 31,5 Millionen Euro an Krediten ausgegeben. Die Kundeneinlagen betragen 39,5 Millionen Euro. „Herdecke ist ein sehr attraktives Gebiet mit sehr hoher Kaufkraft und daher ein wichtiger Standort für uns“, betont Achim Hahn. Dass die Märkische Bank in Herdecke attraktiv für die Kunden ist, liegt laut Hahn jedoch auch an den Mitarbeitern vor Ort. „Wir sind alle schon langjährig hier und kennen unsere Kunden“, erklärt Straßburg daraufhin. Sie würde sich gemeinsam mit ihrem Team auch freuen, wenn weitere Kunden hinzukämen. Angesichts der bevorstehenden Schließung der Postbank keine unwahrscheinliche Hoffnung.

Neues Angebot im März

Trotz der persönlichen Bindung der Mitarbeiter und der Kunden könnte ein neues Angebot, das die Märkische Bank im Laufe des kommenden Monats freischalten will, auch für die Herdecker interessant sein. Das MB Direkt Business Center soll es Unternehmenskunden leichter machen, ihre Finanzangelegenheiten online abzuwickeln. So können beispielsweise bereits jetzt kleinere Investitionsdarlehen oder Betriebsmittelkredite eigenständig online abgeschlossen werden. „Dieses Angebot ist gedeckelt und gilt nur für Bestandskunden“, betont Hahn. Doch durch das vereinfachte Online-Angebot werden Firmenkunden-Berater entlastet, die so mehr Zeit für die Beratung der Kunden haben sollen.

Für 2023 geben sich die Bank-Vorstände Achim Hahn und Artur Merz optimistisch. „Zuversicht treibt uns an“, lassen sie verlauten. Hahn konkretisiert: „Wir wollen nicht in Problemen denken. Wir müssen lernen mit den Krisen umzugehen und zeigen, dass wir ein verlässlicher Partner als Kreditgeber und Vermögensberater sind“, sagt er.