Wetter. Knapp hundert Menschen versammelten sich am Bahnhofsvorplatz in Wetter um ihren Unmut gegen die AfD zu zeigen. Politiker ergriffen das Wort.
Trotz der relativ kurzfristigen Ankündigung des Bündnisses „Ennepe Ruhr stellt sich quer“ (ENSSQ), fanden sich Mittwochabend knapp einhundert Menschen auf dem Bahnhofsvorplatz in Wetter ein, um sich offen gegen die AfD zu stellen. Darunter etliche Vertreter der Politik, interessierte Bürgerinnen und Bürger, junge Pfadfinder aus Grundschöttel und Mitglieder des Bündnisses ENSSQ aus den Nachbarstädten.
Bürgerstammtisch als Anlass
Anlass war, wie berichtet, der in Wetter stattfindende, auf den gestrigen Mittwoch terminierte Bürgerstammtisch der AfD im Ennepe-Ruhr-Kreis. In ihrer Eröffnungsrede machte Karen Haltaufderheide-Uebelgünn, Sprecherin des Ortsverbandes Bündnis 90/Die Grünen Wetter, bereits zu Beginn klar: „Mehr denn je müssen wir an unseren demokratischen Grundwerten festhalten.“ Auch schloss sie nicht aus, dass zukünftig weitere Aktionen mit verschiedenen Inhalten an unterschiedlichen Orten in Wetter durchgeführt werden. Es folgten weitere kurze, teils emotionale Reden, wie zum Beispiel die von der Landtagsabgeordneten Kirsten Stich, die – schon fast wütend – alleine die im Landtag erlebte AfD-Rethorik entsetzlich findet. „Ich fühle mich, unabhängig der Inhalte, schon bei der Art und Weise wie gesprochen wird 90 Jahre zurückversetzt.“
Parteiübergreifende Einigkeit
Parteiübergreifend herrscht in Wetter weitestgehend Einigkeit. „Wir tragen eine große Verantwortung, die demokratischen Grundlagen heißt es zu verteidigen und das müssen wir immer wieder verdeutlichen“, erklärt Bürgermeister Frank Hasenberg. „Wir sind uns einig und werden in aller Entschiedenheit weiter für Wetters Ehrencodex „Wetter weltoffen“ eintreten. Das heißt, wir werden gemeinsam weiter aktiv klare Zeichen gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus setzen und für Toleranz, Weltoffenheit und Zivilcourage für das Miteinander eintreten.“
Klarer Standpunkt
Auch Peter Pierskalla, Fraktionsvorsitzender der CDU Wetter, hat einen klaren Standpunkt: „Wir können die AfD nicht wegdiskutieren, wir müssen uns aber mit den politischen Inhalten auseinandersetzen. Die AfD ist keine Alternative sondern ein Irrweg, der in eine Richtung führt, die wir nicht wollen. Wir benötigen weder rechten Nationalismus noch Neonazis.“
Kommende Veranstaltungen
Die an der Kundgebung teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger wünschten sich für eine kommende Veranstaltung eine größere Beteiligung seitens der Bevölkerung.