Wetter. Zersplitterte Scheiben, beschmierte Wände- und Sitze: Die Stadt Wetter will zumindest an zwei Haltestellen mit einem neuem Material vorbeugen.

Eigentlich sollen die Haltestellen den Wartenden Schutz vor Witterung geben, doch immer wieder werden sie durch Vandalen zerstört. Die CDU hat im jüngsten Verkehrsausschuss darauf hingewiesen, dass an zwei demolierten Haltestellen Gefahrenstellen entstanden sind. Die Stadt hat nun reagiert.

Hohes Verletzungsrisiko an den beschädigten Haltestellen

„Die Haltestelle am Geschwister-Scholl-Gymnasium und diejenige gegenüber des alten Demag-Bürogebäudes bergen enorme Verletzungsrisiken für Fahrgäste“, hat sich der verkehrspolitische Sprecher der CDU, Andreas Fieberg, geäußert. Die Haltestelle am Geschwister-Scholl-Gymnasium besäße Querstreben oberhalb der Fußhöhe. Diese seien ein Stolperrisiko. Personen könnten hierdurch zu Fall gebracht werden. Die Haltestelle sei durch den täglichen Schülerverkehr stark frequentiert. Besonders vor Unterrichtsbeginn und nach Schulschluss würden sich hier viele Kinder und Jugendliche aufhalten. Bei großen Menschenansammlungen seien die Querstreben schwer zu erkennen. Für Seniorinnen und Senioren könne ein Sturz besonders gefährlich werden.

Die Bushaltestelle am Geschwister-Scholl-Gymnasium birgt nach den Vandalismusschäden ein hohes Verletzungsrisiko.
Die Bushaltestelle am Geschwister-Scholl-Gymnasium birgt nach den Vandalismusschäden ein hohes Verletzungsrisiko. © CDU Wetter

Die Haltestelle „Hoffmann von Fallersleben“ grenze rückseitig an ein Waldgebiet. Unmittelbar hinter der Sitzbank des Wartehäuschens gehe es einen Abhang hinunter. Auch hier bestehe eine realistische Sturzgefahr. Durch den beginnenden Herbst und bevorstehenden Winter sei die Sicht zusätzlich eingeschränkt, da die Lichtverhältnisse schlechter seien als im Sommer. Dies verstärke die benannten Risiken, positioniert sich die CDU Wetter.

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Zehntausende Euro an Reparaturkosten

Die Redaktion hat daraufhin bei der Stadt Wetter angefragt, ob es weitere demolierte Haltestellen auf dem Stadtgebiet gibt und wie hoch die Kosten sind, die für die Stadt durch Reparaturen entstehen. „Derzeit werden die Bushaltestellen geprüft. Bisher wurden neun Haltestellen identifiziert, bei denen einzelne oder mehrere Scheiben fehlen“, hieß es dazu aus dem Rathaus. Im Jahr 2022 musste die Stadt bereits 10.800 und im Vorjahr 19.400 Euro für den Ersatz von Haltestellenscheiben aufwenden.

Die Stadt Wetter prüfe jährlich vor Beginn der kälteren Jahreszeit, ob Beschädigungen an den Haltestellen vorliegen. Insgesamt stünden für Reparaturen demolierter Fahrgastunterstände im Haushalt 21.000 Euro zur Verfügung. „Vandalismus an Wartehallen sind leider ein bekanntes Phänomen, wobei das Beschmieren von Seiten- und Rückwänden noch das geringste Übel darstellt und bis zur totalen Zerstörung von Seitenwänden reicht“, erklärt die Stadt. Diese mutwillige Zerstörung mache fassungslos und gehe zulasten der vielen ÖPNV-Nutzer. In jedem Fall werde Strafanzeige gestellt.

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Plexiglas in Zukunft

Derzeit werden laut Stadt die Scheiben an den Haltestellen Gymnasium und Hoffmann-von-Fallersleben ersetzt. Weitere sollen nach abgeschlossener Prüfung folgen. Dabei priorisiert die Stadt und kümmert sich zunächst um stark frequentierte Haltestellen. „Bisher wurden – auch aufgrund des Sicherheitsempfindens der Nutzer – die Haltestellen mit Sicherheitsglas ausgetauscht. In Zukunft soll, insbesondere bei den beiden angesprochenen Haltestellen, als Modellvorhaben Kunststoff verwenden werden“, erläutert die Stadt. Der Vorteil der Plexiglasscheiben liegt an der hohen Widerstandsfähigkeit. Allerdings gibt es auch zwei Nachteile: Zum einen sind sie teurer, zum anderen brechen sie nicht in unzählige, kleine und eher harmlose Scheibenstücke, sondern teilen sich bei Zerschlagung in große Flächen mit langen Schnittkanten.

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