Volmarstein. Der Markt in Volmarstein beliefert Einrichtungen und Haushalte im EN-Kreis. Für den kostenlosen Lieferdienst sollen zukünftig Gebühren anfallen.

Der Cap-Markt bleibt – auch über das Jahresende hinaus. Mit dem Supermarkt im Volmarsteiner Dorfkern besteht auch ein wichtiger Service für Einrichtungen und Privatkunden im gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis weiter: Denn auf Wunsch bringt der Cap-Markt die Einkäufe auch bis zur Haustür. So werden Kindergärten, ESV-Einrichtungen und Haushalte in Wetter, Witten, Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal mit Lebensmitteln versorgt. Noch ist der Dienst kostenlos, in Zukunft sollen allerdings Liefergebühren erhoben werden.

Dienst „gut angenommen“

Insbesondere während der Corona-Pandemie sei der Lieferservice „explodiert“, erinnerte sich Marktleiter Dennis Köster zum zehnjährigen Bestehen des Marktes, das im Frühjahr dieses Jahres gefeiert wurde. Und die Akzeptanz des Extra-Dienstes ist auch weiterhin da: „Der Lieferservice wird gut angenommen und auch zukünftig weitergeführt“, bestätigt Sandra Salten, Bereichsleitung Werkstattverbund, auf Anfrage der Redaktion. In Zukunft allerdings mit einer Neuerung, wie aus den Antworten der Bereichsleiterin hervorgeht: „Zukünftig werden Liefergebühren eingeführt werden müssen.“

Mindestbestellwert 30 Euro

Aktuell ist die Lieferung von Produkten aus dem Cap-Markt ab einem Mindestbestellwert von 30 Euro möglich und auch kostenlos – wenn die Waren innerhalb des Wetteraner Stadtteils Volmarstein ausgeliefert werden. Außerhalb dieses Bereichs muss für eine Lieferung ein Einkauf mit einem Bestellwert von mindestens 50 Euro zusammenkommen. Auch dann wird kostenlos geliefert. Das soll sich ändern – und muss sich ändern, wie Esther Berg, Geschäftsführerin AWO EN, erklärt: „Wir können den Lieferservice in dieser Form nicht mehr anbieten.“

Der Cap-Markt in Volmarstein

Betreiber des Cap-Markts in Volmarstein ist die AWO EN.

Das Cap-Markt-Konzept hat zum Ziel, Menschen mit Behinderungen ein erweitertes Arbeitsangebot und mit dem Supermarkt einen Nahversorger in ländlichen Städten und Gemeinden zu bieten.

Aufgrund der defizitären Entwicklung sollte der Markt Ende 2023 schließen. Das konnte durch Spendenzusagen abgewendet werden.

Neun Unternehmen aus der Region haben zugesagt, das sechsstellige Defizit auszugleichen.

Lieferservice ausweiten

Der Grund: mangelnde Rentabilität. Eine Absage an den Dienst sei das allerdings nicht. Im Gegenteil. „Wenn der Bedarf da ist, würden wir den Service auch gerne ausweiten.“ Wie und unter welchen Bedingungen, steht allerdings noch nicht fest. Das muss noch überlegt, geplant und kalkuliert werden. „Wie können wir den Lieferdienst so aufstellen, dass er mehr bringt und auch mehr Kunden bedient werden können“, bringt Esther Berg eine zentrale Fragestellung auf den Punkt. Ab wann und in welcher Höhe die Liefergebühren anfallen werden, steht zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht fest.

Etwas mehr Kunden im Markt

Mehr als 100 Kunden seien gelistet, die mit eigenem Fahrzeug, Fahrer und Assistenz angefahren werden, um die bestellten Produkte auszuliefern. Kindertagesstätten, Tagespflegen und private Haushalte liegen dann auf der Strecke. Der Weg führt den Lieferdienst auch immer wieder mal zu denselben Adressen: „Es gibt Stammkunden und Stammkundinnen, die regelmäßig den Wocheneinkauf bestellen“, sagt Bereichsleiterin Sandra Salten. Sie weiß seit der Rettung des Cap-Marktes von „durchweg positivem Feedback“ der Kunden und stellt auch eine leicht erhöhte Frequenz im Volmarsteiner Ladenlokal fest: „Aktuell besuchen etwas mehr Kundinnen und Kunden den Markt“, so Sandra Salten. „Aber für eine Einschätzung ist es hier noch viel zu früh.“