Herdecke. Immer wieder Verkehrschaos am Herdecker Bach: Kann Künstliche Intelligenz das Problem lösen? Was den Herdeckern Hoffnung macht

Fünf Einmündungen hintereinander. Keine Möglichkeit zum Ausbau. Kein Wunder, dass es sich auf der B54 am Herdecker Bach immer wieder staut. Kann Künstliche Intelligenz (KI) für einen besseren Verkehrsfluss in der wichtigsten Verkehrsader Herdeckes sorgen? Nicht nur die FDP hat diese Hoffnung. Die Verwaltung hat jetzt jedenfalls einen klaren Auftrag in Sachen KI.

Auf die Einmündung Wittener Straße folgen der Abzweig zur Wittbräucker Straße und Ender Talstraße, Mozartweg sowie Hauptstraße schließen sich an. Immer wieder gibt es insbesondere zu Stoßzeiten ärgerliche Staus in beide Verkehrsrichtungen der B54. Das Problem ist nicht neu. „Mindestens drei Jahre dauert die Warterei schon“, mahnte Vorsitzender Prof. Ulrich Schwellenberg jetzt im Verkehrsausschuss eine Lösung an.

Die FDP meint, einen Ausweg aus der Staumisere am Herdecker Bach gefunden zu haben. Für den Herdecker Bach und die Verlängerungen Richtung Dortmund und Hagen wünscht sie sich die Prüfung von KI-Ampeln. Parteichef und Fraktionsmitglied Christopher Huck findet, dass der Verkehr an Arbeitstagen reichlich gestört abläuft und stellt fest: „Bisherige Ideen zur Veränderung des Verkehrsflusses waren bisher nicht zielführend.“

Von Hamm lernen

Mit der Künstlichen Intelligenz könnte das anders sein. Das denkt auch Axel Störzner von den Grünen. Er ist überzeugt: „KI kann den Durchbruch bringen.“ Für ihn steht fest: „Wir brauchen ein lernendes System mit neuester Technologie für so wenig Stau wie möglich.“ In Hamm gibt es bereits KI-gestützte Ampelanlagen, lässt die FDP die Verwaltung wissen. Hier solle sie sich doch mal über die dort gemachten Erfahrungen schlau machen.

Um mit dem hohen Verkehrsaufkommen und der damit verbundenen Pulkbildung klar zu kommen, bedürfe es nicht unbedingt künstlicher Intelligenz. Intelligent optimieren würde schon reichen, so Andreas Schliepkorte, Chef der Technischen Betriebe in Herdecke. An solchen Lösungen werde derzeit mit einem Ingenieurbüro gearbeitet, das Vorschläge für einen besseren Verkehrsfluss am Herdecker Bach machen soll.

Viele Vorschläge auf dem Tisch

Die Prüfung des Ingenieurbüros ist auch der Grund, warum verschiedene Anregungen frustrierter Bürger noch nicht umgesetzt sind. Einer von ihnen ist Ralf Pfleging, der sich zu Beginn der Sitzung aus dem Zuschauerraum zu Wort meldete und feststellte: „Zur Ampeloptimierung der B54 ist nichts passiert.“ Dabei hatte er doch bereits im Mai 2022 eine ganze Reihe von Vorschlägen gemacht, wie sich mit aus seiner Sicht einfachen Mitteln die Verkehrslage entspannen würde. Dazu zählten veränderte Ampelphasen an der Einmündung der Ender Talstraße.

Vielleicht kommt die ein oder andere Idee des Bürgers ja doch noch zum Zuge. Pflegings Lösungsvorschläge seien weitergereicht worden an das beauftragte Ingenieurbüro, so Andreas Schliepkorte. Und auch die Sache mit der Künstlichen Intelligenz werde auftragsgemäß schon eingearbeitet. Den Mitgliedern des Verkehrsausschusses reichte das nicht. Sie beauftragten die Verwaltung, den Wunsch zu übermitteln, KI für einen besseren Verkehrsfluss beim Herdecker Nadelöhr einzubeziehen.