Herdecke. Willi Creutzenberg bekommt den Heimatpreis 2023. Er spricht von einer „positiven Überraschung“. Ist er doch oft ein unbequemer Mahner

Beim Einkaufen in der Stadt hat Willi Creutzenberg der Anruf von Bürgermeisterin Dr. Katja Strauss-Köster erwischt: Willi Creutzenberg ist Träger des diesjährigen Heimatpreises. „Positiv überrascht“ habe ihn der Anruf, so Creutzenberg zur Redaktion. Sagt er doch über sich selbst: „Ich bin ja nicht so pflegeleicht.

Zu Beginn der jüngsten Ratssitzung hatte die Bürgermeisterin die Juryentscheidung bekannt gegeben. Ausgeschrieben war der Preis wie auch in den vergangenen Jahren im Rahmen des Förderprogramms „Heimat.Zukunft.Nordrhein-Westfalen.“ Die Auszeichnung ist gedacht als Wertschätzung und Honorierung für ehrenamtliche Bürger.

Herdecke ist Wahlheimat

In der Ausschreibung war nach Herdeckern gefragt worden, deren Projekte „Heimatgeschichte erlebbar machen und einen Beitrag zur Erhaltung, Pflege und Förderung von Bräuchen und Traditionen leisten.“ Und Geschichte, speziell die Geschichte seiner Wahlheimat Herdecke, ist das Thema von Willi Creutzenberg.

Als Geschichtslehrer an der Friedrich-Harkort-Schule nahm er mit seinen Klassen an Wettbewerben teil und ist darüber schnell zur Stadtgeschichte Herdeckes gekommen. Es hat ihm große Freude gemacht, zu recherchieren und seine Ergebnisse dann vorzustellen, sagt er über die Impulse der Anfangszeit in Herdecke, die ihn nun auch im Ruhestand weiter in Archive gehen und zur Computertastatur greifen lassen.

Bürgermeisterin: „ein sehr würdiger Preisträger“

Es habe mal eine Nachfrage aus dem politischen Raum gegeben, ob er sich eine solche Ehrung vorstellen können, sagt Willi Creutzenberg. Mit dem Heimatpreis gerechnet habe er aber sicher nicht. Zum Preisgeld könnte die Auszeichnung noch einen anderen Effekt haben: Vielleicht könne er seine Projekte künftig mit mehr Rückenwind betreiben, so seine Hoffnung.

Bei Führungen zur Architektur des 20. Jahrhundert ist er auf Zuarbeit der Verwaltung angewiesen. Beim Erhalt von Kunstwerken auf dem alten Friedhof Zeppelinstraße reibt er sich seit längerem an Politik und Verwaltung. Findet er jetzt als Heimatpreisträger mehr Gehör? Im Rat hat ihn Katja Strauss-Köster jedenfalls als „sehr würdigen Preisträger“ bezeichnet. Noch ist nicht ganz klar, ob er im Rahmen beispielsweise des Neubürgerempfangs oder in einer Sitzung des Rates die Auszeichnung erhält.