Volmarstein. Die Schließungspläne für den Cap-Markt in Volmarstein sorgten für Unmut und Unsicherheit. Jetzt ist der Betrieb gesichert. Vorerst.
Für die Menschen in Volmarstein ist es eine gute Nachricht – und eine, mit der viele wohl nicht mehr gerechnet haben: Der Cap-Markt im Dorfzentrum bleibt erhalten, die Schließung des kleinen Supermarkts ist zunächst vom Tisch. Das finanzielle Engagement heimischer Unternehmen macht den weiteren Betrieb auch über das Jahresende hinaus möglich.
Regionale Unternehmen gleichen Defizit aus
„Neun Unternehmen aus dem Umfeld haben zugesagt, das sechsstellige Defizit auszugleichen und auch selbst dazu beizutragen, dass der Umsatz in unserem Cap-Supermarkt wächst“, freut sich auch Esther Berg, Geschäftsführerin der AWO EN. Die AWO betreibt den Markt seit zehn Jahren.
Damit nimmt eine Entwicklung eine positive Wendung, die in Kombination mit der Schließung des Rewe-Markts in Grundschöttel zu einem Einkaufsnotstand geführt hätte – insbesondere für ältere Menschen, die nicht mobil sind. Viele Volmarsteiner hätten ihre Enttäuschung, ihre Trauer, aber teils auch ihren Unmut darüber geäußert, künftig überhaupt keine fußläufig erreichbare Einkaufsmöglichkeit vor Ort mehr zu haben, stellt auch eine Mitteilung der AWO EN zur Rettung des Cap-Markts heraus.
Freude bei den Mitarbeitenden
„Rettung des Cap-Markts“ war demnach auch eine Zusammenkunft überschrieben, zu der Bürgermeister Frank Hasenberg vor knapp zwei Wochen ins Rathaus eingeladen habe, heißt es weiter. Der AWO-Kreis- und Unterbezirksvorsitzende René Röspel, Esther Berg und auch Sandra Salten, Leiterin des Fachbereiches „Werkstätten für Menschen mit Behinderungen“, hätten bei der Zusammenkunft Rede und Antwort gestanden. Dabei unterstrichen sie auch, dass das seit der Eröffnung 2013 Jahr für Jahr angefallene sechsstellige Defizit angesichts der Preissteigerungen in allen Bereichen seitens der AWO nun nicht mehr tragbar sei. Zudem sei umfassend erläutert worden, dass man sich den Entschluss zur Schließung des Marktes nicht leicht gemacht habe – dies vor allem auch mit Blick auf die Mitarbeitenden, die mit viel Herz an ihren inklusiven Arbeitsplätzen bei der Sache seien, und die vielfach ältere Kundschaft, die nun einen Nahversorger verlieren sollte. Die Freude der 17 Mitarbeitenden im CAP-Markt in Volmarstein sei demnach riesig. Vor allem die elf Beschäftigten mit Behinderungen seien glücklich darüber, weiterhin für ihre vertraute Kundschaft da sein zu können.
Überwältigende Hilfsbereitschaft
Möglich machen das die Spendenzusagen regionaler Unternehmen, die im Anschluss an die Zusammenkunft in weniger als zwei Wochen zusammengekommen seien. „Wir sind überwältigt und sehr dankbar für so viel Hilfsbereitschaft, die ja auch einmal mehr den großen Zusammenhalt der Menschen in unserer Region deutlich macht“, unterstreicht René Röspel. Er hoffe nun, dass auch die Volmarsteiner sich über die gelungene Rettung freuen und sich aktiv daran beteiligen – indem sie weiter, öfter und mehr dort einkauften.