Betreiber ESV und Anwohner müssen miteinander reden. Dabei ist die ESV am Zug, findet Redakteur Klaus Görzel

Was für eine Ansage: Die Stadt Herdecke sei nur an einer einseitigen Darstellung der Schreie aus dem Schwerstpflegeheim am Nacken interessiert. Die Verwaltung habe sich „vergaloppiert“ mit der Suche nach einem formalen Hebel gegen die veränderte Nutzung. Schließlich ein abgewandeltes und damit gegen sie gedrehtes Zitat der Bürgermeisterin und dazu der Vorwurf, dass Inklusion in Herdecke wohl kein Begriff sei – das hört man nicht alle Tage von einem Gast am Rednerpult.

Christina Bösken von der Evangelischen Stiftung Volmar­stein war im Sozialausschuss so deutlich und hat damit gezeigt, wie empört die ESV ist über die empfundene Ablehnung der von ihr gepflegten Menschen.

Bösken hat aber auch eine Lärmbelästigung eingeräumt. Die Schreie einzelner Bewohner sind für viele Anwohner nur schwer auszuhalten.

Hier muss die Stiftung bei allem Furor ansetzen. Sie hat schon Bewohner verlegt und kleinere Maßnahmen ergriffen. Und ein Tag der Offenen Tür ist terminiert – endlich. Bei einem Appell zum Kommen aber kann es nicht blieben: Der neue Betreiber der Einrichtung am Nacken muss sich bewegen, um Verständnis zu wecken, ganz wörtlich. Am besten mit einer persönlichen Einladung der unmittelbaren Anwohner nach einem Klingeln an deren Haustür. Dann reden endlich die Richtigen miteinander.