Herdecke. 130 Kinder- und Jugendliche bekämpfen einen fiktiven Waldbrand. Die gemeinsame Übung ist eine Gelegenheit, andere Gruppen kennenzulernen.
Die Jugendfeuerwehren des Ennepe-Ruhr-Kreises löschten im Rahmen einer gemeinsamen Übung am Samstag in Herdecke einen fiktiven Waldbrand. Rund 130 Kinder und Jugendliche aus acht Städten waren mit zehn Löschfahrzeugen und diversen Mannschaftswagen angereist.
Regelmäßige Übungen
Eigentlich sollten die Jugendlichen regelmäßig mindestens alle zwei Jahre zusammenkommen, um sich gemeinsam unterschiedlichen Aufgaben zu stellen. Doch durch Corona sei das alles etwas durcheinander gekommen, erklärt Till Michael Tillmanns, Leiter der Feuerwehr Herdecke. Dabei seien gerade die gemeinsamen Übungen wichtig für die Jugendlichen. „So lernen sie sich untereinander kennen und sind nicht immer nur in den eigenen Gruppen“, so Tillmanns. Zumal es in den Städten auch oftmals die gleichen Szenarien sind, die geübt werden. „Wir sind ja darauf angewiesen, entsprechende Übungsplätze nutzen zu können“, erläutert Tillmanns. Er erinnert sich noch an seine letzte Jugendübung in Herdecke. „Wir haben damals einen Brand im Schulzentrum nachgestellt. Dafür mussten dann aber auch die Straßen rundum gesperrt werden. Das wollten wir dieses Mal nicht, weil ja am Wochenende dort auch immer viel los ist“, meint er. Weitere Möglichkeiten ergeben sich oft bei größeren Firmen, doch auch dort wird produziert. „Deshalb haben wir uns für den Waldbrand als Szenario entschieden. Das Thema ist ja auch ganz aktuell“, sagt Tillmanns.
In Kolonnen in den Wald
Nach dem Eintreffen im Bereitstellungsraum auf dem Parkplatz der Firma Dörken rückten die Fahrzeuge in Kolonnen in den Wald ab. Während die ersten Nachwuchsretter dort mit zahlreichen Löschrohren gegen den angenommenen Brand vorgingen, verlegten andere mit einem Sonderfahrzeug eine Schlauchleitung zur Löschwasserversorgung in den Wald. In einem Faltbehälter wurde das Wasser zunächst gesammelt und dann mit mehreren Pumpen verteilt. „Das ist immer eine besondere Herausforderung bei den Waldbränden: Wie kriege ich das Wasser an die Stelle, wo es benötigt wird“, erklärt Tillmanns. Einfach einen Schlauch an einen Hydranten anschließen funktioniere nicht, denn dann besteht die Gefahr, dass der Druck nicht hoch genug ist, um die zum Teil weiten Strecken zu überbrücken. Bei der Jugendfeuerwehr kommt aber noch eine andere Herausforderung hinzu: „Die Schwierigkeit bei den Übungen der Jugendfeuerwehr ist auch, dass wir nicht alle Gerätschaften verwenden können, weil viele einfach zu schwer für die Jugendlichen sind“, so der Leiter der Herdecker Feuerwehr.
Viel Unterstützung
Die Feuerwehr Herdecke als Ausrichter hatte bei der Übung viel Unterstützung aus dem EN-Kreis. Die Schlauchleitung wurde von der Motorradstaffel des Katastrophenschutzes im EN-Kreis überwacht. Diese waren mit sechs Motorrädern und einem Quad vor Ort. Zum Abschluss fand ein gemeinsames Grillen an der Herdecker Feuerwache statt. Die Übung wurde vom Team der Herdecker Jugendfeuerwehr seit längerem geplant.
Anschließender Grillabend
Viele Herdecker Feuerwehrleute unterstützen an diesem Tag zusätzlich bei der Durchführung, beispielsweise als Lotsen oder am Grill. Zur Durchführung der Übung waren insgesamt rund 50 Betreuer unter den Augen des Kreisbrandmeisters, seines Stellvertreters, des Kreisjugendfeuerwehrwartes und des Leiters der Herdecker Feuerwehr im Einsatz. Eine ehrenamtliche Rettungswagenbesatzung der Johanniter Unfallhilfe stand zur Sicherheit während der Großübung bereit.