Auch nach der Convivo-Pleite gibt es kaum mehr Vielfalt bei Altenheim-Betreibern. Klaus Görzel findet: Das birgt Gefahren.

Der große Schreck über die Abhängigkeit von nur einem Anbieter bei Altenheimplätzen in Herdecke ließ eine kleine Hoffnung keimen: Vielleicht würden sich ja mehrere Nachfolger das Erbe von Convivo teilen. Nun hat die ESV fast alles übernommen, was mal den Namen Convivo getragen hat. Aber eben nur fast.

Thomas Schmidt-Hansen, vorher nur Vermieter an Convivo Parks, hat seine Ankündigung wahr gemacht und ist mit der Gründung einer eigenen Pflegegesellschaft über seine bisherigen Geschäftsfelder hinaus gewachsen. So kann er die Wohnungen mit Betreuung anbieten. Und es ist zumindest ein zweiter Player im Spiel.

Die ESV hat sicherlich nicht darauf gelauert, ihr Geschäftsfeld stationäre Pflege auf Her­decke auszudehnen. Sie ist eingesprungen, aus Verantwortung, aber natürlich auch nach Kalkül. Verlustbringer kann sie sich nicht aufladen.

Dass die Stiftung nahezu zeitgleich in Wetter die Seniorenresidenz Volmarstein übernommen hat, verschiebt die Gewichte. Nun steht ihren vier Häusern der stationären Betreuung nur noch die Seniorenresidenz von Lutz-Peter Lührmann in Alt-Wetter gegenüber. Da mag die Stadt mit der Zahl der Heimplätze zufrieden sein, die zunehmende Abhängigkeit von dem einen, großen Anbieter sollte vor allzu viel Selbstgefälligkeit schützen.