Wetter. Vier Jugendliche wurden am Samstag in Wetter vermisst. Für die Feuerwehr war es ein schweißtreibender Einsatz. Auch ein Rettungshubschrauber kam.
Mehrere mutmaßlich unter Drogen stehende Jugendliche haben am Samstagmittag einen Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungskräften bei Wetter ausgelöst. In einem Steinbruch wurden vier Personen vermisst. Die Feuerwehr musste zu Fuß das steil aufsteigende und zugewucherte Gelände durchforsten.
„Wir mussten uns durch Rufen orientieren“, berichtete Ralf Tonetti, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Wetter, der den Einsatz in dem stillgelegten Steinbruch am Zechenweg koordinierte. Ein Rettungshubschraube aus Dortmund mit einem Notarzt an Bord war ebenso alarmiert worden, wie Feuerwehrkräfte aus Herdecke mit einem Geländefahrzeug und die Motorradstaffel des Ennepe-Ruhr-Kreises, berichtete Tonetti.
Vermisste in Steinbruch in Wetter: Feuerwehr musste steile Abhänge erklimmen
Gegen Mittag war der Notruf bei der Feuerwehr eingegangen. „Eine Person meldete, vier ihrer Freunde seien vermisst“, sagte Tonetti. Die Jugendlichen im Alter zwischen 17 und 21 Jahren hätten in dem abgesperrten Gelände des früheren Ruhrsandsteinbruchs wohl das Wochenende verbringen wollen, berichtete der Einsatzleiter. Angeblich hätten sie Drogen konsumiert; vier der fünf hätten sich dann in das unwegige Gelände begeben.
Zu Fuß kämpften sich Feuerwehrleute die steilen Abhänge hinauf, berichtete Tonetti. Sie hätten dabei nach den Vermissten gerufen. „Man sieht dort niemanden, alles ist zugewachsen“, sagte Tonetti. Da unklar war, ob womöglich Lebensgefahr für die Vermissten bestand, wegen des vermuteten Drogenkonsums, kreiste der Rettungshubschrauber über dem Gelände.
Notarzt ließ sich per Winde vom Hubschrauber aus abseilen
Nach etwa einer Viertelstunde hätten sich dann drei der Vermissten bemerkbar gemacht; sie seien auf dem Platz des Naturstein Zentrums von Rettungskräften versorgt worden. Die Anspannung unter den Rettungskräften sei groß gewesen, sagte Tonetti. Es hätte nicht viel gefehlt, und er hätte neben den Feuerwehrkräften noch drei Motorraderkunder mit ihren Geländemaschinen auf die Suche geschickt - da aber habe sich plötzlich auch der vierte Vermisste bei den Rettern eingefunden. Tonetti: „Er kam von selbst wieder zurück, das war auch gut so!“
Spektakulär sei der Einsatz auch gewesen, weil sich der Notarzt zwischenzeitlich per Winde aus dem Hubschrauber hatte abseilen lassen, berichtete Tonetti.
Steinbruch fiel bis dato nicht als Treffpunkt auf
Nach Angaben des Feuerwehrchefs sei es der still gelegte Steinbruch bis dato nicht als Treffpunkt etwa für Jugendliche bekannt. Auch die Polizei war bei dem Einsatz dabei, der wohl Ermittlungen zur Folge haben werde, vermutete Tonetti.
Nähere Informationen, welche Drogen die Vermissten mutmaßlich konsumiert haben sollen, gab es am Samstag nicht.