Wetter/Herdecke. In Herdecke gibt es schon zwei öffentliche Trinkstellen. In Wetter ist eine Trinkanlage geplant. Die Städte planen mehr Hitzehilfen für Bürger.
Wenn die Temperaturen viele Tage hintereinander an der 30-Grad-Marke kratzen oder gar darüber hinaus steigen, wird der Alltag anstrengend. Viele Menschen bekommen dann Kreislaufprobleme, Schwindel oder Kopfschmerzen. Vor allem Kinder und Senioren sind gefährdet. Aber auch für ihre Haustiere müssen wir Bürgerinnen und Bürger mitdenken. Besonders, wenn auch die Nächte keine Abkühlung und damit keinen erholsamen Schlaf bringen. Um in Hitzephasen zu unterstützen und Hilfe anzubieten, hat nicht nur Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sich Gedanken gemacht und einen Hitzeschutzaktionsplan erstellt. Auch vor Ort in Herdecke und Wetter beschäftigen sich Politik und Verwaltung mit dem Thema. Und: Es gibt bereits Maßnahmen und Pläne, um der Hitze zu begegnen.
Hitzeaktionsplan in Herdecke
So hat die Stadt Herdecke bereits einen kommunalen Hitzeaktionsplan in die Wege geleitet, dessen Erstellung aktuell aber unterbrochen ist. Der Grund: Der Hitzeaktionsplan fiel in den Zuständigkeitsbereich des Klimaanpassungsmanagers, der nicht mehr bei der Stadt Herdecke tätig ist. „Sobald das Klimaanpassungsmanagement neu besetzt ist, wird die Arbeit wieder aufgenommen“, heißt es aus dem Rathaus. In dem Hitzeaktionsplan sollen Trinkwasserbrunnen, schattige, kühle sowie heiße und zu meidende Orte kartiert werden. „Welche genauen Maßnahmen nach der Erstellung des Konzepts umgesetzt werden, können wir aktuell leider noch nicht sagen“, so Stadtsprecherin Lena Siegel. Bereits jetzt verfüge Herdecke aber schon über Trinkmöglichkeiten im Stadtzentrum – etwa am Trinkbrunnen im Bachviertel oder durch den Trinkwasserspender in der DM-Drogeriemarkt-Filiale im Mühlencenter.
Flyer mit vielen Infos
Darüber hinaus hat die Stadt Herdecke im Zuge der Klimakampagne „Klimaschutz mit Bravour“ Informationsflyer zu dem Thema Hitze veröffentlicht, die von der Verwaltung auf den Social-Media-Kanälen wie etwa Facebook beworben werden.
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Darin heißt es etwa, dass Temperaturen von mehr als 30 Grad dem menschlichen Organismus ernsthaft zu schaffen machen können. Besonders in der Innenstadt, wo sich heiße Luft staut, sollten Bürgerinnen und Bürger die gesundheitlichen Gefahren nicht unterschätzen. Und: „Die Temperaturunterschiede zwischen dem Kampsträter Platz und dem Ruhrufer können erheblich sein. Hitzespots in praller Sonne sollte man möglichst meiden. Neben Hitze und Trockenheit ist in den nächsten Jahren auch häufiger mit Starkregen und Stürmen zu rechnen. Wir haben das in den letzten Jahren im Stadtgebiet von Herdecke erlebt.“
Grünzüge vernetzen
Die Stadt Herdecke stehe vor großen Herausforderungen, denn Straßen, Kanalisation und öffentliche Gebäude liegen in kommunaler Hand. Bedeutende Elemente der Stadtentwicklung seien deswegen die Vernetzung von Grünzügen und Wasserachsen, dezentrale Puffer- und Speicherräume zum Rückhalt von Starkregen sowie die Bewirtschaftung von Regenwasser – dies alles auch zur Anpassung und Minderung der Klimawandelfolgen.
Stadtklima-Analyse für Wetter
In Wetter wurde bereits Ende 2022 von der Politik die Erstellung eines Hitzeaktionsplans mit vorbereitender Stadtklimaanalyse beschlossen. Für diese Analyse ist der Regionalverband Ruhr (RVR) beauftragt. Die Erstellung wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Nach Fertigstellung soll sich dann daraus eine Hitzeaktionsplanung unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ableiten. „Im Zuge der Sanierung der Freiheit ist die Installation einer Trinkwasseranlage vorgesehen“, erläutert Mariette Elsche von der Pressestelle der Stadt. Und: Die Hitzeaktionsplanung könne eine Grundlage für mögliche weitere Standorte für Trinkwasserspender schaffen. „Darüber hinaus würden wir bei absehbarer, andauernder Hitze kurzfristig handeln, um besonders gefährdete Personen zu schützen. Dafür würden wir unser gut funktionierendes Netzwerk von Kirchen, Institutionen und anderen Vereinen nutzen, um z. B. kühlere Räumlichkeiten zum Verweilen zu bieten. Ähnlich wie bei der Gasmangellage. Dort hat die Zusammenarbeit hervorragend funktioniert“, so Marietta Elsche weiter.