Ennepe-Ruhr. Über die Hälfte der Hausanschlüsse im EN-Kreis sollen 2028 Glasfaserleitungen haben, sagt der EN-Kreis. So soll es funktionieren.
Spätestens 2028 stehen Internetsurfern im Ennepe-Ruhr-Kreis an 99,8 Prozent der Hausanschlüsse mehr als 100 Mbit/s zur Verfügung, an mindestens 6 von 10 Anschlüssen liegen dann Glasfaserleitungen.
An diese Perspektive erinnert die Kreisverwaltung im Zusammenhang mit der gerade geführten Diskussion um schnelles Internet und das Verlegen von Glasfaserleitungen. „Schon für Anfang Juli erwarten wir einen 100 Mbit/s-Wert von 91,6 Prozent, Anfang letzten Jahres lautete die Quote noch 80,7“, nennt Ulrich Schilling, Breitbandbeauftragter der Kreisverwaltung, zwei Werte, die die Entwicklung gut skizzieren. Dank frühzeitiger und erfolgreicher Anträge um Fördergelder von Bund und Land werden für immer mehr Bürger die 100 Mbit/s – die Mindestgeschwindigkeit für gutes Surfen – Realität.
Wer viel mehr will, benötigt eine Glasfaserleitung oder nutzt seinen Kabelanschluss, über den auch das Fernsehsignal ins Haus kommt, auch für das Internet. Auf diesen Wegen ist mindestens 1Gbit/s machbar. Die Kabelanschlüsse sind hauptsächlich in den Zentren der Städte im Ennepe-Ruhr-Kreis zu finden. Wo diese Leitungen aus Kupfer liegen, ist es unmöglich Fördermittel für Glasfaser – den eigentlichen Stand der Technik – zu bekommen.
Einnahmen durch Verträge
„Dennoch“, so Schilling, „ist Glasfaser auch in diesen Bereichen ein Thema. Für alle neun kreisangehörigen Städte haben sich Unternehmen gemeldet, die an diesen Stellen in ein Mehr an Glasfaserleitungen investieren möchten.“ Ihr Kalkül: Sie verlegen die Glasfaser auf ihre Kosten und setzen auf anschließende Einnahmen durch Verträge mit Bürgern. Um verlässlicher planen zu können, klären die Unternehmen derzeit das Interesse ab, vermarkten also quasi vor dem ersten Spatenstich ihr Schnell-Surf-Angebot via Glasfaser. Die Kreisverwaltung rechnet damit, dass auf diesem Weg in den nächsten vier Jahren rund 80.000 bis 100.000 private Adressen an die Glasfaser angeschlossen werden könnten.
Ein Angebot von Kupfer (Kabelanschluss) auf Glasfaser umzusteigen, sollte nach Einschätzung von Experten immer dann eine Überlegung wert sein, wenn ein Plus an Geschwindigkeit ohne Mehrkosten zu haben sei. Ebenfalls auf Glasfaser setzen können absehbar die 24.000 Haushalte, die in Randbereichen liegen und nach Abschluss der Ausbauprogramme noch mit weniger als 100 MBit/s surfen müssten. Da ihr Anschluss für Unternehmen unwirtschaftlich gewesen wäre, wird dieser aus einem Förderprogramm finanziert.
Glasfaser in Gewerbegebieten
2.096 Adressen von Unternehmen in allen Gewerbegebieten werden bis 2026 einen Glasfaseranschluss angeboten bekommen. Die Ausschreibung hierfür wurde in diesen Tagen beendet, letzte Gespräche zur Auftragsvergabe laufen noch. Spätestens 2026 sollen dann insgesamt 99 Prozent der Adressen in den Gewerbegebieten im Kreisgebiet mit Glasfaseranschlüssen versorgt sein.