Wengern. Seit Anfang März wird die alte Feuerwache Wengern abgerissen. Das Dach ist bereits abgedeckt. So geht es weiter.
Nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit hat der Abriss der alten Feuerwache an der Trienendorfer Straße im historischen Dorfkern Wengerns begonnen. Beschränkten sich die Arbeiten zunächst auf das Entkernen des Gebäude-Inneren, wurde Anfang März mit dem Abbruch begonnen. In der vergangenen Woche wurde bereits das Dach des einstigen Amtshauses abgedeckt. In dieser Woche schritten die Arbeiten an der Baustelle trotz zeitweise heftiger Schneefälle weiter voran. Mit einem Hubsteiger wurde dabei von außen an einer Dachgaube gearbeitet. Schon bald wird das alte Gebäude Geschichte sein.
Heftige Diskussionen
Wir erinnern uns: Vorausgegangen waren lange und teils heftige Diskussionen über den möglichen Standort für eine dringend benötigte neue Feuerwache – platzte das alte Gerätehaus doch aus allen Nähten und genügte nicht mehr den zeitgemäßen Standards. Nachdem alle Argumente in den politischen Gremien wieder und wieder ausgetauscht worden waren, stimmte am Ende der Rat der Stadt vor genau einem Jahr namentlich ab: Ein Neubau der Feuerwache Wengern wird demzufolge nun den Altbau an gleicher Stelle im Dorfzentrum Wengern ersetzen.
Vorübergehendes Quartier
Mitte Januar dieses Jahres folgte ein notwendiger nächster Schritt, um den Weg für den Abriss überhaupt freizumachen: Die Feuerwehrlöschgruppe Wengern bezog ihr vorübergehendes Quartier in einem Hallenkomplex der Firma Bleistahl im Industriegebiet Auf der Bleiche. Für die Löscheinheit Wengern der Freiwilligen Feuerwehr Wetter endete bereits mit diesem Umzug eine Ära. Die ehrenamtlichen Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner verließen ihr altes Gerätehaus und starten ihre Einsätze nun von der Bleiche aus.
Sechs Wochen Abbruchzeit
Und so sieht der weitere Plan für den Abriss und Neubau auf dem Grundstück Trienendorfer Straße 8 aus. Die Abbrucharbeiten werden in Abstimmung mit den Verbau- und Unterfangungsmaßnahmen fortgeführt. Sprich: Es werden bauliche Maßnahmen zur Abstützung und Sicherung etwa des Hanges ergriffen und auch das Gebäude gegen Abrutschen gesichert. Dazu werden abschnittsweise Plateaus errichtet, von denen der Verbau des Straßenhanges und die Unterfangungsarbeiten ausgeführt werden können. Für die Abbrucharbeiten wird mit einer Bauzeit von ca. sechs Wochen gerechnet. Parallel finden in dieser Zeit bereits die vorbereitenden Maßnahmen für die Verbauarbeiten statt.
Rohbau ab Sommer
„Der Beginn der Rohbauarbeiten ist für Ende Mai, Anfang Juli geplant. Ende September soll der Dachstuhl erstellt und Anfang November 2023 der Baukörper geschlossen und für den Innenausbau vorbereitet sein“, heiß es zu dem weiteren Vorgehen aus dem Rathaus.
Bei der äußeren Gestaltung des Gebäudes werde Bezug genommen auf die denkmalgeschützte Nachbarschaft. Und: „Die ausgewählten Materialien nehmen Bezug zu den umliegenden Gebäuden auf und werden modern interpretiert. Der Einsatz von energieeffizienter Gebäudetechnik im Zusammenhang mit einer energetisch optimierten Gebäudehülle wird konsequent umgesetzt.“ Jens Holsteg, Pressesprecher der Stadt Wetter, erklärt dazu: „Vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise wurde nach alternativen Heizmöglichkeiten gesucht und der Einbau einer Wärmepumpe geplant.“
Fertigstellung im Herbst 2024
Die Fertigstellung des Gebäudes und der Außenanlagen ist für September 2024 geplant. Ziel des Neubaus ist in erster Linie, mehr Platz für die Fahrzeuge zu schaffen sowie den erforderlichen baulichen Richtlinien nachzukommen. Sprich: Drei neue Fahrzeughallen werden auf dem Grundstück entstehen. Die Baukosten liegen bei 3,2 Millionen Euro.
Zur Löschgruppe Wengern
Gegründet wurde die Löschgruppe Wengern bereits im Jahr 1909.
Nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen vom Jahr 1970 kam das Amt Volmarstein mit dem Ort Wengern zur neugegliederten Stadt Wetter hinzu. Seitdem ist die Löschgruppe Wengern Teil der Freiwilligen Feuerwehr Wetters.
In der Untergliederung der Freiwilligen Feuerwehr Wetter ist die Löschgruppe aktuell eine Löscheinheit mit einem Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) 20 und einem Gerätewagen.
Zusammen mit der Löschgruppe Esborn bildet die Löschgruppe Wengern den Löschzug 3 der Gesamtwehr.
Neben dem Löschen von Bränden spielen technische Hilfeleistungen und Umweltschutz eine immer größere Rolle.