Herdecke. Erneuter Ärger um die Post-Filiale im Quartier Ruhraue: Kunden kommen wegen verriegelter Eingangstür nicht an Pakete. Zwei hatten richtig Stress.

Probleme und Ärger rund um die Post im Quartier Ruhraue entwickeln sich zu einer unendlichen Geschichte. Nicht nur die Postbank im neuen Zentrum von Herdecke wurde wegen ihrer Öffnungszeiten wiederholt Zielscheibe scharfer Kritik. Die Lokalredaktion erfuhr jetzt von zwei Herdeckern, die elf Tage lang ihr Paket nicht aus der dortigen DHL-Packstation abholen konnten, weil die Tür der Filiale, die den Weg zum Vorraum mit den Geldautomaten und der Packstation freigibt, dauerhaft verriegelt war.

15 Anrufe bei der Hotline

„Mein Päckchen lag seit dem 18. Februar in der Packstation. Aber die Filiale inklusive Vorraum war bis Montag komplett verschlossen. Ich habe in der Zwischenzeit 15 Mal beim DHL-Service angerufen, aber die konnten auch nichts machen. Genauso wie mein Bote, den ich angesprochen habe“, berichtet Stefan Lindert. Das sei schon ziemlich ärgerlich, denn oftmals gingen Päckchen, wenn sie nicht abgeholt würden, nach einer Woche wieder zurück an den Absender. „Oder wenn man etwas auf Rechnung bestellt, kommt man auch nicht an die Rechnung, weil die meist im Paket liegt“, so der Herdecker weiter. Am Montagmorgen sei er wieder dort gewesen, „da öffnete ein Mitarbeiter der Postbank gerade die Tür, und ich konnte endlich mein Paket entnehmen. Angeblich hätten Kunden an der Tür gespielt, so dass sie sich nicht mehr habe öffnen lassen“. Für ihn sei die Sache jetzt am Ende noch gut ausgegangen, „aber die ganze Situation dort ist ärgerlich. Jetzt hängt wieder ein Zettel an der Tür, dass die Postbank-Filiale die ganze Woche, also bis zum 4. März geschlossen ist“. Die Filiale im Zentrum Herdeckes werde sehr stiefmütterlich behandelt, und er könne gut verstehen, dass die Leute sich aufregen.

Kein Zettel, kein Hinweis

So wie Fabian Sommer, der gemeinsam mit seinem Kumpel aus Herdecke vor etwa drei Wochen eine Bestellung aufgegeben hatte. Adressiert war sie an den Her­decker. „Drei Tage später sollte das Paket kommen. An besagtem Tag, es war der 18. Februar, war mein Kumpel aber auf Dienstreise, so dass er einen Zettel im Briefkasten vorfand mit Code und Verweis auf die Packstation im Mühlencenter. Mein Freund ist hin, aber die Tür war zu. Einfach zu. Kein Zettel, kein Hinweis nix“, so Fabian Sommer. Die Tage vergingen, das Päckchen bliebt unerreichbar in der verschlossenen Packstation. Anrufe bei der DHL-Hotline verliefen ebenso ergebnislos wie ein Gespräch mit dem DHL-Boten. „Der hat nur gesagt, er könne nichts machen, er käme da auch nicht rein. Das ging knapp zwei Wochen so“, berichtet Fabian Sommer weiter.

Zufällig das eigene Paket entdeckt

Zufällig sei sein Freund am Mittwoch, 1. März, bei Edeka einkaufen gewesen, als er vor der Packstation einen DHL-Fahrer mit vielen Paketen erblickte, die dieser offensichtlich aus der Packstation herausgeholt hatte. Fabian Sommer: „Mein Freund hat sein Päckchen sofort an dem markanten Firmenaufkleber erkannt und ist zu dem DHL-Fahrer hin, um endlich an sein Päckchen zu kommen. Er hatte auch den Code dabei, aber als der Fahrer den Code scannen wollte, stellte sich heraus, dass die Abholzeit überschritten war. Die Pakete bleiben immer nur einen gewissen Zeitraum in der Packstation, bevor DHL sie zurückschickt.“ Glücklicherweise habe sein Freund dann das Päckchen doch bekommen, nachdem er seinen Personalausweis gezeigt habe. „Er hatte Glück, aber alle Kunden Pech, denn deren Päckchen haben die Rückreise angetreten. Und er hat bis heute keine Antwort bekommen, warum die Packstation eigentlich zu war“, so Fabian Sommer abschließend.

Pakete wieder eingelegt

Auf Nachfrage bei Dieter Schuhmachers, Pressesprecher der Deutsche Post DHL Group, erfuhr die Lokalredaktion Folgendes: Die Packstation im Vorraum der Postbank an der Mühlenstraße 7 sei nun wieder zugänglich. Die Tatsache, dass dies im genannten Zeitraum nicht der Fall war, „resultierte aus einem organisatorischen Missverständnis mit der Postbank“. Inzwischen seien die Pakete entnommen und erneut eingelegt worden, um den Empfängerkunden erneut die Möglichkeit zu geben, an die für sie bestimmten Paketsendungen zu kommen. Dieter Schumachers abschließend: „Für die Unannehmlichkeiten, die für Kunden in Zusammenhang mit diesem Tür-Problem entstanden sind, bitten wir auch im Namen der Postbank um Entschuldigung.“

Auch interessant