Wetter. Sitzen, spielen und informieren: Die Stadt Wetter baut bald mit Fördergeld am Ruhrtalradweg zwei neue Rastplätze für Kinder und Ausflügler.

Ohne Werbung funktioniert heutzutage kaum noch etwas. Auch die Stadt Wetter hat vor längerer Zeit erkannt, dass sie ihre Sehenswürdigkeiten besser vermarkten kann. Beispielsweise Freiheit und Burgruine. Für die Aufwertung dieser historischen Örtlichkeiten liegen mittlerweile einige Fördergeld-Zusagen vor. So auch für zwei neue Rastplätze am Ruhrtalradweg. Entsprechende Hinweise sollen Ausflügler in die Innenstadt und zu örtlichen Gastronomien locken.

„Der Gestaltungsentwurf liegt vor“, sagte kürzlich Baufachbereichsleiterin Birgit Gräfen-Loer und präsentierte im Fachausschuss Ansichten, die Sitzgelegenheiten, Informationen und Spielgeräte für Kinder beinhalteten. Ein Rastplatz soll sich unterhalb der Burgruine befinden, der andere ein paar Meter weiter ebenfalls am Strandweg.

Anfang 2022 sollen die Arbeiten am Ruhrtalradweg beginnen, so Gräfen-Loer. „Es handelt sich um ein schönes Projekt, für das Gelder zur Verfügung stehen und das wir auch als eine Art Marketing betrachten.“ Beide Rastplätze will die Stadtverwaltung, die für ihr Vorhaben ein einstimmiges Votum der Fraktionen bekam, als Wiesenflächen gestalten. Radfahrer und Spaziergänger sollen auf Bänken neben Tischen verweilen können. Während die Sitze auf einem gepflasterten Boden und auch Fahrradabstellmöglichkeiten entstehen, dominiert daneben Rasen. „Wir wollen so wenig wie möglich versiegeln. Wir werden dort Gestrüpp, aber keine Bäume entfernen müssen und wohl auch zwei neue Bäume pflanzen“, so die Baufachbereichsleiterin.

So soll der zweite Rastplatz nahe Kanuclub aussehen.
So soll der zweite Rastplatz nahe Kanuclub aussehen. © Anja Mönninghoff

Beide Rastplätze erhalten jeweils eine Informationstafel mit Hinweisen auf den Standort und die Angebote der Stadt Wetter. Zudem soll es Auskünfte zur Geschichte der Harkortstadt sowie der Burgruine mit Freiheit geben. Über einen QR-Code sollen sich Ausflügler vertiefend mit örtlichen Sehenswürdigkeiten beschäftigen können. „Als Hingucker“, so schreibt es die Verwaltung, erhält jeder Platz ein Cortenstahl-Element – aus diesem Material entstand kürzlich die Harkort-Skulptur auf dem Vorplatz im Kirchspiel.

Gräfen-Loer verdeutlichte, dass die Gelegenheit zum Verweilen unterhalb der Burgruine die größere Ausgestaltung erhalte. Vorgesehen sind dort auf einer Stele neben dem Bauwerk-Motiv (Seefassade) auch die Darstellung einer mobilen Dampfmaschine, wie sie von Friedrich Harkort entwickelt wurde.

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Am Aufgang zur Freiheit in direkter Nähe des Kanuclubs entsteht der neue Nebenplatz zum Ausruhen. Auch dort gebe es optische Bezüge zu Besonderheiten in Wetter. „Außerdem ist vorgesehen, die Motive zu hinterleuchten, damit sie auch in Dämmerung und Dunkelheit erkennbar sind und wirken. Hierbei wird geprüft, ob eine solarbetriebene und insektenfreundliche Beleuchtung möglich ist“, heißt es. Für die Kinder soll jeder Rastplatz eine Holzskulptur in Tierform erhalten, die erfühlt und erklettert werden kann.

Aufwertung auch am Bahnhof

Doris Hülshoff von der FDP merkte an, dass bei dieser Gelegenheit doch auch die kaputten Treppen vom Ruhrtalradweg hinauf zur Freiheit saniert werden könnten. Sie erfuhr, dass ein paar Meter weiter der Platz unter den Weiden am direkten Ufer des Harkortsees von all diesen Planungen unberührt bleibe. Die Herstellungskosten zur Errichtung der zwei neuen Rastplätze betragen 41.000 Euro, rund 37.000 € stehen als Fördergeld zur Verfügung.

Weg vor und hinter Obergraben verbreitern

Die Rastplätze sind Teil des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) für das Umbaugebiet Innenstadt Alt-Wetter.

Ein wichtiger Baustein bei dem Vorhaben ist auch die Internationale Gartenausstellung 2027. Planungen sehen u.a. vor, den Ruhrtalradweg zu optimieren. In Wetter soll etwa der Abschnitt zwischen Seeplatz und Ende Obergraben verbreitert werden, so ein Vorschlag unter vielen.

Ein weiteres Projekt in diesem Zusammenhang: Die Stadt will die Unterführung Ruhrstraße am Ankunftsort Wetter Bahnhof aufwerten. Und zwar über Leitsysteme für den Fuß- und Radverkehr, die auch eine Rundtour entlang der Sehenswürdigkeiten des Stadtteils Alt-Wetter ermöglichen.