Wetter. Breiter und asphaltiert: Fünf Streckenabschnitte vom Ruhrtalradweg lassen sich in Wetter optimieren. Besondere Pläne gibts zur Schöntaler Straße.

Zur Bedeutung des Ruhrtalradwegs für Wetter und andere Anrainerstädte bedarf es keiner weiteren Erläuterung. Doch im Zuge der Vorbereitungen zur Internationalen Gartenausstellung 2027 rückt die Qualität dieser vielbefahrenen Strecke in den Fokus. Das Büro Gasse-Schumacher-Schramm aus Bremen erhielt den Auftrag, hier einzelne Abschnitte zwecks Optimierungen zu untersuchen. Eine Vorentwurfsplanung, um im weiteren Verlauf Fördermittel für Verbesserungen zu erhalten, stellte nun Landschaftsarchitekt Wolfgang Schramm im zuständigen Ausschuss der Politik vor.

Grundsätzlich streben die Planer eine durchgehende Asphaltierung und Radwegbreite von mindestens 3,50 Metern an. Luft nach oben sehen sie in Wetter auch bei Rastplätzen und Anbindungen an touristische Sehenswürdigkeiten, hier und da lassen sich Blühstreifen am Rand ergänzen. Ihr gesamtes „Startpaket 1“ beinhaltet 795.000 Euro Kosten, wobei es noch einiges zu klären gibt. Im Umwelt-, Klima- und Verkehrsausschuss stimmten nun alle Fraktionen zu, um das Vorhaben weiter voranzutreiben. Schramm stellte Ideen für fünf Abschnitte vor.

Vorschläge nun weiter qualifizieren

Die vorgestellten Pläne stehen im Kontext der Bestrebungen mit Hagen, Herdecke, Witten und Hattingen, im mittleren Ruhrtal gemeinsam Projekte zur IGA 2027 zu entwickeln. Dafür liegt eine Machbarkeitsstudie auch für den Ruhrtalradweg vor, wobei jede Gemeinde nun selbst ihre wichtigsten Abschnitte angehen soll. In Wetter soll es auch Synergien zum zu erarbeitenden Mobilitätskonzept geben. Weitere Zeitpläne lassen sich nach Aussagen der Stadtverwaltung noch nicht benennen, bald soll Fördergeld beantragt werden. Sollten sich hiesige Teilstücke optimieren lassen, komme es abschnittsweise zu Sperrungen am Ruhrtalradweg.

Zunächst jenen am Harkortsee zwischen Kanu-Club und Seeplatz. Dort wollen die Planer den Ruhrtalradweg verbreitern (dafür an manchen Stellen auch Teile der Böschung am Hang wegnehmen) und teilweise vom Fußgängerweg trennen. „Optimalerweise bräuchten wir dafür fünf Meter, das wird aber durchgängig nicht möglich sein und bedarf weiterer Abstimmungen mit dem Stadtbetrieb“, sagte Schramm. Zur Frage von Norbert Klauke (Grünen), ob sich der Weg aufständern lasse und sich Teilstücke quasi über das Wasser führen lassen, äußerte sich der Planer skeptisch. „Wir gestalten auch den Seepark in Hagen-Hengstey, dort haben wir wegen ähnlicher Fragen zur Fundament-Setzung für Pfosten enorme Diskussionen mit dem Ruhrverband geführt.“ Bürgermeister Frank Hasenberg bezeichnete den Vorschlag als wünschenswert, mahnte aber zu Realismus. „Dort gibt es schwierige Stellen, hier und da müssen Radfahrer auch mal absteigen. Wir sollten dort eher die Aufmerksamkeit erhöhen.“

Am Seeplatz selbst sollen Bodenmarkierungen Verkehrskonflikte zwischen flanierenden Passanten und Pedaltretern verhindern. Entlang des Obergrabens soll Asphalt die wassergebundene Wegedecke ersetzen. Eine Verbreiterung wäre wünschenswert, doch den Baumbestand will niemand antasten.

Neun Parkplätze auf Prüfstand

Im Schöntal könnte es von der Pizzeria Il Molise bis zum Abzweig am Aldi-Supermarkt eine neue und ca. vier Meter breite Fahrradstraße geben, auf der alle anderen Verkehrsteilnehmer den Pedaltretern Vorrang gewähren müssen. Sollte städtebaulich da nichts gegensprechen, könnten Pkw nur noch auf einer Seite parken, zudem könnten Grünelemente die Örtlichkeit aufwerten. „Auf der Schöntaler Straße gebe es dadurch neun Stellplätze weniger. Wichtig dürfte sein, dort Gefahren am Knotenpunkt und Abzweig zum Discounter sichtbar zu machen“, so Wolfgang Schramm.

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Eine Aufwertung soll auch die Unterführung im Abschnitt Wengern nahe der Elbsche-Mündung in die Ruhr erhalten. Markierungen, Reflektoren sowie Spiegel sollen die Aufmerksamkeit der Radfahrer erhöhen, hinzu komme eine helle Gestaltung des Tunnels, den ein LED-Band mit Solarenergie ausleuchtet.