Wetter. Neuer Supermarkt am Grundschötteler Berg oder schneller Ersatz im Ortskern oder Beides? Das ist die Position der CDU nach dem Rewe-Aus
Die CDU hat sich in die Diskussion um einen neuen Supermarkt auf dem früheren Demag-Gelände am Grundschötteler Berg und das angekündigte Aus für den Rewe an der Grundschötteler Straße eingeschaltet. Erklärtes Ziel der CDU sei es, den lokalen Nahkauf-Standort in Grundschöttel zu erhalten, so eine Presseerklärung.
Auf dem Gelände des schon lange leerstehenden Demag-Verwaltungsgebäudes will ein Investor im Zuge des Projekts „Wohnen und Einkaufen“ Wohnbebauung und einen Lebensmittelvollsortimenter unterbringen. Formal sind noch einige Hürden zu nehmen. Die Stadt hat allerdings erklärt: „Im Rahmen der Verträglichkeitsuntersuchung wurde geprüft, welche Verkaufsflächen und Ansiedlungen von Lebensmittelmärkten für eine gesicherte Nahversorgung noch erforderlich und tragfähig sind im gesamten Stadtgebiet von Wetter. Die Ansiedlung eines Edeka-Marktes in Wengern zusammen mit der Einzelhandelsentwicklung am Grundschötteler Berg gehen in der geplanten Größenordnung gut zusammen und sind auch mit Blick auf die nachhaltige Entwicklung der Innenstadt als verträglich anzusehen.“
Über diese Verträglichkeit wird nun aber heiß diskutiert. Der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Stefan Wedegärtner lässt sich mit diesen Worten zitieren: „Wir betrachten die Planungen am Demag-Berg nicht als konkurrierende Maßnahme zur Ortsteil-Mitte, sondern als sinnvolle und notwendige Ergänzung für das gesamte Stadtgebiet.“
Grüne Kritik an Stadtplanung
CDU-Fraktionschef Peter Pierskalla geht davon aus, dass wegen der Fristen bei der Planungsfreigabe und Offenlegung frühestens in zwei bis drei Jahren mit einem Bau beginn zu rechnen ist. Pierskalla: „So lange kann unsere Einwohnerschaft in Grundschöttel bezüglich einer vernünftigen Lebensmittelversorgung nicht warten.“
Auch der SPD-Fraktionsvorsitzende hatte den Supermarkt auf dem Demag-Gelände als „zusätzliches Angebot“ bezeichnet. Zunächst aber gehe es um die Sicherung des Einkaufsangebotes im Ortskern von Grundschöttel, nachdem der Betreiber die Schließung des Rewe-Marktes angekündigt hatte.
Die Grünen hatten zuvor zu einer grundlegenden Kritik der Stadtplanung ausgeholt: Während in anderen Städten versucht werde, die Angebote des täglichen Bedarfs noch stärker in fußläufiger Umgebung zusammen zu ziehen, reiße in Wetter die Stadtplanung den Ortskern Grundschöttel auseinander.
>>> Der Kommentar zur Supermarktdiskussion: Bitte keine Nebelkerze
Der Rewe in Grundschöttel war für Wetter einmal das, was der Edeka im Quartier Ruhraue heute für Herdecke ist: Ein moderner Supermarkt mit Kundschaft weit über den Stadtteil hinaus. Lang ist das her in Grundschöttel. Andere Märkte in der Umgebung sind attraktiver geworden, Kaufland im Ruhrtalcenter hat Kundschaft abgezogen.
2021 hat eine Mehrheit im Rat dafür gestimmt, am Standort des maroden früheren Demag-Verwaltungsgebäudes die Planung für Wohnen und Einkaufen auf den Weg zu bringen. Die Grünen waren dagegen. Sie fürchten, dass der Ortskern auseinander gezogen wird. In einer Zeit, in der vorhandene Ortskerne gestärkt würden, passe das nicht.
Es mag gute Gründe geben, dem zusätzlichen Wohnraum und auch einem Supermarkt in moderner Größe und Gewand trotzdem das Wort zu reden. Nur eines wird nicht gehen: Den neuen Supermarkt zu bekommen und am jetzigen Rewe-Standort wieder ein konkurrenzfähiges Angebot zu etablieren, nachdem der langjährige Marktbetreiber die Schließung angekündigt hat.
Noch ist nichts entschieden. Aber wer für einen Sprung nach unten am Grundschötteler Berg ist, darf nicht so tun, als würde es im Grundschötteler Ortskern irgendwie bleiben können wie bisher. Zusätzlich, so betonen es SPD und CDU, wird ein neuer Markt nicht zu haben sein. Wer ihn will, sollte Klartext reden und nicht Nebelkerzen zünden.