Wetter. Die Bodenuntersuchungen für das Großprojekt Wohnen und Einkaufen am Grundschötteler Berg sind beendet. Das sagt der Investor zum Zeitplan.

In der jüngsten Vergangenheit gab es rund um das ehemalige Demag-Verwaltungsgebäude am Grundschötteler Berg mehr negative als positive Schlagzeilen. Denn immer wieder beschäftigten Vandalen die Polizei und den Werksschutz. In dem leerstehenden Hochhaus, das das heimische Kranbau-Unternehmen vor über 15 Jahren als Verwaltungsstandort aufgegeben hat, kam es zu Delikten wie Einbruch, Diebstahl, Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung. Dabei geht es in Sachen Zukunftsplanung offenbar voran – wenn auch nur ganz langsam. Zumindest seien die Untersuchungen des Areals inzwischen abgeschlossen, wie der Teil-Investor und Projektentwickler Bonava jetzt auf Nachfrage der Lokalredaktion mitteilte.

Diverse Gutachten

„Wir haben uns sehr intensiv mit dem Grundstück befasst und dafür in den vergangenen Monaten diverse Gutachten erstellen lassen. Das hat deutlich länger gedauert, als wir erwartet hatten, doch die entsprechenden Experten sind teilweise ziemlich ausgelastet“, so Christian Köhn von der Bonava-Unternehmenskommunikation. Und weiter: „Die nun vorliegenden Gutachten und wie es konkret weitergeht, all das besprechen wir noch mit allen Beteiligten.“ Noch gebe es keinen belastbaren Fahrplan, so Köhn weiter. Und ergänzt: „Es gab in der Vergangenheit schon eine Reihe von Anläufen zur Entwicklung dieses Geländes. Wir wollen, dass es diesmal ein Erfolg wird, deshalb nehmen wir uns alle Zeit, die es dafür braucht. Auch wenn es einige Geduld erfordert.“ Er sei aber zuversichtlich, dass es nicht noch einmal ein Jahr dauere, bis es konkretere Informationen zu dem Projekt geben werde.

Grünes Licht für Investoren-Pläne

Wir erinnern uns: Im Jahr 2021 hat die Demag ihr einstiges Verwaltungs-Hochhaus an der Demagstraße 1a an Investoren (REM Invest aus Monheim, auch BelMo-Gruppe genannt, und Bonava) verkauft und sichert vorübergehend für diese das Gebäude weiter. Die Politik gab 2021 grünes Licht für die Pläne, das seit Jahren verfallende Gebäude abzureißen und dort ein neues Wohngebiet mit Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäusern sowie Mehrfamilienhäusern plus Spielplatz und einen Lebensmittelvollsortimenter zu errichten. Bedenken hatte es aber aus den Reihen der Politik gegeben, dass dadurch etwa der Rewe-Supermarkt in Grundschöttel gefährdet werde bzw. es zu einer Verlagerung kommen könne. Baufachbereichsleiterin Birgit Gräfen-Loer von der Stadt Wetter argumentierte, dass eine Nahversorgung durch einen Vollsortimenter wichtig für die Stadt Wetter sei, es ansonsten kaum große Flächen für qualitativ hochwertigen Einzelhandel gebe und dort zudem beinahe der letzte freie Bereich für Wohnen liege, den es in Wetter überhaupt noch gebe.

Bis zu zwei Jahre fürs Planverfahren

Nicht zuletzt wegen der problematischen Altlasten-Frage war bereits zu Beginn klar, dass dieses Großprojekt nicht innerhalb kurzer Zeit umgesetzt werden könnte. So hatte auch Architekt Dirk Eicker im April 2021 im Fachausschuss erklärt, dass er schon mit eineinhalb bis zwei Jahren allein für das Planverfahren rechne. Die zwei Jahre sind nun allerdings bald ‘rum. Dirk Eicker hatte auch noch erklärt: „Wenn wir dann beginnen können, wird es bis zur Fertigstellung noch zwei Jahre dauern.“

Das Großprojekt

Für das Großprojekt am Grundschötteler Berg haben sich die Unternehmen BelMo und Bonava als anteilige Käufer der Fläche zusammengeschlossen.

Das federführende Architekturbüro Eicker hat seinen Sitz in Halver. Die BelMo-Gruppe mit Sitz in Monheim am Rhein konzentriert sich auf die Entwicklung und Revitalisierung sowie Bestandshaltung von Nahversorgern und Fachmarktzentren in Nordrhein-Westfalen. Bonava ist ein europaweit agierender Bau- und Immobilienkonzern, der die geplanten Einfamilien-, Reihen- und Doppelhäuser errichten will.


Im Juli 2021 beschloss der Rat, die Änderung des Flächennutzungsplanes und die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und Behörden sowie sonstiger Träger öffentlicher Belange durchzuführen.