Herdecke. Ja zum Haushalt: Die Stadt Herdecke macht auch 2023 Miese. Offenkundig sind Personalprobleme in der Verwaltung und bei den Technischen Betrieben.
Mit überwältigender Mehrheit hat der Rat der Stadt Herdecke dem Haushalt für das nächste Jahr zugestimmt, nur die zwei Vertreter der AfD lehnten am Donnerstagabend den überarbeiteten Etat-Entwurf ab. Demnach muss die Kommune 2023 mit einem Minus von 5,1 Millionen Euro rechnen. Trotz unterschiedlicher Meinungen in Einzelfragen überwog in der Sitzung der gemeinsame Wille, einerseits Sparpotenziale auszuschöpfen und andererseits sinnvoll vor allem in die heimische Infrastruktur zu investieren.
Die Inflation, Energiekrise und Zunahme an Flüchtlingen belasten die Haushaltssituation der Stadt zusätzlich, heißt es. Für Gas und Fernwärme steigen die Aufwendungen um 659.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Kindergärten steht durch das Einrichten weiterer Plätze trotz höherer Landeszuweisungen ein erhebliches Defizit von rund vier Millionen Euro, eine beträchtliche Summe verschlingt gewissermaßen das Thema Hochwasser.
Weiter im Krisenmodus
In den Haushalts-Reden der Fraktions-Vertreter von SPD, CDU, Grüne und der Linken erhielt die Stadtverwaltung um Bürgermeisterin Katja Strauss-Köster sowie die Kämmerei mit dem Beigeordneten Dennis Osberg Lob für ihre Arbeit in anhaltenden Krisenzeiten. „Wir freuen uns, dass die Leistung der immer kleiner werdenden Verwaltung anerkannt wird“, so Strauss-Köster.
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Ein Beispiel verdeutlichte das Problem: Die Technischen Betriebe vermelden für 2019 ein Defizit von 65.000 Euro im Friedhofswesen. Mangels Personalressourcen sei aber unklar, wie sich dieses danach entwickelt habe und wie hoch es aktuell sei, erfuhr CDU-Fraktionschef Patrick Wicker auf Nachfrage.