Wetter/Herdecke. Am zentralen Kreisel in Wetter ist die Friedrichstraße nun gesperrt, Lkw müssen seit Mittwoch über Herdecke mit vier Ampeln am Ortseingang fahren
Wer es großspurig formuliert haben möchte: In Wetter ist nun für ein Jahr ein neues Zeitalter der Verkehrsführung angebrochen. Am Mittwochmorgen haben Bauarbeiter am zentralen Kreisel über Bahngleisen den Abzweig zur Friedrichstraße gesperrt, seither müssen Lkw auf ihrem Weg ins Gewerbegebiet Schöntal oder von dort heraus eine Umleitungsstrecke über Herdecke nehmen.
„Wir haben um 7 Uhr angefangen“, berichten Angestellte der Firma Prange aus Dortmund am Vormittag. Die Fachleute für Verkehrstechnik stellen am Kreisel über den Bahngleisen den ganzen Tag lang Schilder oder ähnliches auf und schalten einige der dort bereits stehenden Baustellenampeln ab. Zudem richten sie auf der Ruhrstraße einen Fußgängerüberweg ein. Am Ausgang der unteren Kaiserstraße kleben sie zum neuen Stopp-Zeichen begleitende Markierungen auf den Boden. Autofahrer müssen nun dort warten, ehe sie ihre Route über die einstige Kreuzung fortsetzen.
Orientierungsphase
Erwartungsgemäß ruckelt es am Mittwochmorgen noch, die neue Verkehrsführung befolgen noch nicht alle. In der unteren Kaiserstraße kommen einem beispielsweise Lkw entgegen, obwohl Lastwagen auf dieser Einkaufsmeile nichts zu suchen haben. Mancherorts fehlen noch Umleitungsschilder. Auf dem Kreisel selbst bleiben gelegentlich Autos stehen, die Fahrerinnen und Fahrer bemühen sich erkennbar um Orientierung.
Gewöhnungsbedürftig erscheint auch die Lage in Herdecke. Auf der Wetterstraße stehen nun nahe Dörken zwei Ampeln vor der Bahnunterführung in der Verlängerung des Viadukts. Bekanntlich reicht an dieser Stelle der Platz im Tunnel für einen permanenten Lkw-Begegnungsverkehr nicht aus, daher müssen nun große und kleine Fahrzeuge für rund ein Jahr auch an dieser Örtlichkeit mit Wartezeiten rechnen.
Zusätzliches Ärgernis: Auf dem Weg von Wetter in die Nachbarstadt befindet sich am Ortseingang nahe Cuno-Kraftwerksgelände eine weitere Baustelle mit einer einspurigen Verkehrsführung. Wer Pech hat, muss somit auf einem kurzen Teilstück der Wetterstraße gleich zweimal vor Ampeln warten. Auf Anfrage der Stadt Herdecke heißt es, dass sich die zuständige Firma hinsichtlich der dort laufenden Asphaltarbeiten „in den letzten Zügen“ befinde. Erfreulich: Im Laufe dieser Woche wollen die Verantwortlichen die Absperrbaken abbauen, so dass am Ortsein-/ausgang wie gewohnt zwei Spuren zur Verfügung stehen.
Neue Verbindung im Schöntal
Bleibt noch ein Blick ins Wohn- und Gewerbegebiet Schöntal. Die Buslinie 541 dreht nun eine Runde und fährt durch die Heinrich-Kamp- und Steinstraße zurück nach Hagen, in Kürze gilt dort eine Einbahnstraßenregelung.
Zudem laufen Bauarbeiten auf dem Ruhrtalradweg vor dem Aldi-Eingang in der Schöntaler Straße. Über diese bald einspurige Verbindung sollen voraussichtlich ab Freitag, 9. Dezember, auch Pkw und Transporter (bis 5,5 Tonnen) rollen können. Zuletzt war von einer Fertigstellung am 14. Dezember die Rede, das scheint nun schneller zu gehen. Ende vergangener Woche begannen Angestellte der Gevelsberger Firma Haas mit den Aktivitäten und entfernten auf dem Grünstreifen vier Bäume. „Fast alle waren in keinem guten Zustand“, so ein Mitarbeiter. Nach dem Aushub richtet die Truppe nun den Straßenuntergrund her und versetzt die Telefonsäule der Telekom, die dort auch im Jahr 2022 noch steht.
Brücken neu bauen
Unter dem Kreisverkehr Kaiser-, Ruhr- und Friedrichstraße wird in den nächsten Monaten in mehreren Bauphasen die Brücke über den Bahngleisen abgerissen und neu errichtet. Zweispurig wird der Verkehr von der Kaiserstraße in Richtung Ruhrstraße am Baufeld vorbeigeführt.
Das Schöntal bleibt (aus Hagen kommend) erreichbar. Der Schwerlastverkehr führt aber über Herdecke, da dafür die ebenfalls zu erneuernde Overwegbrücke nicht zur Verfügung steht.
Der Plan: Das bestehende Teilstück des Radwegs wird zu einer Einbahnstraße (Fahrtrichtung Demag), damit Pkw und Transporter darüber in Richtung Alt-Wetter rollen können. Das Ziel: Schöntal-Anwohnern eine bessere Anbindung zu ermöglichen.