Wetter. Der Harkortturm in Wetter ist seit 2020 wegen Bauschäden gesperrt. Zur Sanierung gab es nun schlechte Nachrichten. Es braucht Geduld und Geld.
Die Symbolik passt: Seit Anfang August leuchtet der Harkortturm nicht mehr in der Dunkelheit. Während die Stadt Wetter auch an der Stelle seit Monaten Energie einspart, hat sie lange auf eine Antwort der Bezirksregierung Arnsberg zur Sanierung des Wahrzeichens gewartet. Nun bekam sie zu ihrer Fördergeld-Anfrage einen negativen Bescheid.
Schon zu Beginn der Corona-Pandemie standen die Pläne unter keinem guten Stern, da sich die Begutachtung des altehrwürdigen Turms um Wochen verzögerte. 2019 konnten Interessierte zuletzt die Aussicht über das Ruhrtal genießen, im Frühjahr 2020 sperrte die Stadt den Aufgang wegen einiger Mängel an dem Bauwerk. Im Februar 2021 lag dann ein Sanierungskonzept vor, die Verwaltung erhoffte sich angesichts der Kosten von etwas mehr als einer Million Euro Geld aus dem Fördertopf „Heimat-Zeugnis“ des Landes Nordrhein-Westfalen.
Lange Wartezeit vor Absage
„Wegen eines Dezernenten-Wechsels lag unser Förderantrag rund ein Jahr unbearbeitet bei der Bezirksregierung“, berichtete jetzt Wetters Baufachbereichsleiterin Birgit Gräfen-Loer im Fachausschuss. Im Oktober aber sei nun aber die eindeutige Mitteilung eingegangen, dass Heimat-Zeugnis-Mittel nur zur Förderung des Ehrenamtes, für Ausstellungskonzepte oder ähnliches bereit stehen, so Gräfen-Loer. Aus diesem Topf gebe es demnach aber kein Geld für die Sanierung eines Bauwerks.
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Diese wiederum lasse sich womöglich über Programme zum nationalen Städtebau oder zur Denkmalpflege teilfinanzieren. „Das muss man laut Bezirksregierung klar vom Heimat-Zeugnis trennen. Zu Denkmalfragen braucht es auch noch eine Entwurfsplanung, die müssen wir jetzt noch ausarbeiten und die Kosten aufstellen“, erklärte die Baufachbereichsleiterin den Fraktionen. Die sollten für den städtischen Haushalt 2023 Planungsgelder vorsehen, damit die Sanierung des Harkortturms hoffentlich 2024 erfolgen könne.
Arbeiten dauern rund 18 Monate
Die Stadt Wetter hatte in diesem Jahr über ihre noch neue Bürger-App Munipolis nach den beliebtesten Sehenswürdigkeiten hier gefragt. Der Harkortturm belegte dabei Platz drei.
Das Architekturbüro Trapp aus Wuppertal hatte in einem Sanierungskonzept sowohl Schäden im Inneren als auch außen aufgezählt. Zur Umsetzung der rund 18 Monate dauernden Arbeiten bedarf es demnach einer Einrüstung vom Sockelpodest bis zur Turmspitze, zudem sollen Bauzäune vor herabfallendem Material schützen. Die Ausführung der Arbeiten an der Gebäudeaußenseite kann nach Abschluss der Sanierung im Inneren beginnen.
„Wir wollen nicht auf Fördermittel verzichten“, sagte Gräfen-Loer und bereitete die Politik auf eine wohl wesentlich höhere Selbstbeteiligung der Stadt Wetter vor. Über das Heimat-Zeugnis-Programm hätte das Land 90 Prozent der Kosten übernommen, bei Denkmal-Sanierungen liege der Ansatz bei nur 30 Prozent. Im Gegenzug konnten nun rund 300.000 Euro, die in diesem Jahr für den Harkortturm vorgesehen waren, für andere Haushaltsposten verwendet werden.