Wetter. Warum sich Bernd Hagedorn vom Trägerverein „Unser Freibad am See“ in Wetter auf eine ganz normale Saison freuen kann
Eine kleine Verzögerung hat es gegeben. Aber jetzt sieht es ganz so aus, als würde die Saison im Freibad Wetter am 11. Juni beginnen können und wie in Vor-Coronajahren bis zum dritten Wochenende im September dauern. Bernd Hagedorn, Vorsitzender des Trägervereins „Unser Freibad am See“ verspricht: „Wir machen diesmal ganz normalen Betrieb.“
2020 war wegen der Pandemie gar nicht erst eröffnet worden, im vorigen Jahr gab es eine Minisaison nur für die Dauer der Sommerferien. Kaufmännisch betrachtet waren diese anderthalb Monate „grausamst“, sagt Bernd Hagedorn. Wirtschaftlich arbeiten konnte und musste der Trägerverein 2021 aber gar nicht nicht. Die Stadt Wetter stand für den Verlust gerade.
Nur 100 Badegäste vormittags und noch mal 100 Badegäste nachmittags waren erlaubt. Bei 1000 fängt ein guter Tag für Hagedorn erst an. Und auch die 200 Badegäste am Tag blieben meist unerreicht: Die Badegäste mussten einen tagesaktuellen Coronatest vorweisen. Nicht nur Jugendliche schreckte das ab.
Leichte Verzögerung
Dafür hatten die Badbetreiber Glück. Als Mitte Juli Starkregen in Hagen, Herdecke, aber auch entlang der Ruhr in Wetter große Schäden anrichtete, blieb das Freibad unmittelbar neben dem See verschont. Dem Platsch in Ennepetal erging es da bedeutend schlechter. Es sei völlig abgesoffen, berichtet Hagedorn. Auf 1200 Quadratmeter Filterfläche kommt er für sein Bad. Wäre Schlamm über die Filter gelaufen, der Schaden wäre kaum auszudenken gewesen.
Ein vergleichsweise kleines Malheur hat nun verhindert, dass das Freibad am See wie zunächst geplant schon Ende Mai öffnen konnte. Im kleineren der beiden Becken war die Messtechnik von 2006 defekt. Bis alles wieder geregelt und die Filter entsprechend geregelt waren, strichen zwei Wochen ins Land. Daher kommt jetzt der 11. Juni, ein Samstag, als Starttag für die Saison. Über den Winter verkümmern die Organismen in den Filtern. Im Frühjahr müssen sie ausreichend lang gewässert werden, bis sie ihre Aufgabe wieder übernehmen können.
Über das Wetter in der ersten normalen Saison seit Pandemieausbruch kann Bernd Hagedorn in puncto Saisondauer wie Badebetrieb natürlich nichts sagen. Optimistisch gestimmt ist er aus anderen Gründen: Ganz viele Anfragen hat er schon bekommen, wann es denn endlich losgehe am See. Einzelpersonen wollen das wissen, vor allem aber auch die Schulen und Vereine. Der Druck ist hier größer als sonst, weil aktuell das Hallenbad in Oberwengern wegen der Sanierung nicht zur Verfügung steht.
Vereine fragen an
Die DLRG, das Technische Hilfswerk und Tauchclubs– sie alle sieht der Vorsitzende des Trägervereins ab 19 Uhr im Bad. Bis zum Saisonstart sind hoffentlich auch die letzten Personalfragen geklärt. „Wir könnten noch einen Rettungsschwimmer mehr vertragen“, sagt Hagedorn. Und beim Service hat er vielleicht auch noch Bedarf.