Wetter/Herdecke. Osterfeldstraße in Wetter unauffällig, Schienen am See in Herdecke ebenfalls: Warum die Polizei auch sonst mit der Unfallstatistik zufrieden ist.

Die Zahlen im Ennepe-Ruhr-Kreis können sich sehen lassen, die aus Wetter und Herdecke auch: Seit Jahren gab es nicht so wenige Verletzte und Getötete im Straßenverkehr. Und trotz eines leichten Anstiegs bei den Unfallzahlen insgesamt gibt es viele gute Nachrichten über das Ausmaß insbesondere der Personenschäden.

Nur 44 Menschen sind im vorigen Jahr mit dem Motorrad verunglückt. Für Landrat Olaf Schade ein besonderer Grund zur Freude: „Das ist der niedrigste Stand seit Jahrzehnten.“ Zwei Menschen ließen im letzten Jahr auf den Straßen ihr Leben. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren waren es eben so viele Todesopfer, vor einem halben Jahrhundert wurden 66 Verkehrstote zwischen Ruhr und Ennepe beklagt. Der EN-Kreis könne bei der Unfallentwicklung aktuell wieder Spitzenwerte vorweisen im Landesvergleich, so Olaf Schade.

Nicht für alle Städte, aber auch nicht für alle Altersgruppen und Unfallformen ist die Entwicklung gleich. Während in Herdecke die Zahl der Verkehrsunfälle auch im fünften Jahr in Folge abnimmt, legt Wetter zu und bleibt doch unter dem Spitzenwert der letzten Jahre. Auch bei der Zahl der Verletzten kann Herdecke sich über einen Rückgang freuen, während Wetter etwas zulegt. Die Osterfeldstraße in Wengern spielt dabei aus Sicht der Polizei keine besondere Rolle. Bei mehrfachen Kontrollen auf Grund von Bürgerwünschen hätte sich der Bereich als „völlig unauffällig“ erwiesen, so Polizeisprecherin Sonja Wever. Gänzlich außen vor sind die beiden Ruhrstädte bei der Übersicht der Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang: Die tragischen Ereignisse des Jahres 2021 haben sich im März in Breckerfeld und im November in Hattingen abgespielt.

Am Schiffwinkel geht es ruhig zu

Bei der Aufschlüsselung nach Altersgruppen kann Herdecke vor allem bei den Jüngsten glänzen: Sechs verunglückte Kinder waren es 2020, im letzten Jahr wurde nicht ein Kind im Straßenverkehr zum Opfer. Wetter kommt in beiden Jahren auf je drei Verunglückte bis zu 14 Jahren.

Ein positiver Trend bestätigt sich in beiden Städten bei den jungen Erwachsenen. „Früher waren das die Sorgenkinder“, sagt Mario Klein, Leiter der Direktion Verkehr, bei der Präsentation des Zahlenwerkes. Jetzt gibt es in dieser Altersgruppe kreisweit einen Rückgang von knapp acht Prozent. In Wetter sind das statt fünf Fällen im Vorjahr nun vier, in Herdecke statt 14 nur 9. Bei den Senioren gibt es in Herdecke allerdings keine Veränderung. Es bleibt bei 12 Unfällen im Jahr 2021, Wetter bessert sich von 6 auf 5.

Deutlich zurück gegangen ist in Wetter und Herdecke auch die Zahl der Motorradunfälle. Kreisweit gilt das auch für Unfälle mit Rad- und E-Bike-Fahrern. Herdecke legt einen regelrechten Sinkflug hin: Von 18 Unfällen geht es runter auf 7. Mario Klein kann zu den ansonsten so gefährlichen Gleisen am Hengsteysee feststellen: „Am Schiffswinkel ist im Moment Stillstand.“ Als Erfolg der eigenen Aufklärungsmaßnahmen will er das aber nicht ausgeben. Nur Wetter steigert sich von 10 auf 15 Fälle mit Rädern. Eine Erklärung hierfür hat Klein nicht.

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