Wetter. Bürgermeister und THW-Ortsbeauftragter wünschen sich das Heringhäuser Feld als neuen Standort der Organisation in Wetter.

Besorgt um die Zukunft des Technischen Hilfswerks in Wetter zeigten sich die Grünen und setzten deswegen das Thema auf die Tagesordnung des Ausschusses für Soziales, Gleichstellung und Öffentliche Ordnung. Sandra Niewrzol (Grüne) erklärte, von einer Standortsuche des THW außerhalb von Wetter gehört zu haben. „Das ist falsch“, stellte Bürgermeister Frank Hasenberg zunächst klar, um die Ausschussmitglieder über den konkreten Sachstand zu informieren.

Volle Unterstützung der Verwaltung

Die Stadt habe bereits mit dem THW vor Ort ein Gespräch geführt. Ein neuer Standort für das THW Wetter werde einer von insgesamt 25 in der Bundesrepublik sein, der neu errichtet werden könne. Die Platzprobleme an der Voßhöfener Straße seien seit langem bekannt, so Frank Hasenberg. Und weiter. „Ich bin gefragt worden, ob wir uns einen Standort für Wetter vorstellen können.“ Die Verwaltung schlage als neuen Standort für das THW das Heringhäuser Feld vor, das auch mal als Standort für die Feuerwehr Wengern vorgesehen war. Hasenberg betonte. „Es liegt mir am Herzen, dass das THW hier bleibt, und wir wollen dabei helfen.“ Das THW Wetter mit einem Wirkungskreis weit über die Harkortstadt hinaus, habe die absolute Unterstützung der Verwaltung im Bestreben, hier in Wetter zu bleiben. Die Fläche am Heringhäuser Feld reiche auf den ersten Blick aus und mache als Standort Sinn, weil es in der Nähe des jetzigen Standortes in Voßhöfen liege, so Frank Hasenberg.

Schwerfällige Prozesse

Auf Nachfrage, wie es denn nun weitergehe, erläuterte der Bürgermeister, dass es sich um schwerfällige Prozesse handele, die nun in Gang gesetzt würden – zumal etwa auch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) beteiligt sei. In der korrekten Abfolge müsse die BImA auf die Stadt Wetter zukommen und nach einem möglichen Standort fragen. Da das bislang aber nicht geschehen sei, wolle die Stadt das nun „ein bisschen forcieren“. „Wir wollen jetzt aktiv unsere Unterstützung anbieten“, versicherte Hasenberg.

Vernünftige Bedingungen gefordert

„Unser Wissensstand ist der, den der Bürgermeister hat. Wir begrüßen es, wenn das Ganze an Fahrt aufnehmen würde und freuen uns über die Unterstützung durch die Stadt“, erklärte der TWH-Ortsbeauftragte André-Marcelle Hubert auf Nachfrage der Redaktion. „Das Heringhäuser Feld wäre für uns ein sehr sehr wichtiges und sinnvolles Grundstück“, bekräftigte Hubert. Vor allem vor dem Hintergrund, dass es gerade einmal anderthalb Kilometer vom jetzigen Standort entfernt liege. „Das hat sich über die Jahre eingespielt, die Einsatzkräfte wissen, wie schnell sie vor Ort sein können, egal ob sie aus Wengern, Alt-Wetter oder Herdecke kommen“, so der Ortsbeauftragte. Und weiter: „Aktuell ist die Situation einfach sehr sehr unbefriedigend. Der Fuhrpark ist gewachsen, die Anzahl der Einsatzkräfte ebenso, und auch die Anforderungen an uns sind andere als noch in den 1980er Jahren, als das Gebäude an der Voßhöfener Straße gebaut wurde“, sagt André-Marcelle Hubert.

Probleme ähneln denen der Feuerwehr

Die Probleme seien vergleichbar mit denen der freiwilligen Feuerwehren. „Es fängt damit an, dass es vor Ort keine ausreichenden Parkplätze für die Einsatzkräfte gibt und die THW-Fahrzeuge teilweisen im Freien stehen. Die Umkleiden sind zu klein und entsprechen nicht mehr dem Standard“, so Hubert. Sein Appell: „Alle Einsatzkräfte vor Ort sind Ehrenamtliche, und denen muss man vernünftige Einsatz- und Arbeitsbedingungen geben.“

Viele Einsätze im vergangenen Jahr

Ein neuer Standort sei auch vor dem Hintergrund zunehmender Belastung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks von großer Bedeutung, betont André-Marcell Hubert.

So hätten die Ehrenamtler allein 10.000 Einsatzstunden für Hochwasser und Pandemie im vergangenen Jahr geleistet. „Das schütteln wir nicht mal so eben aus dem Ärmel“, erklärt der Ortsbeauftragte.

Die Helfer des Technischen Hilfswerks waren beispielsweise im Impfzentrum in Ennepetal sowie in Schwelm im Einsatz und haben dort unter anderem geholfen, das Impf-Drive-In auf- und abzubauen.

Beim Hochwasser sind einige Einsatzkräfte ins Ahrtal gefahren und haben zusätzlich noch die Kollegen aus den Nachbarstädten wie beispielsweise Hagen unterstützt.