Wetter/Herdecke. . Vom neuen Bau- und Sanierungsprogramm des Bundes profitiert das THW Wetter: Es gibt Geld für die Erweiterung der Fahrzeughalle.

Wenn es einmal läuft, dann läuft es. Die guten Nachrichten für das Technische Hilfswerk (THW) in Wetter, das auch für Herdecke zuständig ist, reißen nicht ab. Seit 2011 steigt im Ortsverband die Zahl der Mitglieder kontinuierlich. Darunter auch vermehrt Frauen, für die nun in Eigenregie die Umkleidekabine im Verwaltungstrakt an der Voßhöfener Straße erweitert wurde. Und dann teilte der heimische Bundestagsabgeordnete Ralf Kapschack mit, dass der Anbau der Fahrzeughalle realisiert werden kann.

Dabei profitiert das hiesige THW vom 2015 startenden Bau- und Sanierungsprogramms des Bundes. „Wetter steht in der jetzt beschlossenen Prioritätenliste des THW. Ein Baubeginn noch im laufenden Jahr ist somit durchaus möglich“, so Ralf Kapschack, der den Ortsbeauftragten André-Marcelle Hubert über die gute Nachricht (noch ohne konkrete Summe) informierte. „Ich wusste zwar von diesem Sonderprogramm, dennoch kam die Zusage überraschend. Obwohl die Erweiterung unserer Fahrzeughalle schon länger geplant ist und seit etwa 2011 im Raum steht, haben wir mit einer so kurzfristigen Nachricht nicht gerechnet.“

Seit 1957 gibt es das THW in Wetter, 1982 erfolgte der Umzug zur heutigen Zentrale an die Voßhöfener Straße. „Wir sind hier mit der Lage und der Gebäudestruktur zufrieden, andere Ortsvereine sind sicher schlechter ausgestattet“, berichtet Hubert. Kapschack aber meint: „Ein Anbau der Kfz-Halle in Wetter ist überfällig.“ Und der SPD-Parlamentarier schiebt hinterher: „Wer sich ehrenamtlich so engagiert wie die Helferinnen und Helfer des THW, hat meines Erachtens auch Anspruch auf gute Rahmenbedingungen. Dazu gehört auch eine gute Infrastruktur.“

Beim Rundgang über das Gelände nahe der Oberwengerner Straße zeigt Hubert, wie eng es dort mittlerweile geworden ist. „Die Halle platzt aus allen Nähten.“ Während Anhänger, eine Schwimmplattform und vier Boote – für eines wurde sogar die Mauer nach hinten ausgebaut – untergestellt werden können, müssen mangels Platz zwei der vier großen Fahrzeuge (darunter ein etwa 30 Jahre altes Modell) draußen bleiben. Auch wenn ein Carport dort etwas Schutz bietet, sei dies für die teuren Kranfahrzeuge aus dem Jahr 2008 nicht optimal. Wie und wann der Anbau (zwölf Meter tief, vier Meter hoch) realisiert wird, entscheidet auch der Besitzer der Fläche. Mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) gibt es regelmäßige Rundgänge über das Gelände, bei dem auch Erweiterungswünsche besprochen werden. „Schön wäre es, wenn die neue Unterstellmöglichkeit noch in diesem Jahr fertig würde“, so Hubert, „das können wir als Mieter aber nicht entscheiden.“

Viele Frauen, Jugendliche und Kinder

Eigenständig handelte das THW Wetter hingegen beim Ausbau der Frauenumkleidekabinen, für die die Werkstatt verkleinert wurde. Der weibliche Anteil unter den insgesamt 57 Einsatzkräften nehme weiter zu, auch wenn einige etwa wegen des Studiums wegzogen. Im vergangenen Jahr bestanden vier, kürzlich fünf Mitglieder die Grundausbilder-Prüfung. Mit 20 Jung-Helfern und 25 THW-Minis gebe es auch keine Nachwuchssorgen. „Was uns etwas fehlt, sind der Mittelbau ab 40 Jahren aufwärts und auch erfahrene Leute, wobei das THW ein Programm mit dem Titel 60 plus aufgelegt hat“, sagt Hubert.

Bei der Jahresbilanz für 2014, als beim THW Wetter insgesamt 10 500 Dienststunden, 2200 Einsatzstunden und 110 Dienstveranstaltungen zusammenkamen, wurde deutlich, dass vor allem Unwetter-Einsätze zunehmen. Ob Starkregen, Sturmtief oder Hilfe bei der Wasserpest auf dem Harkortsee: „Wir sind gut aufgestellt“, meint Hubert und stellt heraus: „Wir wachsen gegen den Trend.“