Wetter/Herdecke. Schutz vor Sprengstoff-Anschlägen: Banken oder die Sparkassen in Wetter und Herdecke setzen auf diverse Sicherheitsvorkehrungen in den Filialen.

Nachrichten über die Sprengung von Geldautomaten tauchen in letzter Zeit häufiger auf. Herdecker könnten sich an zwei Überfälle im Sommer 2018 und an Weihnachten 2016 erinnern, als Diebe besagte Methode in der Deutschen Bank im Quartier Ruhraue anwendeten. Wie können sich heimische Geldinstitute vor solchen Anschlägen schützen? Die Lokalredaktion hat nachgefragt.

Die Deutsche Bank gibt sich bei dem Thema zugeknöpft, teilt aber mit: „Wir investieren in die Filialen, um an unseren Standorten die neueste Sicherheitstechnik einzubauen und halten regelmäßig Kontakt zur Polizei, sowohl lokal als auch überregional“, sagt ein Pressesprecher aus Frankfurt.

Die Sparkasse HagenHerdecke habe im Einklang mit den Empfehlungen des Landeskriminalamtes diverse Maßnahmen ergriffen, um Sprengversuche von Automaten zu verhindern. All das ziele darauf ab, Gebäude und insbesondere Personen vor den Auswirkungen bestmöglich zu schützen bzw. diese Angriffe für die Täter so unattraktiv wie möglich zu gestalten. Ein Beispiel: Alle Vorräume der Geldautomaten seien zwischen 23 und 5 Uhr geschlossen (Ausnahme nur in den SB-Bereichen der beiden Hauptstellen in Herdeckes Stiftsstraße sowie im Sparkassen-Karree Hagen).

Kein Kommentar zur Farbpatronen-Technik

Ein Herdecker Leser hatte kürzlich auf die Niederlande verwiesen, da dort in Geldautomaten Farbpatronen zum Einsatz kommen, die bei der Zerstörung des Gerätes das Geld einfärben und für Diebe wertlos machen. Das habe abschreckende Wirkung.

Die Lokalredaktion hat bei heimischen Geldinstituten bezüglich der Nachrüstung solcher Farbpatronen angefragt. Von allen Seiten kam der Hinweis, dass die Banken aus guten Gründen keine Details zu Sicherheitsfragen veröffentlichen möchten.

Konkrete technische Vorkehrungen will auch die neue Sparkasse an Ennepe und Ruhr mit ihren Filialen in Wetter nicht nennen, um den Angreifern kein Detailwissen zuzuspielen. „Wir halten uns an die Empfehlungen unseres Verbandes, der Versicherungen sowie der weiteren zuständigen Stellen.“ Die Sparkasse hatte – wie berichtet – mitgeteilt, den aktuell geschlossenen Standort Schmandbruch wegen möglicher Wohngefährdung zu verlegen.

Auf die Bedrohungslage reagieren

Sicherheitskonzepte will auch die Volksbank Bochum Witten, die in Wengern eine Filiale betreibt, nicht veröffentlichen. „Dazu gehören verschiedene Bausteine. Unabhängig von aktuellen Vorfällen loten wir stets die Möglichkeiten aus, wie wir Menschen im Umfeld und die Gebäude bestmöglich schützen können“, sagt ein Sprecher und erklärt, dass viele Standorte wie etwa auch jener hier an der Osterfeldstraße ganz bewusst nachts geschlossen bleiben.

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Nach einer Sprengung in der Filiale in Iserlohn-Sümmern 2018 habe die Märkische Bank (unterhält einen Standort auch in Herdeckes Hauptstraße) ihre Sicherheitstechnik in den letzten drei Jahren „sehr stark der Bedrohungslage angepasst. Um unsere Kunden, die Mieter und die Bank vor solchen Ereignissen besser schützen zu können, haben wir ein Bündel von äußerst wirksamen Maßnahmen ergriffen.“ Zum Beispiel wurden die Nachtöffnungszeiten geändert, SB-Bereiche bleiben von 1 bis 5 Uhr geschlossen.