Volmarstein/Silschede. Nach dem Sprengstoffanschlag in der Filiale Silschede schloss die heimische Sparkasse den SB-Standort am Volmarsteiner Schmandbruch. Neue Lösung.

Der Sprengstoff-Anschlag auf die Sparkassen-Filiale Silschede Mitte Dezember hat bei den Verantwortlichen des heimischen Kreditinstituts nachhaltig Wirkung hinterlassen. Nach dem Überfall verkündete die Bank, dass sie aus Sicherheitsgründen die SB-Geschäftsstelle am Schmandbruch schließe. Nun sagte Vorstandsvorsitzender Thomas Biermann im Gespräch mit der Redaktion, dass es eine neue Lösung gebe.

Kurz vor Weihnachten hatte die Sparkasse ihren Automaten-Standort an der Vogelsanger Straße 80 – wie berichtet – aus Sicherheitsgründen bis auf Weiteres außer Betrieb genommen. Diese SB-Geschäftsstelle liegt wie die Filiale Silschede vermeintlich verkehrsgünstig, das heißt: Sollten Sprengstoff-Täter Geld am Schmandbruch erbeuten wollen, wäre ihr Fluchtweg zur Autobahn nicht weit.

Biermann nennt noch einen weiteren und wichtigeren Grund, weshalb die Sparkasse diese Anlaufstelle am Ortsrand von Volmarstein nie mehr öffnen werde. „Über den Automaten im Erdgeschoss befinden sich Wohnräume. Das Risiko ist uns einfach zu groß, dass durch einen Anschlag jemand im schlimmsten Fall zu Schaden kommen könnte.“ Zumal die Räume am Schmandbruch weniger stabil seien als jene in der Filiale Silschede. Dort befand sich früher ein Tresor, entsprechend massiv fiel der Bau der Wände aus.

So sah es nach dem Sprengstoff-Anschlag an der Sparkassen-Filiale Silschede aus. Eine konkrete Konsequenz: Aus Sicherheitsgründen zieht die SB-Geschäftsstelle am Schmandbruch Volmarstein um.
So sah es nach dem Sprengstoff-Anschlag an der Sparkassen-Filiale Silschede aus. Eine konkrete Konsequenz: Aus Sicherheitsgründen zieht die SB-Geschäftsstelle am Schmandbruch Volmarstein um. © Feuerwehr Gevelsberg

„Die Täter, das hat sich in Silschede gezeigt, nehmen auch Kollateralschäden in Kauf“, sagt Thomas Theile vom Vorstandsstab der heimischen Sparkasse. Biermann bestätigt, dass die Sprengstoffkraft zunehme und in dem Fall wohl explosive Materialien aus Militärbeständen zum Einsatz kamen. Die Spuren führen demnach nach Osteuropa. Das Thema Sicherheit gerate aber hier verstärkt in den Fokus.

Neue Automaten in der Nachbarschaft

Nachdem es in Silschede zum Glück aufgrund der betonstarken Wände keine Verletzten in den Wohnungen darüber gegeben habe, richtete der Vorstand den Sicherheits-Blick auf andere Standorte. Und traf die Entscheidung, am Schmandbruch aufgrund der potenziellen Gefahrenlage eine andere Immobilie zu suchen. Offenbar mit Erfolg. „Wir sind in sehr guten Gesprächen und haben bereits eine mündliche Mietzusage, um an der Vogelsanger Straße eine neue Fläche für unsere Selbstbedienungseinheit mit dem gleichen Serviceangebot wie zuvor nutzen zu können“, erklärt der Vorstandsvorsitzende. Diese sei nur ein paar Meter vom jetzigen Standort entfernt, stehe solitär (also ohne Wohnung darüber) und sei überdacht. „In der nächsten Woche schauen sich unsere Fachleute an, ob und wie sich dort die benötigte Sparkassen-Technik anbringen lässt.“

Flussnamen statt Stadttitel in fusionierter Sparkasse

Im Gespräch mit dem Vorstand der heimischen Bank ging es u.a. um die Fusionsfolgen für Wetter. Der Stadtname taucht im neuen Titel Sparkasse an Ennepe und Ruhr nicht mehr auf, den Bezug stelle letztgenannter Fluss her.

Ein Bericht zu Auswirkungen der Fusion für Wetter folgt in Kürze.

Sollte dann der Auftrag zur Umsetzung erfolgen und auch die Stadt Wetter baurechtlich grünes Licht geben, sollen am Schmandbruch recht zügig neue Automaten zur Geldabholung oder Überweisung stehen. Biermann: „Wir sind zuversichtlich, dass das alles klappt.“