Herdecke. Während erste Sicherheits-Fragen zur Maiwoche 2022 auftauchen, plant die Stadt Herdecke auch in diesem Jahr mit der Mobilen Wache am Flussufer.
Der Winter, das ließ sich aus einem Bericht von Herdeckes Ordnungsamts-Leiter Dennis Neunzig entnehmen, hat auch seine guten Seiten. In diesen kalten Zeiten stehen weniger Kontrollen an. Und das sei nach einem anstrengenden Jahr 2021 mit vielen Corona-Themen auch mal ganz angenehm.
Doch die Fraktionen von CDU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP richteten im Ausschusses für Umwelt, Klima und Sicherheit den Blick schon auf den Sommer 2022. Hintergrund: Bei einem Vor-Ort-Termin 2021 hatten die Politiker einen Eindruck von den Herausforderungen für Ordnungshüter rund um die Ruhraue und am Bleichstein erhalten. Daher stellten Parteivertreter die Frage, ob sich die Stadt Herdecke auch für die wärmeren Monate in diesem Jahr wieder gerüstet sieht und wie sie den Handlungsbedarf einschätzt.
Premiere für Kleinbus im Juni
Die Ausschuss-Mitglieder erhielten dazu facettenreiche Antworten. Dennis Neunzig betonte zunächst, dass auch 2022 wieder die Mobile Wache zum Einsatz kommen soll. Im Juni 2021 tauchte der dazugehörige Kleinbus des Ordnungsamtes erstmals am Ufer der heimischen Gewässer auf. Das Ziel: mehr Bürgernähe, obendrein das Sicherheitsgefühl stärken. „Wir wollen auch in diesem Jahr wieder Präsenz zeigen und für die Leute als Ansprechpartner vor Ort da sein.“
Diskussion über Änderungen am Bleichstein
Im Ausschuss regte Patrick Wicker (CDU) an, über gebührenpflichtige Parkplätze am Herdecker Bleichstein nachzudenken.Lars Heismann als zuständiger Fachbereichsleiter der Stadt hält dort „die aktuell geltende Parkscheibenregel für vernünftig.“ Er befürworte Schwerpunktkontrollen an bestimmten Herdecker Orten und setze auf Ordnungspartnerschaften mit der Polizei sowie privaten Sicherheitsdiensten.
Transparent sollen und wollen die städtischen Mitarbeiter sowie externe Sicherheitsleute als Unterstützung dann ihre Arbeit darstellen. „Zudem senden wir mit der Mobilen Wache das Signal aus: Wir können Verstöße direkt ahnden“, sagt der Leiter des Ordnungsamtes, der auch die aus dem letzten Jahr bekannten Standorte für erneut geeignet hält. Ergänzung: „2022 soll es weitere Bestreifungen geben.“
Nächstes Thema: die Maiwoche. Das Herdecker Stadtfest fiel in den letzten beiden Corona-Jahren wegen der Pandemie aus. Nun soll es wieder ab Christi Himmelfahrt (26. Mai 2022) über die Bühne gehen – sofern keine weitere und derzeit nicht absehbare Virusvariante dem im Wege steht. „Wir hoffen, dass die Maiwoche stattfinden kann. Wir erarbeiten derzeit ein Sicherheitskonzept dafür – trotz der verbleibenden Unsicherheit“, so Neunzig.
Bußgeld und Personalkosten
Zudem stellte er Überlegungen vor, dass das städtische Ordnungsamt künftig im Zwei-Schicht-System arbeiten könnte. Das sei aber kein leichtes Unterfangen, nicht umsonst tun sich demnach andere Kommunen schwer mit dieser Umstellung. Zwei Aspekte stechen bei der Abwägung hervor: die Einnahmen von Bußgeldern auf der einen und womöglich höhere Personalkosten für die Stadt auf der anderen Seite. Auch aufgrund seiner Erfahrungen andernorts warnt Neunzig „vor blindem Aktionismus“.
Gleichwohl kenne auch der Leiter des hiesigen Ordnungsamtes „bequeme Parker“ in Herdecke. In den Abendstunden stellen manche Bürger ihre Autos nicht vorschriftsgemäß in einigen Straßen ab, da sie wegen der Dienstzeiten der städtischen Mitarbeitenden nach dem Feierabend keine Knöllchen mehr erwarten müssen. „Wenn es zu solchen Ordnungswidrigkeiten kommt und zum Beispiel Rettungswege oder Bürgersteige blockiert sind, können Anwohner die Polizei rufen – sofern sie im Ordnungsamt niemanden erreichen.“
Da dieses derzeit nur drei Mitarbeitende im Außendienst beschäftigt, gestalten sich Pläne zur größeren Abdeckung von Zeiten nicht ganz einfach. „Die Überlegungen stecken noch in den Kinderschuhen, wir wollen aber Kontrollen auch abseits der Kernarbeitszeiten hinbekommen“, sagte der Verantwortliche im Ausschuss und blickte hinüber zu Kämmerer Dennis Osberg. „Im aktuellen Haushaltsentwurf sind dafür keine neuen Stellen vorgesehen“, erklärte der Beigeordnete der Stadt.