Herdecke. Im Hotel Zweibrücker Hof in Herdecke hat Familie Riepe zwei Etagen im Haupthaus kernsaniert. Das Ziel: mehr Sicherheit, mehr Licht, neue Möbel.

Der Zweibrücker Hof ist vor wenigen Jahren im Anbaubereich um ein paar Stockwerke nach oben gewachsen. Jetzt gibt es auch Wachstum im Hauptgebäude von 1984: Die Türen haben mit 2,13 Metern ein neues Höhenmaß und bieten damit fast 20 Zentimeter mehr Kopffreiheit. Das ist nicht die einzige Veränderung für immerhin ein Drittel aller Zimmer in der beliebten Herberge an der Ruhr.

Eigentlich sollte die Kernsanierung der ersten und zweiten Etage im Haupthaus erst etwas später im Jahr sein. Nicht nur wegen der von Corona erzwungenen Flaute im Hotel-Geschäft sind die Handwerker jetzt früher gekommen. Über viele Jahre wurde im Sommer renoviert. Doch jetzt stellt Veronika Riepe von der Inhaberfamilie des Zweibrücker Hofes fest: „Wir brauchen die Zimmer im Sommer, gerade auch an den Wochenenden.“

Der Belegungszyklus hat sich geändert. Gerade Familien mit Kindern kommen in den sonnigen Monaten auf Freizeittouren vorbei. Dem trägt das neue Raumprogramm Rechnung: Ein Teil der Zimmer ist jetzt durch einen Durchbruch mit dem Nachbarzimmer verbunden. Ideal für Familien mit ihrem Nachwuchs, die nun nicht mehr durch den Flur schleichen müssen, wenn sie beisammen sein wollen.

Mobiliar dient weiter in Polen

Schöner, großzügiger, sicherer und moderner sollen die 34 Zimmer werden, die gerade im Kern saniert werden. 117 Zimmer insgesamt hat das Hotel an der Brücke über die Ruhr zu bieten. Aktuell sehen die Wände fast so aus wie beim Neubau vor rund vier Jahrzehnten. Einzig die Bäder bleiben im jetzigen Zustand. Sie sind vor wenigen Jahren schon neu gemacht worden. Nur „Kinderkrankheiten“ werden beseitigt. Marius Racnea und Antje Hill messen mit einem Zentimetermaß den Rahmen einer Revisionsklappe aus. Der Rahmen soll erneuert werden. Eine der vielen Kleinigkeiten.

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Was mehr ins Gewicht fällt: Alle Bodenteppiche sind rausgerissen. Die Kundschaft heute wünsche eher Vinylböden, sagt Veronika Riepe. Die Fenster zum Balkon hin sind jetzt bodentief und geben noch mehr Blicke frei auf die Ruhr und die Bäume im Garten davor und am Kaisberg dahinter. Jedes Zimmer bekommt eine eigene Brandschutzanlage. Bis zur Kernsanierung galt Bestandsschutz. Und die Klimaanlage wird erweitert.

Steckdosen mit USB-Lademöglichkeit und WLAN sind längst Standard, auch wenn momentan die Leitungsschlitze noch mal neu gezogen werden. Und wie das immer ist bei leer geräumten Zimmern: Sie wirken größer als sonst. Bis Mitte März müssen die neuen Möbel stehen. Dann sind die ersten Zimmer schon wieder vergeben. Die alten Betten sind nicht einfach abgewrackt worden: In Polen werden sie in einer Herberge für Monteure wieder aufgebaut. Entsprechend vorsichtig war der Abbau. Zwei Wochen hat er gedauert.

Beim Abreißen der Tapete ist Holztäfelung von 1984 ans Licht gekommen. Bei einer Renovierung vor gut 20 Jahren war Putz drüber gekommen. Gerade wird alles neu gemacht in der ersten und zweiten Etage des Haupthauses. Die dritte und vierte Etage waren vorher schon dran.

Für Veronika Riepe ist klar: „Es geht immer weiter mit der Modernisierung.“ Aber sie fügt an: „Zum Glück nicht jedes Jahr.“