Volmarstein. Der Arbeitskreis hofft, dass die AVU und der RVR bei den Verhandlungen zum Kauf des Wasserwerks Volmarstein auch an die Seilhängebrücke denken.

Wer sich einer Sache verschreibt, hält stets Ausschau nach Neuigkeiten zu dem jeweiligen Thema. So verhalten sich auch die Mitglieder jenes Arbeitskreises (AK), der sich seit langer Zeit für den Erhalt und die Sanierung der historischen Seilhängebrücke am Wasserwerk Volmarstein einsetzt. Entsprechend neugierig lasen die Herren in der vergangenen Woche in diesem Lokalteil, dass der Energieversorger AVU als Eigentümer wegen eines möglichen Verkaufs der Anlage Verhandlungen mit dem Regionalverband Ruhr führt.

Horst-H. Fichtel, Gerd Bornemann und Klaus-Jürgen Winter vom Arbeitskreis entdeckten im besagten Artikel jedoch keinen Hinweis, ob in diesen Gesprächen auch die denkmalgeschützte Brücke eine Rolle spielt. Auch wenn sich die Unternehmenssprecher von AVU und Regionalverband Ruhr (RVR) nicht zu Details der Gespräche äußern wollten, gab es doch erfreuliche Andeutungen im Sinne der Ehrenamtler. Der RVR-Medienbeauftragte sprach von einer denkbaren Übernahme des Wasserwerks inklusive dazugehöriger Umgebung, zu der auch der schon länger gesperrte Überweg am Fluss zählt.

Konkreter wurde AVU-Sprecher Jörg Prostka. Der bestätigte auf Anfrage der Redaktion, dass sich der Energieversorger derzeit um eine Sanierung der historischen Seilhängebrücke kümmere. Zur Debatte stehen zwei Methoden, noch sei keine Entscheidung in Sicht.

Zuletzt hatte eine Abteilungsleiterin der Stadt Wetter in einem Ausschuss mitgeteilt, dass die älteste, noch ursprünglich erhaltene Seilhängebrücke Deutschlands aus dem Jahr 1893 zur Aufbereitung abgebaut und in Einzelteile zerlegt werden soll. Das ist laut Prostka eine Möglichkeit. Variante zwei: „Ein Sachverständiger war kürzlich vor Ort und hat sich das Bauwerk angesehen. Sein Gutachten steht noch aus, ob die Brücke nicht vielleicht doch im Bestand und am Werk direkt saniert werden kann.“

Während der Abbau von Einzelteilen im Vergleich zur Bestandslösung viel detaillierter vorzubereiten wäre, gebe es für beide Herangehensweisen noch keinerlei Vorplanungen. „Uns liegt auch keine Kostenschätzung vor“, sagt AVU-Sprecher Jörg Prostka, der wegen des vollen Terminkalenders des Fachmannes auch nicht in Kürze mit einer Entscheidung rechnet.

Pläne der Stadt in richtiger Richtung

Also muss sich der Arbeitskreis, der sich wegen der Pandemie ohnehin etwas ausgebremst fühlt, weiter gedulden. „Glücklich war der AK allerdings schon vor Monaten, als bei den Vorschlägen und Planungen zur Internationalen Gartenausstellung 2027 die sehr alte Seilhängebrücke am Wasserwerk durch die Stadt Wetter in den Fokus rückte“, sagt Horst-H. Fichtel und verweist auf Presseberichte oder Ausarbeitungen zur IGA. Also stieg die Hoffnung, dass dieses besondere Bauwerk der Nachwelt erhalten bleibe.

Zu den Verhandlungen der AVU mit der RVR meint Fichtel: „Wir hoffen, dass bei einem Besitzerwechsel unser altes Prachtstück die Bedeutung erhält, das ihm aus Altersgründen zusteht. Beide Varianten zur Restaurierung (im demontieren Zustand oder vor Ort), die auch schon in der Ausarbeitung unseres Kollegen Winter aufwendig in einer Doku beschrieben wurden, kommen unseren Vorstellungen sehr entgegen. Wir sehnen den Tag herbei, an dem wir wieder stolz und sicher das andere Ruhrufer erreichen.“